Urbersdorf, Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Urbersdorf ist eine von drei Feuerwehren der Stadt Güssing.
Sie gehört dem Landesfeuerwehrverband Burgenland an. Der Feuerwehrabschnitt ist V - Güssing.
Zu diesem gehören neben der Stützpunktfeuerwehr noch fünf weitere Feuerwehren.
Einsatzgebiet: Das Einsatzgebiet der Freiwilligen Feuerwehr Urbersdorf umfasst das Ortsgebiet Urbersdorf. Nach entsprechender Alarmierung die Bereiche des Feuerwehrabschnittes V und der Nachbarabschnitte.
Geschichte: Die Freiwillige Feuerwehr Urbersdorf wurde am 29. Mai 1924 von Johann Neubauer gegründet. Johann Neubauer wurde ebenfalls direkt zu Beginn zum Kommandanten gewählt. Die erste Generalversammlung fand am 13. Oktober 1924 statt. Zur Zeit der Gründung hatte die Freiwillige Feuerwehr Urbersdorf 34 Mitglieder. Das Originalplakat, das im Feuerwehrhaus eingerahmt ist, erinnert an das Gründungsfest vom 9. August 1925. Das erste Rüsthaus wurde im Jahr 1930 errichtet. Dieses diente als Arbeitsplatz bis zum Neubau in 1988. Anfangs wurde eine Handdruckspritze angeschafft. In den darauffolgenden Jahren wurden eine Motorspritze RW 80, VW Motorspritze und ein Kleinlöschfahrzeug mit Vorbaupumpe im Jahre 1980 angekauft.
Im Zweiten Weltkrieg waren die Feuerwehrfrauen und -männer hauptsächlich für den Kriegsdienst untaugliche, zu alte Männer und Jugendliche von 14 bis 17 Jahren.
Zum fünfzigsten Gründungsfest wurde Fahnen, Spritzen und Autos mit Patinnen geweiht.
OBI Franz Unger übernahm am 1.1.1986 die Funktion des Ortsfeuerwehrkommandanten von OBI Alois Frühmann, der diese Tätigkeit 20 Jahre ausübte. Zu einem erneuten Kommandowechsel kam es im Jahre 2003. OBI Otmar Magdics wurde von den Kameraden zum neuen Kommandanten gewählt.
1988 wurde mit dem Neubau des jetzigen Feuerwehrhauses begonnen, welches 1991 durch den Bürgermeister der Stadt Güssing der Ortsfeuerwehr übergeben wurde. Nach Abschluss der Arbeiten wurde zur Feier und Segnung ein dreitägiges Zeltfest veranstaltet.
Das 70-jährige Bestandsjubiläum wurde im August 1994 mit einem 3-tägigen Zeltfest gefeiert.
Im Jahre 2003 wurde sowohl das alte KLF an die Feuerwehr Veliki Bukovec übergeben, als auch ein neues gemeinsam mit einer neuen Tragkraftspritze angeschafft. Aufgrund des neuen Kaufes wurde ein dreitägiges Zeltfest veranstaltet, bei dem das neue Fahrzeug gesegnet wurde.
Zu einem erneuten Kommandowechsel kam es im Jahre 2003. OBI Otmar Magdics wurde von den Kameraden zum neuen Kommandanten gewählt.
Im August 2004 wurde das 80-jährige Bestandsjubiläum der Ortsfeuerwehr mit einem Festakt gefeiert.
Für Hochwassereinsätze wurden auf dem Tragkraftspritzenanhänger in Eigenregie ein Notstromaggregat mit Lichtmast und Scheinwerfer montiert.
2009 stand die Feuerwehr eine Woche mit zirka zwanzig Mann im ständigen Hochwassereinsatz in Urbersdorf und im Umfeld von Güssing.
Eine Herausforderung war die Hochwasserkatastrophe im Jahre 2009. Im Juni und Juli wurde die Feuerwehr Urbersdorf zu mehreren Einsätzen gerufen. Meistens mussten Keller ausgepumpt sowie Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Traditionell veranstaltet die Feuerwehr Urbersdorf alljährlich einen Frühschoppen. Die Einnahmen dienen notwendigen Anschaffungen, welche für den laufenden Betrieb benötigt werden.
Der Pumpenwagen aus dem Jahr 1896 befindet im Hof des Limbachhofes, dem ehem. Feldmeierhof in Urbersdorf.
Bisherige Kommandanten:
Johann Neubauer 1924 - 1927
Alois Stranzl 1927 - 1932
Ignaz Stranzl 1932 - 1935
Franz Fandl 1936 - 1945
Josef Traupmann 1945 - 1947
Stefan Bauer 1947 - 1951
Franz Stranzl 1951 - 1963
Alois Frühmann 1964 - 1985
Franz Unger 1986 - 2002
Otmar Magdics 2003 - 2013
Georg Hailimann 2014 -
Chronologischer Ablauf:
1924: Gründung der freiwilligen Feuerwehr Urbersdorf am 29.05.1924 durch Johann Neubauer.
1925: Gründungsfest der freiwilligen Feuerwehr Urbersdorf fand am 09.08.1925 statt.
1929: Großfeuer am Schloss Güssing am 7. April 1929. Auch die Feuerwehr Urbersdorf war bei der Löschaktion und den darauffolgenden Räumungsarbeiten dabei.
1930: Errichtung des ersten Rüsthauses.
1931: Großeinsatz am 07.08.1931 bei Fam. Tanke-Stranzl, Nähe Bahnhof. Bei der Löschaktion nahmen nachfolgende Feuerwehrvereine teil: Strem, Heiligenbrunn, Sumetendorf, Deutsch Bieling, Glasing, Hagensdorf, Urbersdorf, Güssing (St. Nikolaus) Gemeinde-Wehr.
1933: Rüsthauseinweihung der freiwilligen Feuerwehr in Urbersdorf am 25.5.1933.
1984: Waldbrand, 1 Tag, 31 Mann.
1986: Übernahme der Funktion des Ortsfeuerwehrkommandanten durch OBI Franz Unger am 01.01.1986 von OBI Alois Frühmann, der diese Tätigkeit 20 Jahre ausübte.
1988: Beginn Neubau Feuerwehrhaus.
1991: Fertigstellung und Segnung des neuen Feuerwehrhauses im August 1991.
1992: SGT 8kVA Bosch
1994: Das 70-jährige Bestandsjubiläum wurde im August 1994 mit einem 3-tägigen Zeltfest gefeiert.
1998: MAST T12 UWP
1998: TS 8 ROBA
2002: TS 12 MAGIRUS
2002: TSA (Tragkraftspritzenanhänger)
2002: Anschaffung Kleinlöschfahrzeug Opel Baujahr 2002.
2003: OBI Otmar Magdics wurde von den Kameraden zum neuen Kommandanten gewählt.
2004: Das 80-jährige Bestandsjubiläum der Ortsfeuerwehr wurde im August 2004 mit einem Festakt gefeiert.
2005: Anschaffung neuer Atemschutzgeräte.
2009: Anhänger mit Notstromaggregat mit Lichtmast und Scheinwerfer, zwei Tauchpumpen und diverses Schlauchmaterial in Eigenregie ausgestattet.
2009: Hochwassereinsatz am 22.6.2009, 7 Tage, 23 Mann.
2016: Vollbrand eines Carports am 07.02.2016. Die Feuerwehr Urbersdorf rückte mit 12 Mann aus. Das Carport mit zwei Fahrzeugen stand beim Eintreffen bereits in Vollbrand. Die Wehren Strem und die Stadtfeuerwehr Güssing wurden als Unterstützung nachalarmiert.
2021: Wahlen des FF Kommandanten und Kommadantenstellvertreter am 24.1.2021. Kommandant OBI Hailimann Georg und Kommandantstellvertreter BI Stranzl Hannes sind beide einstimmig gewählt worden.
Güssinger Zeitung vom 2.8.1925: Urbersdorf. Die freiw. Feuerwehr von Urbersdorf feiert am Sonntag den 9. August 1925 ihr Gründungsfest, mit folgender Festordnung: Um 5 Uhr früh Weckruf. Von 8 bis halb 9 Uhr Empfang der Festgäste durch den Vorstand. Um 9 Uhr Empfang der auswärtigen Vereine, welche auf der Strasse nach Strem einmarschieren. Um halb 10 Uhr Empfang der auswärtigen Vereine welche auf der Strasse nach Güssing einmarschieren. Um 10 Uhr feierliche Angelobung der neuen Wehr. Um 11 Uhr Festpredigt mit anschliessender Feldmesse; hierauf Festreden und Defilierung. Um halb 1 Uhr Festtafel. Ab 3 Uhr Tanzmusik und sonstige Belustigungen, Tombola Musik besorgt die eigene, bereits bekannte Vereinskapelle. Eintrittskarten oder Festabzeichen per Person 1 Schilling. Wehrmänner in Uniform haben freien Eintritt.
Güssinger Zeitung vom 6.9.1925: Gründungsfest der freiwilligen Feuerwehr in Urbersdorf. Nach wohlüberlegtem Programme und vielen Vorbereitungen feierte am 9. August 1925 auch unsere Nachbarsgemeinde Urbersdorf respektive deren Feuerwehrverein sein Gründungsfest. Schon in den frühesten Morgenstunden weckten Böllerschüsse die Ortsbewohner auf und alles bewegte sich am Festplatze in unmittelbarer Nähe der Kirche woselbst auch ein Altar für die Feldmesse errichtet war. Feuerwehrvereine aus der gesamten Umgebung kamen herbei und versammelten sich in geräumigen, vorzüglich arangierten Hofe des Gasthauses Legáth. Gegen 10 Uhr vormittags hatten sich auch in Vertretung des Bezirkshauptmannes Dr. Stadler, in Begleitung des Bez. Feuer wehrobmannes Dr. Csaplovics, Bez. Feuerwehrinspektor Schwarz und Landtagsabgeordneter Vas eingefunden. Die genannten Herren wurden am Dorfeingange vom Obmanne, vom Kommandanten und mehreren Funktionären des neuen Vereines empfangen und freundlichst begrüsst. Hierauf folgte die Aufstellung der anwesenden Vereine am Festplatze. Es waren erschienen: der Feuerwehrverein von Güssing mit Fahne, weiters der neue Verein von Steinfurth und Sumettendorf, eine Abteilung von Strem und Moschendorf, Feuerwehrdelegierte aus Deutsch- und Kroat.-Ehrensdorf und viele Freunde der Feuerwehr der gesamten Umgebung. Es folgte sonach die feierliche Angelobung. Bez. Feuerwehrinspektor Schwarz verlas den vorgeschriebenen Text der Angelobung, den die gesamten Mitglieder des neuen Vereines in würdiger Weise erneuerten. Nach der Angelobung hielt Pater Gratian Leser die Festpredigt und anschliessend auch die Feldmesse. Hernach folgten die Festansprachen; als erster Redner richtete Landtagsabgeordneter Vas eine kurz gefasste wohl erwogene Ansprache an den neuen Verein den er an die wichtige Aufgabe im Momente der Gefahr eingehend erinnerte und die Pflichten der Feuerwehr schilderte. Diesem folgte Bez. Feuerwehrinspektor Schwarz welcher das abgegebene Gelöbnis jedem Wehrmann ans Herz legte, die Verdienste der Vereins funktionäre hervorhob und diesen für ihre Ausdauer und Tätigkeit, für die Mühe beim Aufbau des neuen Vereines den Dank und die Anerkennung bekündete. Als dritter Festredner fungierte Bez. Feuerwehrobmann Dr. Csaplovits und schliesslich richtete auch im Namen der Bezirkshauptmannschaft Dr. Stadler einige ernste Worte an die versammelten Vereine und begrüsste diese. Nach der Defilierung zogen alle Vereine im Gasthause Legáth, woselbst für die Unterbringung vielzähligen Feuerwehrkameraden und Festgäste die nötigen Vorbereitungen getroffen waren und für hungrige und durstige Gäste reichlich gesorgt war. Wir gratulieren der Gemeinde Urbersdorf zu ihrer neuen stramen Feuerwehr und rufen ihr „Heil“ zu. Schw.
Güssinger Zeitung vom 26.9.1926: AUS FEUERWEHRKREISEN. Amtliche Mitteilungen des Güssinger Bezirksfeuerwehr-Verbandes. An sämtliche Feuerwehrvereine des Güssinger Bezirkes! Wie allbekannt, muss jeder constituirte Verein von der Landesregierung genehmigte Satzungen besitzen. Indem viele Feuerwehrvereine des Bezirkes noch im Unklaren sind, ob ihre Satzungen genehmigt sind oder nicht, wird folgendes mitgeteilt: Nachstehende Vereine haben bereits genehmigte Satzungen und sind auch im Vereinsregister der Bezirkshauptmannschaft Güssing eingetragen: Sulz, Winten, Höll, Unterbildein, Oberbildein, Deutsch-Ehrensdorf, Steinfurth, Strem, Sumettendorf, Urbersdorf, Inzenhof, Neustift bei Güssing, Güssing, Rehgraben, Steingraben, Gerersdorf, Neusiedl bei Güssing, Eisenhüttl, St. Michael, Rauchwarth, Heugraben, Rohr, Deutsch-Schützen, Heiligenbrunn, Kirchfidisch, Limbach, Ollersdorf, Reinersdorf, Bocksdorf, Stegersbach, Stinatz, Wörterberg, Schauka, St. Kathrein, Moschendorf, Kulm, Eberau, Hagensdorf, Großmürbisch. Folgende Vereine haben noch keine genehmigten Satzungen. Edlitz, Gaas, Kroat.-Ehrensdorf, Glasing, Kukmirn, Güttenbach, Harmisch, Neuberg, D.-Tschantschendorf, Punitz, Tobaj. Für alle jene hier angeführten Vereine, welche noch keine genehmigten Satzungen besitzen, wurden an ihre zuständigen Bürgermeisterämter je 5 Stück gedruckte Salzungen mit der bezüglichen Instruktion und dem Ersuchen übersendet, dieselben sofort ihrem Feuerwehrverein einhändigen zu wollen. Die einzelnen Obmänner der Vereine wollen unverzüglich laut beigeschlossener Instruktion die Satzungen im Wege der Bezirkshauptmannschaft Güssing, der Landesregierung zur Genehmigung vorlegen. Sollte ein Verein Uniformierungsvorschriften benötigen, so möge man es durch eine Karte dem Feuerbezirksinspektorat Stegersbach anzeigen und dieselben werden dann sofort dem Vereine zugesendet. Karl Kaiser Bezirks Feuerpol. Inspektor.
Güssinger Zeitung vom 16.8.1931: Schadenfeuer in Urbersdorf. Am 7. August (1931) vormittag cirka 9 — 1/2 1O Uhr brach bei Herrn Tanke - Stranzl nächst dem Bahnhofe ein Feuer in der Wirtschafts-Scheune aus, welches innerhalb weniger Stunden den ganzen Wirtschafts-Betrieb der genannten einäscherte. Der Schaden dürfte sich zwischen 20—25000 Schilling bewegen „war nicht versichert“ Brandursache unbekannt. Bei der Löschaktion nahmen nachfolgende Feuerwehrvereine teil: Strem, Heiligenbrunn, Sumetendorf, Deutsch Bieling, Glasing, Hagensdorf, Urbersdorf, Güssing (St. Nikolaus) Gemeinde-Wehr. Den genannten Feuerwehrmännern in diesen Vereinen wird von Seite des Bezirks-Verbandes für ihre aufopferungsvolle Tätigkeit und Hilfsbereitschaft in grösster Not der herzlichste Dank ausgesprochen. Güssing, am 12, August 1931.
Rüsthauseinweihung der freiw. Feuerwehr in Urbersdorf (Güssinger Zeitung vom 11.6.1933): Am 25. Mai 1933 (Christihimmelfahrtstag) hatte die Gemeinde Urbersdorf ein seltenes Fest gefeiert, an diesem Tage hatten in der dortigen Kirche die zum erstenmal Kommunizierenden Schulkinder einen frohen Tag aber auch die Feuerwehr dieser Gemeinde die Einweihung ihres neuerbauten Rüsthauses in würdiger Weise begangen. Zu diesem schönen und gut arangierten Festtage hatten sich auch die umliegenden Nachbarfeuerwehrvereine und zwar aus Strem, Sumetendorf, Glasing, Krottendorf und eine Abteilung der neuen Feuerwehr aus St. Nikolaus eingefunden. Punkt 9 Uhr Vormittags hatten sich auch aus Güssing die geladenen Ehrengäste Herr R. R. Bezirkshauptmann Dr. Kollwentz, Bez. Feuerwehrinspektor Fischl und Schwarz und Abgeordneter Michael Vas eingefunden, welche von Seite des Ortsfeuerwehrkommandanlen und Bürgermeister auf das herzlichste begrüsst wurden. Aus der Meldung des Ortsfeuerwehr-Kommandanten war zu entnehmen, das der Stand der anwesenden resp. ausgerückten Feuerwehren insgesamt 110 Mann betrug. Vom neuerbauten Rüsthause wurde zunächst in die Kirche marschiert, wo bereits eine Anzahl weiss gekleideter Mädchen und Schulknaben beim Hauptaltar warteten. Die kleine Kirche dieser Gemeinde welche sonst immer die Gläubigen fassen und unterbringen konnte, erwiess sich aber bei diesem Anlasse als viel zu eng und so mussten sämtlich erschienenen Feuerwehren vor der Kirche Aufstellung nehmen und ihre Andacht unter freien Himmel verrichten. Die hl. Messe und Kommunion der Schulkinder nahm Pater Alfons Pfeiffer des Franziskaneiklosters aus Güssing vor, welcher auch an die kommunizierenden Schulkinder eine ergreifende Ansprache hielt. Nach dem Kichgange begab sich die ganze Ortsbevölkerung und die anwesenden Feuerwehren zum neuen Rüsthause wo die Einsegnung und auch die Festpredigt von Pater Alfons Pfeiffer vorgenommen wurde. Bürgermeister Kedl begrüsste nunmehr die erschienenen Ehren- resp. Festgäste sowie alle erschienenen Feuerwehrkameraden und hiess sie herzlichst Willkommen. Nach ihm sprach auch Herr Bez. Hauptmann Doktor Kollwentz der eben zum erstenmal in dieser Gemeinde verweilte, er dankte zunächst für den freundlichen Empfang und wünschte der Oitsfeuerwehr eine weitere gedeihliche Entwicklung. In nächster Folge sprachen nunmehr auch Bez. Feuerwehrinsp. Schwarz und Fischl, Landlagsabgeordneter Vas u. schliesslich Oberamtmann Prinzinger aus Strem, welcher im Namen der Gemeinde allen Anwesenden für ihr Erscheinen den Dank bekundete. Als eine ganz besondere Überraschung welche eben im Programme nicht aufgenommen war, erfolgte bei dieser Gelegenheit die Überreichung der staatlichen Feuerwehr-Ehrenmedaille an Bez. Fw. Inspeklor Emil Schwarz für seine seit 25 Jahren entfaltete eifrige und erprissliche Tätigkeit auf dem Gebiete des Feuerwehr und Rettungswesens. Herr Bez. Hauptmann Dr. Kollwentz überreichte dieses Ehrenzeichen im Auftrage des Herrn Landeshauptmannes und verdolmetschte die besten Glückwünsche, dieser Gratulation haben sich alle Festgäste und Feuerwehren auch angeschlossen. Zum Abschlüsse wurde eine stramme Defilierung vor dem Ehren- und Festgästen vorgeführt und sodann ins Gasthaus Legath eingezogen, wo auch das Gemeinsame Mittagessen eingenommen wurde. Am Nachmittage fand im obgenannten Gasthause eine Tanzunterhaltung statt wobei sich die Jugend gut amüsierte und bis zum nächsten Morgen bei bester Laune zusammen blieb. Die Gemeinde Urbersdorf hat mit ihren neuen Rüsihausbau der Gemeinde Strem gefolgt und so hoffen wir auch, das demnächst alle übrigen Gemeinden des unterem Stremtales, welche eben alte, baufällige Rüsthäuser haben, auch diesem gutem Beispiele folgen und für ihre braven Feuerwehren auch geeignete Rüsthäuser zur Unterbringung der Gerätschaften und zur Abhaltung ihrer Besprechungen baldigst erbauen werden. Der humanitäre Dienst der Feuerwehr muss Jederzeit berücksichtigung finden und die Opferwilligkeit muss auch trotz der Krisenzeit im Interesse des Volksvermögens und Feuerbekämpfung die Verständnisse wachrufen. Sch. Güssing, am 31. Mai 1933.
Quelle: Textabschnitt: Einsatzgebiet und Geschichte: Regiowiki, Güssinger Zeitung, Bilder: www.nikles.net, Feuerwehrmuseum: Genehmigung zur Veröffentlichung erteilt per Email am 3.5.2023 vom Landesfeuerwehrkommando Burgenland.
Einsatzgebiet: Das Einsatzgebiet der Freiwilligen Feuerwehr Urbersdorf umfasst das Ortsgebiet Urbersdorf. Nach entsprechender Alarmierung die Bereiche des Feuerwehrabschnittes V und der Nachbarabschnitte.
Geschichte: Die Freiwillige Feuerwehr Urbersdorf wurde am 29. Mai 1924 von Johann Neubauer gegründet. Johann Neubauer wurde ebenfalls direkt zu Beginn zum Kommandanten gewählt. Die erste Generalversammlung fand am 13. Oktober 1924 statt. Zur Zeit der Gründung hatte die Freiwillige Feuerwehr Urbersdorf 34 Mitglieder. Das Originalplakat, das im Feuerwehrhaus eingerahmt ist, erinnert an das Gründungsfest vom 9. August 1925. Das erste Rüsthaus wurde im Jahr 1930 errichtet. Dieses diente als Arbeitsplatz bis zum Neubau in 1988. Anfangs wurde eine Handdruckspritze angeschafft. In den darauffolgenden Jahren wurden eine Motorspritze RW 80, VW Motorspritze und ein Kleinlöschfahrzeug mit Vorbaupumpe im Jahre 1980 angekauft.
Im Zweiten Weltkrieg waren die Feuerwehrfrauen und -männer hauptsächlich für den Kriegsdienst untaugliche, zu alte Männer und Jugendliche von 14 bis 17 Jahren.
Zum fünfzigsten Gründungsfest wurde Fahnen, Spritzen und Autos mit Patinnen geweiht.
OBI Franz Unger übernahm am 1.1.1986 die Funktion des Ortsfeuerwehrkommandanten von OBI Alois Frühmann, der diese Tätigkeit 20 Jahre ausübte. Zu einem erneuten Kommandowechsel kam es im Jahre 2003. OBI Otmar Magdics wurde von den Kameraden zum neuen Kommandanten gewählt.
1988 wurde mit dem Neubau des jetzigen Feuerwehrhauses begonnen, welches 1991 durch den Bürgermeister der Stadt Güssing der Ortsfeuerwehr übergeben wurde. Nach Abschluss der Arbeiten wurde zur Feier und Segnung ein dreitägiges Zeltfest veranstaltet.
Das 70-jährige Bestandsjubiläum wurde im August 1994 mit einem 3-tägigen Zeltfest gefeiert.
Im Jahre 2003 wurde sowohl das alte KLF an die Feuerwehr Veliki Bukovec übergeben, als auch ein neues gemeinsam mit einer neuen Tragkraftspritze angeschafft. Aufgrund des neuen Kaufes wurde ein dreitägiges Zeltfest veranstaltet, bei dem das neue Fahrzeug gesegnet wurde.
Zu einem erneuten Kommandowechsel kam es im Jahre 2003. OBI Otmar Magdics wurde von den Kameraden zum neuen Kommandanten gewählt.
Im August 2004 wurde das 80-jährige Bestandsjubiläum der Ortsfeuerwehr mit einem Festakt gefeiert.
Für Hochwassereinsätze wurden auf dem Tragkraftspritzenanhänger in Eigenregie ein Notstromaggregat mit Lichtmast und Scheinwerfer montiert.
2009 stand die Feuerwehr eine Woche mit zirka zwanzig Mann im ständigen Hochwassereinsatz in Urbersdorf und im Umfeld von Güssing.
Eine Herausforderung war die Hochwasserkatastrophe im Jahre 2009. Im Juni und Juli wurde die Feuerwehr Urbersdorf zu mehreren Einsätzen gerufen. Meistens mussten Keller ausgepumpt sowie Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Traditionell veranstaltet die Feuerwehr Urbersdorf alljährlich einen Frühschoppen. Die Einnahmen dienen notwendigen Anschaffungen, welche für den laufenden Betrieb benötigt werden.
Der Pumpenwagen aus dem Jahr 1896 befindet im Hof des Limbachhofes, dem ehem. Feldmeierhof in Urbersdorf.
Bisherige Kommandanten:
Johann Neubauer 1924 - 1927
Alois Stranzl 1927 - 1932
Ignaz Stranzl 1932 - 1935
Franz Fandl 1936 - 1945
Josef Traupmann 1945 - 1947
Stefan Bauer 1947 - 1951
Franz Stranzl 1951 - 1963
Alois Frühmann 1964 - 1985
Franz Unger 1986 - 2002
Otmar Magdics 2003 - 2013
Georg Hailimann 2014 -
Chronologischer Ablauf:
1924: Gründung der freiwilligen Feuerwehr Urbersdorf am 29.05.1924 durch Johann Neubauer.
1925: Gründungsfest der freiwilligen Feuerwehr Urbersdorf fand am 09.08.1925 statt.
1929: Großfeuer am Schloss Güssing am 7. April 1929. Auch die Feuerwehr Urbersdorf war bei der Löschaktion und den darauffolgenden Räumungsarbeiten dabei.
1930: Errichtung des ersten Rüsthauses.
1931: Großeinsatz am 07.08.1931 bei Fam. Tanke-Stranzl, Nähe Bahnhof. Bei der Löschaktion nahmen nachfolgende Feuerwehrvereine teil: Strem, Heiligenbrunn, Sumetendorf, Deutsch Bieling, Glasing, Hagensdorf, Urbersdorf, Güssing (St. Nikolaus) Gemeinde-Wehr.
1933: Rüsthauseinweihung der freiwilligen Feuerwehr in Urbersdorf am 25.5.1933.
1984: Waldbrand, 1 Tag, 31 Mann.
1986: Übernahme der Funktion des Ortsfeuerwehrkommandanten durch OBI Franz Unger am 01.01.1986 von OBI Alois Frühmann, der diese Tätigkeit 20 Jahre ausübte.
1988: Beginn Neubau Feuerwehrhaus.
1991: Fertigstellung und Segnung des neuen Feuerwehrhauses im August 1991.
1992: SGT 8kVA Bosch
1994: Das 70-jährige Bestandsjubiläum wurde im August 1994 mit einem 3-tägigen Zeltfest gefeiert.
1998: MAST T12 UWP
1998: TS 8 ROBA
2002: TS 12 MAGIRUS
2002: TSA (Tragkraftspritzenanhänger)
2002: Anschaffung Kleinlöschfahrzeug Opel Baujahr 2002.
2003: OBI Otmar Magdics wurde von den Kameraden zum neuen Kommandanten gewählt.
2004: Das 80-jährige Bestandsjubiläum der Ortsfeuerwehr wurde im August 2004 mit einem Festakt gefeiert.
2005: Anschaffung neuer Atemschutzgeräte.
2009: Anhänger mit Notstromaggregat mit Lichtmast und Scheinwerfer, zwei Tauchpumpen und diverses Schlauchmaterial in Eigenregie ausgestattet.
2009: Hochwassereinsatz am 22.6.2009, 7 Tage, 23 Mann.
2016: Vollbrand eines Carports am 07.02.2016. Die Feuerwehr Urbersdorf rückte mit 12 Mann aus. Das Carport mit zwei Fahrzeugen stand beim Eintreffen bereits in Vollbrand. Die Wehren Strem und die Stadtfeuerwehr Güssing wurden als Unterstützung nachalarmiert.
2021: Wahlen des FF Kommandanten und Kommadantenstellvertreter am 24.1.2021. Kommandant OBI Hailimann Georg und Kommandantstellvertreter BI Stranzl Hannes sind beide einstimmig gewählt worden.
Güssinger Zeitung vom 2.8.1925: Urbersdorf. Die freiw. Feuerwehr von Urbersdorf feiert am Sonntag den 9. August 1925 ihr Gründungsfest, mit folgender Festordnung: Um 5 Uhr früh Weckruf. Von 8 bis halb 9 Uhr Empfang der Festgäste durch den Vorstand. Um 9 Uhr Empfang der auswärtigen Vereine, welche auf der Strasse nach Strem einmarschieren. Um halb 10 Uhr Empfang der auswärtigen Vereine welche auf der Strasse nach Güssing einmarschieren. Um 10 Uhr feierliche Angelobung der neuen Wehr. Um 11 Uhr Festpredigt mit anschliessender Feldmesse; hierauf Festreden und Defilierung. Um halb 1 Uhr Festtafel. Ab 3 Uhr Tanzmusik und sonstige Belustigungen, Tombola Musik besorgt die eigene, bereits bekannte Vereinskapelle. Eintrittskarten oder Festabzeichen per Person 1 Schilling. Wehrmänner in Uniform haben freien Eintritt.
Güssinger Zeitung vom 6.9.1925: Gründungsfest der freiwilligen Feuerwehr in Urbersdorf. Nach wohlüberlegtem Programme und vielen Vorbereitungen feierte am 9. August 1925 auch unsere Nachbarsgemeinde Urbersdorf respektive deren Feuerwehrverein sein Gründungsfest. Schon in den frühesten Morgenstunden weckten Böllerschüsse die Ortsbewohner auf und alles bewegte sich am Festplatze in unmittelbarer Nähe der Kirche woselbst auch ein Altar für die Feldmesse errichtet war. Feuerwehrvereine aus der gesamten Umgebung kamen herbei und versammelten sich in geräumigen, vorzüglich arangierten Hofe des Gasthauses Legáth. Gegen 10 Uhr vormittags hatten sich auch in Vertretung des Bezirkshauptmannes Dr. Stadler, in Begleitung des Bez. Feuer wehrobmannes Dr. Csaplovics, Bez. Feuerwehrinspektor Schwarz und Landtagsabgeordneter Vas eingefunden. Die genannten Herren wurden am Dorfeingange vom Obmanne, vom Kommandanten und mehreren Funktionären des neuen Vereines empfangen und freundlichst begrüsst. Hierauf folgte die Aufstellung der anwesenden Vereine am Festplatze. Es waren erschienen: der Feuerwehrverein von Güssing mit Fahne, weiters der neue Verein von Steinfurth und Sumettendorf, eine Abteilung von Strem und Moschendorf, Feuerwehrdelegierte aus Deutsch- und Kroat.-Ehrensdorf und viele Freunde der Feuerwehr der gesamten Umgebung. Es folgte sonach die feierliche Angelobung. Bez. Feuerwehrinspektor Schwarz verlas den vorgeschriebenen Text der Angelobung, den die gesamten Mitglieder des neuen Vereines in würdiger Weise erneuerten. Nach der Angelobung hielt Pater Gratian Leser die Festpredigt und anschliessend auch die Feldmesse. Hernach folgten die Festansprachen; als erster Redner richtete Landtagsabgeordneter Vas eine kurz gefasste wohl erwogene Ansprache an den neuen Verein den er an die wichtige Aufgabe im Momente der Gefahr eingehend erinnerte und die Pflichten der Feuerwehr schilderte. Diesem folgte Bez. Feuerwehrinspektor Schwarz welcher das abgegebene Gelöbnis jedem Wehrmann ans Herz legte, die Verdienste der Vereins funktionäre hervorhob und diesen für ihre Ausdauer und Tätigkeit, für die Mühe beim Aufbau des neuen Vereines den Dank und die Anerkennung bekündete. Als dritter Festredner fungierte Bez. Feuerwehrobmann Dr. Csaplovits und schliesslich richtete auch im Namen der Bezirkshauptmannschaft Dr. Stadler einige ernste Worte an die versammelten Vereine und begrüsste diese. Nach der Defilierung zogen alle Vereine im Gasthause Legáth, woselbst für die Unterbringung vielzähligen Feuerwehrkameraden und Festgäste die nötigen Vorbereitungen getroffen waren und für hungrige und durstige Gäste reichlich gesorgt war. Wir gratulieren der Gemeinde Urbersdorf zu ihrer neuen stramen Feuerwehr und rufen ihr „Heil“ zu. Schw.
Güssinger Zeitung vom 26.9.1926: AUS FEUERWEHRKREISEN. Amtliche Mitteilungen des Güssinger Bezirksfeuerwehr-Verbandes. An sämtliche Feuerwehrvereine des Güssinger Bezirkes! Wie allbekannt, muss jeder constituirte Verein von der Landesregierung genehmigte Satzungen besitzen. Indem viele Feuerwehrvereine des Bezirkes noch im Unklaren sind, ob ihre Satzungen genehmigt sind oder nicht, wird folgendes mitgeteilt: Nachstehende Vereine haben bereits genehmigte Satzungen und sind auch im Vereinsregister der Bezirkshauptmannschaft Güssing eingetragen: Sulz, Winten, Höll, Unterbildein, Oberbildein, Deutsch-Ehrensdorf, Steinfurth, Strem, Sumettendorf, Urbersdorf, Inzenhof, Neustift bei Güssing, Güssing, Rehgraben, Steingraben, Gerersdorf, Neusiedl bei Güssing, Eisenhüttl, St. Michael, Rauchwarth, Heugraben, Rohr, Deutsch-Schützen, Heiligenbrunn, Kirchfidisch, Limbach, Ollersdorf, Reinersdorf, Bocksdorf, Stegersbach, Stinatz, Wörterberg, Schauka, St. Kathrein, Moschendorf, Kulm, Eberau, Hagensdorf, Großmürbisch. Folgende Vereine haben noch keine genehmigten Satzungen. Edlitz, Gaas, Kroat.-Ehrensdorf, Glasing, Kukmirn, Güttenbach, Harmisch, Neuberg, D.-Tschantschendorf, Punitz, Tobaj. Für alle jene hier angeführten Vereine, welche noch keine genehmigten Satzungen besitzen, wurden an ihre zuständigen Bürgermeisterämter je 5 Stück gedruckte Salzungen mit der bezüglichen Instruktion und dem Ersuchen übersendet, dieselben sofort ihrem Feuerwehrverein einhändigen zu wollen. Die einzelnen Obmänner der Vereine wollen unverzüglich laut beigeschlossener Instruktion die Satzungen im Wege der Bezirkshauptmannschaft Güssing, der Landesregierung zur Genehmigung vorlegen. Sollte ein Verein Uniformierungsvorschriften benötigen, so möge man es durch eine Karte dem Feuerbezirksinspektorat Stegersbach anzeigen und dieselben werden dann sofort dem Vereine zugesendet. Karl Kaiser Bezirks Feuerpol. Inspektor.
Güssinger Zeitung vom 16.8.1931: Schadenfeuer in Urbersdorf. Am 7. August (1931) vormittag cirka 9 — 1/2 1O Uhr brach bei Herrn Tanke - Stranzl nächst dem Bahnhofe ein Feuer in der Wirtschafts-Scheune aus, welches innerhalb weniger Stunden den ganzen Wirtschafts-Betrieb der genannten einäscherte. Der Schaden dürfte sich zwischen 20—25000 Schilling bewegen „war nicht versichert“ Brandursache unbekannt. Bei der Löschaktion nahmen nachfolgende Feuerwehrvereine teil: Strem, Heiligenbrunn, Sumetendorf, Deutsch Bieling, Glasing, Hagensdorf, Urbersdorf, Güssing (St. Nikolaus) Gemeinde-Wehr. Den genannten Feuerwehrmännern in diesen Vereinen wird von Seite des Bezirks-Verbandes für ihre aufopferungsvolle Tätigkeit und Hilfsbereitschaft in grösster Not der herzlichste Dank ausgesprochen. Güssing, am 12, August 1931.
Rüsthauseinweihung der freiw. Feuerwehr in Urbersdorf (Güssinger Zeitung vom 11.6.1933): Am 25. Mai 1933 (Christihimmelfahrtstag) hatte die Gemeinde Urbersdorf ein seltenes Fest gefeiert, an diesem Tage hatten in der dortigen Kirche die zum erstenmal Kommunizierenden Schulkinder einen frohen Tag aber auch die Feuerwehr dieser Gemeinde die Einweihung ihres neuerbauten Rüsthauses in würdiger Weise begangen. Zu diesem schönen und gut arangierten Festtage hatten sich auch die umliegenden Nachbarfeuerwehrvereine und zwar aus Strem, Sumetendorf, Glasing, Krottendorf und eine Abteilung der neuen Feuerwehr aus St. Nikolaus eingefunden. Punkt 9 Uhr Vormittags hatten sich auch aus Güssing die geladenen Ehrengäste Herr R. R. Bezirkshauptmann Dr. Kollwentz, Bez. Feuerwehrinspektor Fischl und Schwarz und Abgeordneter Michael Vas eingefunden, welche von Seite des Ortsfeuerwehrkommandanlen und Bürgermeister auf das herzlichste begrüsst wurden. Aus der Meldung des Ortsfeuerwehr-Kommandanten war zu entnehmen, das der Stand der anwesenden resp. ausgerückten Feuerwehren insgesamt 110 Mann betrug. Vom neuerbauten Rüsthause wurde zunächst in die Kirche marschiert, wo bereits eine Anzahl weiss gekleideter Mädchen und Schulknaben beim Hauptaltar warteten. Die kleine Kirche dieser Gemeinde welche sonst immer die Gläubigen fassen und unterbringen konnte, erwiess sich aber bei diesem Anlasse als viel zu eng und so mussten sämtlich erschienenen Feuerwehren vor der Kirche Aufstellung nehmen und ihre Andacht unter freien Himmel verrichten. Die hl. Messe und Kommunion der Schulkinder nahm Pater Alfons Pfeiffer des Franziskaneiklosters aus Güssing vor, welcher auch an die kommunizierenden Schulkinder eine ergreifende Ansprache hielt. Nach dem Kichgange begab sich die ganze Ortsbevölkerung und die anwesenden Feuerwehren zum neuen Rüsthause wo die Einsegnung und auch die Festpredigt von Pater Alfons Pfeiffer vorgenommen wurde. Bürgermeister Kedl begrüsste nunmehr die erschienenen Ehren- resp. Festgäste sowie alle erschienenen Feuerwehrkameraden und hiess sie herzlichst Willkommen. Nach ihm sprach auch Herr Bez. Hauptmann Doktor Kollwentz der eben zum erstenmal in dieser Gemeinde verweilte, er dankte zunächst für den freundlichen Empfang und wünschte der Oitsfeuerwehr eine weitere gedeihliche Entwicklung. In nächster Folge sprachen nunmehr auch Bez. Feuerwehrinsp. Schwarz und Fischl, Landlagsabgeordneter Vas u. schliesslich Oberamtmann Prinzinger aus Strem, welcher im Namen der Gemeinde allen Anwesenden für ihr Erscheinen den Dank bekundete. Als eine ganz besondere Überraschung welche eben im Programme nicht aufgenommen war, erfolgte bei dieser Gelegenheit die Überreichung der staatlichen Feuerwehr-Ehrenmedaille an Bez. Fw. Inspeklor Emil Schwarz für seine seit 25 Jahren entfaltete eifrige und erprissliche Tätigkeit auf dem Gebiete des Feuerwehr und Rettungswesens. Herr Bez. Hauptmann Dr. Kollwentz überreichte dieses Ehrenzeichen im Auftrage des Herrn Landeshauptmannes und verdolmetschte die besten Glückwünsche, dieser Gratulation haben sich alle Festgäste und Feuerwehren auch angeschlossen. Zum Abschlüsse wurde eine stramme Defilierung vor dem Ehren- und Festgästen vorgeführt und sodann ins Gasthaus Legath eingezogen, wo auch das Gemeinsame Mittagessen eingenommen wurde. Am Nachmittage fand im obgenannten Gasthause eine Tanzunterhaltung statt wobei sich die Jugend gut amüsierte und bis zum nächsten Morgen bei bester Laune zusammen blieb. Die Gemeinde Urbersdorf hat mit ihren neuen Rüsihausbau der Gemeinde Strem gefolgt und so hoffen wir auch, das demnächst alle übrigen Gemeinden des unterem Stremtales, welche eben alte, baufällige Rüsthäuser haben, auch diesem gutem Beispiele folgen und für ihre braven Feuerwehren auch geeignete Rüsthäuser zur Unterbringung der Gerätschaften und zur Abhaltung ihrer Besprechungen baldigst erbauen werden. Der humanitäre Dienst der Feuerwehr muss Jederzeit berücksichtigung finden und die Opferwilligkeit muss auch trotz der Krisenzeit im Interesse des Volksvermögens und Feuerbekämpfung die Verständnisse wachrufen. Sch. Güssing, am 31. Mai 1933.
Quelle: Textabschnitt: Einsatzgebiet und Geschichte: Regiowiki, Güssinger Zeitung, Bilder: www.nikles.net, Feuerwehrmuseum: Genehmigung zur Veröffentlichung erteilt per Email am 3.5.2023 vom Landesfeuerwehrkommando Burgenland.
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