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Güssing, Freiwillige Stadtfeuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr Güssing befindet sich in der Bahnhofstraße 2 in Güssing und wurde am 28. Feber 1886 gegründet. Als Feuerwehrspritze diente ein altes Schwanenhalsmodell ohne Saug- und Druckschlauch. Die erste Saug- und Druckspritze wurde erst zehn Jahre später angeschafft. Der 1898 gewählte Kommandant Julius Fischl und der Stadtrichter Samuel Schalk erbauten im Jahr 1902 das erste Rüsthaus am heutigen Clusiusplatz. Paul Draskovich hat sich 1922 mit einer neuen Dampffeuerspritze in den Dienst der Öffentlichkeit gestellt. Gab es bis zum 1. Bgld. Feuerwehrgesetz (1935) Feuerwehrvereine mit Obmann etc., wurden die Freiwilligen Feuerwehren zu Körperschaften mit öffentlichen Rechten "umgruppiert". Eine kameradschaftliche Partnerschaft besteht mit der Freiwilligen Feuerwehr Gissingen in Vorarlberg.

Kommandanten:
Dr. Karl David Kretinsky, 1886-1898
Ladislaus Horvath, 1886-1898
Georg Szalay, 1886-1898
Georg Kreiner, 1886-1898
Julius Fischl, 1898-1926
Hermann Tancsics, 1926-1933
Emil Schwarz, 1933-1938
Adolf Weinhofer, 1939-1941
Stefan Wölfer, 1941-1948
Franz Wolf, 1948-1962, Kommandant-Stv. Karl Kirchner
Walter Bartl, 1.7.1962-1983, Kommandant Stv. 1962-1977 Rudolf Antal; 1977-1983 Walter Renner
Walter Renner, 1983-1988, Kommandant-Stv. 1983-1986 Johann Kurcz; 1986-1988 Walter Bartl jun.
Walter Bartl jun., 1989-1996, Kommandant-Stv. Hermann Unger
Hermann Unger, 1996-2006, Kommandant-Stv. Alfred Petracs
Thomas Jandrasits, 2006-2016, Kommandant-Stv. Ing. Mario Unger
Ing. Mario Unger, 2017-2021, Kommandant-Stv. Markus Horvath
Ing. Mario Unger, seit 2021, Kommandant-Stv. Markus Horvath

Chronologischer Ablauf:
1886: Die Freiwillige Feuerwehr Güssing wurde am 28. Feber 1886 gegründet. Gründungsmitglieder waren: Graf Paul Draskovich sen., Bezirksrichter Alexius Magassy, Advokat David Karl, Notar Johann Lebits, Glasermeister Johann Salvachrist, Bäckermeister Karl Baldauf, Kaufmann Leopold Latzer, Färbermeister Franz Szeyer und Dr. Alexander Engel.
1886: Als erste Feuerwehrspritze diente ein altes Schwanenhalsmodell ohne Saug- und Druckschlauch. Anschaffung einer Wagen-, Saug- und Druckspritze mit 120 mm Durchmesser unter dem Kommandanten Kretinsky von der Fa. Seltenhofer aus Ödenburg. Verwahrt wurden die Geräte bei der Gutsverwaltung Draskovich.
1898: Bau des ersten Güssinger Rüsthauses unter dem Kommandanten Julius Fischl (und Stadtrichter Schalk). Das Rüsthaus war bis 1972 in Verwendung.
1904: Einweihung des Rüsthauses. Zu diesem Zeitunkt wurde auch eine Wagenspritze der Fa. Seltenhofer angekauft, sowie eine große Steckleiter, eine dreiteilige Dachleiter und zwei kleinere Handspritzen erworben.
1924: Feuerwehrball am 2. Februar 1924 in den Gasthauslokalitäten des Herrn Josef Kneffel in Güssing.
1924: II. Bezirksfeuerwehr-Tag in Güssing am 17. August 1924, Neuwahl sämtlicher Funktionäre, anschließende große Schauübung.
1925: Feuerwehrball am 1. Feber 1925 im Gasthaus Frau Maria Dörr.
1925: Schadenfeuer am 27. Juli 1925 beim Bäckermeister Karl Baldauf. Eine Strohtriste wurde eingeäschert, der zweite Strohtristenbrand in diesem Jahr beim Herrn Karl Baldauf.
1925: Feuerwehrfest am 9. August 1925 in den Gartenlokalitäten der Frau Maria Dörr. Vorher wurde eine öfffentliche Generalversammlung im Gemeindeamt abgehalten.
1925: Feuerwehrinspizierung am 20. September 1925 durch Landesfeuerwehr-Inspektor, Direktor Postl aus Mattersburg.
1925: Hochwasser im Strem-, Zicken- und im Pinkatale am 12. November 1925. Die vom Müller Felix Taschler gepachtete Batthyanysche Wassermühle stand teilweise über 1 m im Wasser.
1926: Mitwirkung der Feuerwehr am 12. u. 13. Juni 1926, gemeinsam mit den Schulen und Gesangsvereinen des Bezirkes, an der Frühlingfeier der Bürgerschule in Güssing (GZ vom 30.5.1926, Seite 1).
1926: 40-jähriges Gründungsfest am 29. August 1926 mit Landeshauptmann Hofrat Josef Rauhofer und LFI Michael Postl. Fahnenmutter war Fürstin Julie Öttingen zu Wallerstein. Gefeiert wurde außerdem das 20-jährige Wiederkehrfest der Fahnenweihe unter dem Kommandanten Julius Fischl.
1926: Schadenfeuer am 29. Dezember 1926 bei der Herrschaft Graf Draskovich. Der Brand konnte bald lokalisiert und gelöscht werden.
1927: Feuerwehrball am 6. Feber 1927 im Gasthaus Josef Kneffel. Reinertrag S 603.95.
1927: Der ehemalige Feuerwehrkommandant von Güssing und I. Feuerwehr-Inspektor des Bezirkes, Herr Rechtsanwalt Karl David in Güssing, ist am 4. Juli 1927 im 75. Lebensjahre plötzlich verstorben.
1927: Gartenfest der freiwilligen Feuerwehr am 10. Juli 1927 im Gasthaus Dörr.
1928: Vereinskränzchen am 22. Jänner 1928 im Gasthause des Herrn Jostf Loikits. Der Reinertrag des Kränzchens beträgt S 278.22.
1928: Sommerfest am Sonntag den 8 . Juli 1928 im Gasthausgarten der Frau Maria Dörr. Der Reinerlös soll für den Ankauf einer Motorspritze verwendet werden.
1928: Motorspritzenweihe (mit Druckschläuchen) unter dem Kommandanten Hermann Tancsics.
1929: Vereinsball am 20. Jänner 1929 in den Lokalitäten des Herrn Josef Loikitsch. Der Reinertrag des Balles soll zur Anschaffung einer Motorspritze verwendet werden.
1929: Der allgemein beliebte Feuerwehrmann Michael Kohn verstarb am 30. März 1929 nach langem, schweren Leiden im Alter von 79 Jahren.
1929: Dachfeuer am 7. April 1929 im gräflich Draskovich'schen Kastell in Güssing durch einen schadhaften Kamin. An der Rettungsaktion haben sich außer der Ortsfeuerwehr auch alle Nachbar-Feuerwehrvereine des Sankt-Michaeler und Stremer Kreises sehr eifrig beteiligt.
1929: Großfeuer am 6. September 1929 beim grossen Heustadl der Gutspächter Steiner & Farkas, Pächter der gräflich Batthyányschen Herrschaft. Die ganzen Futtervorräte, ca. 350 Fuhr Heu und etwa 60 Fuhr Kleeheu wurde vollständig vernichtet.
1930: Vereinskränzchen am 2. Feber 1930 Der Reinertrag der Veranstaltung wird zur Deckung der bereits eingekauften Motorspritze verwendet.
1930: Feuerwehrfilmvorführung und Feuerwehrvortrag am 23. März 1930 durch den Ingenieur Stefan Menschik aus Wien. Thema war "Gefahren der Elektrizität".
1930: Motorspritzenweihe am 13. Juli 1930. Die Weihe und Festpredigt wurde von Pater Alfons Pfeiffer vollzogen. Die Stelle der Spritzenmutter wurde von ihrer Hochwohlgeboren Frau Oberregierungrat Dr. Bourcard, die Stelle der Patin von der Frau des Bezirksarztes Frau Dr. Etta Unger bekleidet.
1930: Motorspritzen-Führerkurs am 16. und 17. Dezember 1930 im Kinosaal über die Handhabung und Gebahrung der Feuerwehr-Motorspritzen durch den Ingenieur Paul Gross der bgld. Landesregierung.
1931: Am 28. Juni 1931 fand in Güssing im Gasthausgarten der Frau Maria Dörr die IX. Tagung des Feuerwehr-Bezirksverbandes statt.
1931: Sommerfest am 12. Juli 1931 im Gasthause der Frau Maria Dörr.
1931: Freiw. Feuerwehr Führerkurs am 21., 22. und 23. November 1931 im Hotel Kneffel.
1932: Feuerwehrball am 30. Jänner 1932 im Hotel Kneffel.
1932: Sommerfest am 10. Juli 1932 im Gasthaus Maria Dörr.
1932: Freiw. Feuerwehr Führerkurs am 12. - 18. Dezember 1932.
1936: 50-jähriges Gründungsfest am 21. Juni 1936 unter Anwesenheit von LFI Binder, BFK Wagner, BH Dr. Faludi und BFI Fischl.
1936: Fliegeralarmübung am 22. August 1936 unter dem Kommandanten Emil Schwarz.
1937: Zugskommandantstellvertreter Johann Tapler nahm vom 11.-16. Jänner 1937 an der Absolvierung des 4. Instruktionskurses für Ortsfeuerwehrkommandanten an der Feuerwehrfachschule in Wr. Neustadt teil (GZ vom 24.1.1937).
1937: Vom 8. bis 13. März 1937 wurde an der Landes-Feuerwehrschule der 6. Instruktionskurs für Orts-Feuerwehrkommandanten abgehalten. Für den Bezirk Güssing: Feuerwehr-Abteilungskommandant Josef Hopizan (Bocksdorf) (GZ vom 21.3.1937).
1937: Feuerwehrfest am Sonntag den 8. August 1937 im kleinem Park der ehemaligen Graf Draskovich’schen Kegelbahn nächst dem Hause des Kaufmannes Glaser (GZ vom 1.8.1937).
1938: Feuerwehrball am 15 Jänner 1938 in den Lokalitäten des Gasthauses Gibiser in Güssing.
1938: Bezirks-Feuerwehrappell in Güssing am 17. Juli 1938. Aufforderung zur Mitarbeit am Aufbau Großdeutschlands, Austritt vieler Kamaraden.
1945: Nach dem Krieg waren keine Gerätschaften mehr vorhanden, auch das Auto, welches erst 1937 angeschafft wurde, war verschwunden.
1946: Neuaufstellung der Feuerwehr Güssing unter Emil Schwarz am 16. Juli 1946, das Kommando über die 50 Mann starke Einheit übernahm Stefan Wölfer.
1947: Erste Inspizierung nach dem Krieg am 12. Oktober 1947 durch Brandvizeinspektor Karl Tunkl unter dem Kommandanten Stefan Wölfer.
1948: Wahl am 15. Feber 1948 von Franz Wolf zum Kommandanten, weitere Wahlen: Adolf Weinhofer zum Stellvertreter, Karl Kirchner zum Schriftführer und Hans Koger zum Kassier.
1949: Anschaffung von neuen Uniformen, sowie einer fahrbaren Leiter.
1949: Fahnenweihe im Jahr 1949. Fahnenmutter war Frau Helene Kovacs, Fahnenpatin wurde Frau Anna Potzmann.
1949: Gleichzeitig mit der Fahnenweihe wurde ein Dreitonnenwagen-Mannschaftswagen (Chevrolet) erworben.
1951: Ernennung am 6. Jänner 1951 von Karl Kirchner zum Kommandantenstellvertreter und Viktor Karpati zum Schriftführer.
1951: Fahrzeugweihe am 7.10.1951 eines Überland-Rüstfahrzeuges (Opel Blitz) mit Vorbaupumpe von der Fa. Rosenbauer. Patinnen waren Anna Pani, Maria Dampf, Theresia Koger und Martha Wolf.
1952: Bestellung am 1.1.1952 von Viktor Karpati zum Kassier und Erich Hofer zum Schriftführer.
1953: Ankauf eine Motorspritze R75.
1955: Die Feuerwehr St. Nikolaus wurde 1955 als Löschzug in die Stadtfeuerwehr Güsssing eingegliedert.
1956: Die Einweihung der Motorspritze R75 erfolgte am 23. September 1956 in Verbindung mit dem 70-jährigen Gründungsjubiläum. Die Patinnen waren Maria Karpati und Paula Kirchner.
1957: Anbau eines neuen Schlauchturmes beim Rüsthaus sowie Montage einer Sirene.
1959: Der 4. Landesfeuerwehrleistungsbewerb wird vom 27. - 28.6 1959 auf 4 Kampfbahnen in Güssing ausgetragen (die 5 Kampfbahn war für die Gruppe die mit Saugschlauchverschraubung arbeiten, vorgesehen). Bahnrichter war u.a. Zugkommandant Lang aus St. Nikolaus.
1962: Die Einweihung der Motorspritze VW 75 erfolgte am 1. Juli 1962, Patinnen waren Dorothea Holper, Anna Müller, Ernestine Bartl und Hilde Antal.
1962: Gleichzeitung mit der Motorspritzenweihe am 1. Juli 1962 wurde Walter Bartl zum Kommandanten und Rudolf Antal zum Stellvertreter gewählt.
1964: Weihe am 16. August 1964 des angekauften LLF Land-Rover samt Anhänger, Patinnen waren Margarete Hofer, Maria Potzmann, Irene Küronya und Herta Nikles.
1964: Teilnahme im Oktober 1964 an den Bundesfeuerwehrwettkämpfen in Wien.
1966: Bewerbteilnahme in Karlovac (ehem. Jugoslawien). Als Ergebnis konnte eine Silbermedaille errungen werden.
1970: Baubeginn des neuen Feuerwehrhauses in der Bahnhofstraße 2 in Güssing.
1970: Einführung Feuerwehrjugend.
1972: Übersiedlung im Herbst 1972 in das neue Feuerwehrgebäude in der Bahnhofstraße 2 in Güssing.
1973: Einweihung des neuen Feuerwehrhauses am 17.06.1973 in Güssing (Stadterhebung).
1974: Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges TLF 4000 durch die Stadtgemeinde und dem Land Burgenland. Die FW Güssing selbst steuerte 250.000.- aus den Zeltfesterlösen bei.
1977: Anschaffung eines Kommandofahrzeuges im Jahr 1977.
1980: Anschaffung im Jahr 1980 von einem dreiachsigen, geländegängigen Löschfahrzeug "KLFA Puch Pinzgauer", eine Generalüberholung erfolgte im Jahr 2004.
1982: Im November 1982 wird der Notruf 122 zur damaligen Gendarmerie in Güssing umgeleitet. Diese sorgen für die weitere Alarmierung.
1986: 100-jähriges Bestandsjubiläum unter dem Kommandanten Walter Renner. Zu diesem Anlass wurde die bereits 1949 gekaufte Fahne restauriert und in einem Festakt im Kulturzentrum feierlich gesegnet. Fahnenpate war Herr Franz Wolf.
1986: Anbringung eines Sgrafittos des Heiligen Florian am Feuerwehrhaus, Tonrufempfänger angeschafft, Informationsblatt "Der Stützpunkt" wurde eingeführt.
1998: Anschaffung DLK-25 (Drehleiter).
1993: Leistungsbewerb bzw. Leistungsprüfung: FLA B/S Mattersburg, 3. Platz.
1994: Anschaffung KRF-S (Kleines Rüstfahrzeug Straße).
1995: Anschaffung TLF 4000. Das Tanklöschfahrzeug 4000 ist für den Einsatz bei Waldbränden, bei Kfz-Bränden auf Autobahnen und Überlandstraßen sowie bei allgemeinen Brandeinsätzen in abgelegenem Gelände konzipiert.
1996: Anschaffung Versorgungsfahrzeug-Katastropheneinsatz (VF-KAT).
1997: Brand einer alten Mühle am 18. November 1997.
1997: Anschaffung neues Mannschaftstransportfahrzeug (MTF).
1998: Erstmals werden 1998 Frauen/Mädchen aufgenommen.
1999: Im Jahr 1999 erfolgte die Generalsanierung der Fassade und Tore inkl. Segnung.
2000: Leistungsbewerb bzw. Leistungsprüfung: ALP 2000 Bronze, 1. Platz.
2002: Im Jahr 2002 erfolgte eine Renovierung und ein Garagenzubau inkl. Segnung.
2002: Anschaffung Hochhubwagen (Stapler).
2002: 20 Jahresjubiläum Notruf zwischen der Stadtfeuerwehr und der damaligen Gendarmerie.
2002: Leistungsbewerb bzw. Leistungsprüfung: FULA Silber, 2. Platz.
2003: Anschaffung neues schweres Rüstfahrzeug (SRF).
2003: Anschaffung 40 KW Einbaugenerator.
2004: Generalüberholung des dreiachsigen, geländegängigen Löschfahrzeuges "KLFA Puch Pinzgauer", die Anschaffung erfolgte bereits im Jahr 1980.
2007: Fassadenbrand an einem Hochhaus in Güssing, die FW war mit 35 Einsatzkräften vor Ort.
2009: Einsatz beim Jahrhunderthochwasser im Juni 2009, die Einsätze dauerten 7 Tage, mit täglich 35 Einsatzkräften.
2009: Leistungsbewerb bzw. Leistungsprüfung: FJLA Bronze Bezirk, 1. Platz.
2009: Leistungsbewerb bzw. Leistungsprüfung: FJLA Silber Bezirk, 1. Platz.
2009: Leistungsbewerb bzw. Leistungsprüfung: ALP Bronze, 1. Platz.
2010: Ankauf von 2 großen Tauchpumpen (Grindex Master, 3500 Liter/Minute und Grindex Minor, 1900 Liter/Minute).
2010: Die FW Güssing wurde 2010 und 2011 in der Ausrüstungsklasse von der Bevölkerung zur "Beliebtesten Feuerwehr des Burgenlandes" gewählt.
2010: Anschaffung eine neuen Einsatzfahrzeuges ULFA 2000/250.
2010: Anschaffung Pulverlöscher (250 kg).
2011: 2011 wurden die Sanitäreinrichtungen saniert bzw. neugestaltet.
2011: Kraftwerksbrand (Biostromanlage) am 14. Juni 2011, die FW Güssing war mit 32 Einsatzkräften vor Ort. Auch die FW Tobaj war im Einsatz. Die Ursache dürfte eine undichte Ölleitung gewesen sein.
2011: Ankauf eine neuen Einsatzfahrzeuges LAST.
2011: Neuinstallation einer Stahlstiege statt einer Leiter in die untere Fahrzeughalle.
2011: Leistungsbewerb bzw. Leistungsprüfung: ALP Bronze, 1. Platz.
2012: Leistungsbewerb bzw. Leistungsprüfung: ALP Bronze, 1. Platz.
2013: Brand in einem Einfamilienhaus in der Rotkreuzbergstraße am 30. Oktober 2013. Laut Landeskriminalamt war es Brandstiftung.
2014: Anschaffung neues Einsatzfahrzeug MTF.
2018: Auszeichnung zur "Beliebtesten Feuerwehr des Burgenlandes".
2019: Wieder Auszeichnung zur "Beliebtesten Feuerwehr des Burgenlandes".
2021: Kommandantenwahl am 7. Feber 2021. Erste Wahl des Feuerwehrkommandos aufgrund des neuen Feuerwehrgesetzes. Die Funktionsperiode ist erstmals auf 6 Jahre begrenzt.
2022: Anschaffung neuer Einsatzbekleidung.
2022: Erfolgter Spatenstich für den Um- und Neubau des Feuerwehrhauses in Güssing.
2023: Arbeiten für den Um- und Neubau des Feuerwehrhauses in Güssing.

Feuerwehrball (Güssinger Zeitung vom 13.2.1924, Seite 2 und 3): Der Freiw. Feuerwehrverein in Güssing veranstaltet am 2. Februar 1924 um 8 Uhr abends in den Gasthauslokalitäten des Herrn Josef Kneffel einen geschlossenen, mit Tanzunterhaltung, Tombola und Scherz-Bazar verbundenen Feuerwehr-Ball. Eintritt: Personenkarte K 8000 Familenkarte bis zu 3 Personen 20.000 Kronen. Überzahlungen werden dankend angenommen. Musik besorgt die erste burgenländische Zigeuner-Kapelle.

Ausweis (Güssinger Zeitung vom 10.2.1924, Seite 2): Über die eingeflossenen Überzahlungen am Feuerwehrball welches am 2. Februat 1924 in Güssing stattgefunden hat. Es spendeten Graf Paul Draskovich, Franz Hetfleisch je 100.000 K. Theodor Olschofszky 70.000 K. Franz Zodl, Dr. Unger Johann, Malitsch Johann, Bleyer Ludwig, Steiner und Farkas, Latzer Leopold, Julius Fischl je 50000 K. Mayer M & Sohn, Franz Kroboth Wirt je 42000 K. Franziskaner Kloster 40000 K. Bartunek Adalbert, Grabner Rudolf, Dr. Sik Ludwig, Herbst Adalbert, Amtmann & Co., Ländler Kolomann je 30000 K. Schwarz Emil, Dr. Adler Béla je 22000 K. Muik Johann, Rath Albert, Klee Stefan, Familie Asti, Baumgartner Stefan, Keglovifs Franz, Dömötör Maria, Latzer Samuel, Fertö Johann, Liebentiitt Cajetan, Hohenthal Karl, Georg Strasser, Nikitscher Johann, Hotowy Karl, Ratzenberger Karl, Köhler K. G. Inspektor, Fürst Alexander, Kollár und Sohn, Billovits Krottendorf, Krammer Ferdinand je 20000 K. Dr. Mayrhofer Ernst 17000 K. Frau Lutterschmiedt junior 15000 K. Frau Hodl Julian, Baldauf Karl, Dr. Csaplovics Elémer, Frühwirth Johann, Frisch Johann, Kleepeisz Markus, Johann Salvachrist, Anton Hütter, Dr. Engel Alexander, Nemetz Josef, Vizi Josef, Fabiankovits Tobaj, Pomper J. Köppel Rudolf je 12.000 K. Salaman Josef, Hajszányi Joh., Dienes Irene, Koger Johann, Dörr Maria, Kratzmann Insp. Maurosits N. Eberhard Josef, Eberhard Eduard, Niklesz Johann, Holper Adolf, Kroboth, Frau Anna Muik, Kroboth N., Tanczos Matias, Frau Aloisie Polt, Wolf N. Csencsics Rudolf, Kálmán N. Wagner Anton, Rusitska Josef, Walitschek Franz, Steiger Georg, Németh Johann, Csesko Johann, Johann Ernst, Alexander Kéry, Ing. Somogyi St. Michael je 10000 K. (Fortsetzung folgt.)

Ausweis (Güssinger Zeitung vom 17.2.1924, Seite 2): Über die eingeflossenen Überzahlungen am Feuerwehrball welches am 2. Februar 1924 in Güssing stattgefunden hat. (Fortsetzung) Es spendeten: Richter Julius Tobaj 0000 K, Grünfeld Jakob 8000 K. Pariny Josef, Weinhoffer Chauffeur, Pleyer Gustav je 7000 K. Artinger August, Ernst Johann jun. je 5000 K. Gumhold Em. Kakas Karl, Knarr N. Pleyer Franz, Strosznik N. Stotter N. Lukabauer Johann, Stubics Ladislaus, Nagy Josef, Mikovics N. M. Leitpold, Stipsits, Krottendorf je 4000 K. Frl. Maria Luipersbeck, Fräulein Sommer Hellen, Benedik R. Schmied N. Lantsak Alexander, Kappelmüller N. Karner Ludwig, Gschwendtner, Tobaj, Küvessy Alex. Horváth N. Filo László, Takács Gyula, Koiarits ignaz, Kolarits Karl, Kappel Josef, Hann Em. Leitpold Alois, Marth N. Frau Czelder N. Táncsics N. Frau Georg Garay, Frau Kroboth, Frau Striny P. Tanczos N. Steiner N, Gauster N. Szolderits J. Görle J. Mayer Fritz, Szammer Alexander, Panny Josef, Oberrascher Fritz, Dr. Behal N. Klestil N. Dr. Wachlhofer, Frau Stoicsics Josef, Csacsinovits Alexander, Rossner Ferdinand je 2000 K. Weinhofer Albert 30000 K. An Tombola Ablös Dr. Ludwig Sik, Alexander Kroyherr je 50000 K. Franz Zodl, Sommer N. je 40000 K. Johann Kövessy, Johann Dodek je 30000 K. Frau Witwe Dömöter, Koger Johann, Rossner Ferdinand, Hajszányi Johann, Frau Karl Mayer je 20000 K. Knarr Johann, Lantschak Alexander, Dr. Alexius Kubinyi, Stefan Schmsfl, Kappel N. Martin Grete, Inspektor Sieber, Panny Jossf, Alfons Berger, Karner Ludwig Baud Emil, Dr. Adler Adalbert, Dr. Johann Unger, Alexander Kéry, Dr. Deutsch Desider, Gendarmerie Postenkommando, Marakovits Stefan, Pleyer Ludwig, Doncsics Franz, Panny Maria, Bartl Ludwig, Kranz Johann, Frau Czelder, Saiaman Josef, Baumgartner Stefan, Eberhard Eduard, Artinger Andreas je 10000 K. Szorger Franz 7000 K. Rieger Josef 6000 K. Holper Ignaz, Kollár Stefan, Ferschinger Gustav, Mayer Koloman, Radakovits Johann, Szmontara Jakob, N. Németz je 5000 K. Saiaman Josef, Wagner Anton je 2000 K. — All den edlen Spendern wird im Namen der freiwilligen Feuerwehr sowie im Namen des Comité der herzlichste Dank für ihre werte Gäben ausgesprochen; gleichzeitig dankt der Verein Ihren werten Ausschussmitgliedern sowie der Güssinger Jugend welche als Mitarangeure an der Unterhaltung teilnahmen, den Herren Comité Mitgliedern welche diese reichhaltige Sammlung bewerkstelligten, sowie den werten Fuhrwerksbesitzern für die Beistellung der Wägen zum Ballabande sei bestens gedankt. Den werten Besuchern der Unterhaltung rufen wir ein frohes Wiedersehen zu, bei der nächsten Feuerwehr Unterhaltung. Das Reinerträgniss fliesst in die Feuerwehr-Vereins Kassa welches zur Anschaffung von Ausrüstungssorten dienen soll.

II. Bezirksfeuerwehr-Tag in Güssing (Güssinger Zeitung vom 10.8.1924, Seite 2): Einladung zu dem am Sonntag den 17. August 1924 Vormittag 1/2 11 Uhr in Güssing abzuhaltenden II. Bezirksfeuerwehr-Tag mit nachstehender Tagesordnung: 1. Um 9 Uhr Kirchen-Parade. 2. Um 1/2 11 Uhr, Eröffnung der Verbandsitzung. 3. Berichterstattung über Stand und Tätigkeit des Bezirks-Verbandes. 4. Kassabericht. 5. Neuwahl sämtlicher Funktionäre 6. Bestimmung des Ortes wo der nächstjährige Bezirksfeuerwehr-Tag abgehalten wird. Vereine, welche wegen der grossen Entfernung corperativ nicht theilnehmen können, werden ersucht, wenigstens durch ihre — in den Bezirksfeuerwehr Verband — Satzungen § 7 Punkt b.) bestimmten Anzahl von Delegierten vertreten zu sein. § 7 Punkt b.) lautet: Jeder Mitgliederverein ist berechtigt ausser dem Obmann noch zwei aus ihrer Mitte zu erwählende Abgeordnete zu den Bezirksfeuerwehrvollversammlungen zu entsenden, welche im Falle ihres Nichtabkommens das Recht haben, ihre Stimme einen anderen dem Verein angehörenden Mitgliede zu übertragen, so aber, dass eine Person nur einen Abgeordneten vertreten kann. Die Mitgliedervereine sind berechtigt durch ihren Obmann und die zwei Abgeordneten, bezw. deren Vertreter ihre Vorschläge der Vollversammlung zu unterbreiten, Stimm- und Wahlrecht auszuüben oder gewählt zu werden. Nachmittag 2 Uhr grosse Schauübung der Güssinger Feuerwehr, JOHANN WAGNER, Obm. Stellv. KARL KAISER, Bezirks-Feuerpol. Inspektor.

Feuerwehrball in Güssing (Güssinger Zeitung vom 15.2.1925, Seite 2): An Überzahlungen wurden anlässlich des freiwilligen Feuerwehrballes am 1. Feber 1925, in Frau Maria Dörr's Gasthauslokalitäten von nachfolgenden Damen und Herren geleistet: Freiw. Feuerwehr Punitz 150.000 K. Herr Grat Draskovich 100 000 K, Herr Dr. Csaplovics Elmár 90 000 K, Herr Dr. Adler Adalbert 60.000 K, Farkas 70 000 K, Herbst Béla 50 000 K, Kovács Witwe, Fischl Julius, Dr. Sik Ludwig, Dr. Ernst Mayrhofer, Olschofsky Theodor, Leopold Latzer, Dt. Joh. Unger, Mayer Rudolf, je 50000 K, Adolf Holper 45.000 K, Krojherr Alexander, Schwarz Emil, Panni Johann, Dr. Singer, Latser [Latzer] Samuel, Taschler Felix, Raih Albert, Franz Hettfleisch, je 40.000 K ; Lehor Josef, Gross Ludwig, Bleier Ludwig, Jelencsics Stefan, Kroboth Franz, Loikitcs Josef, Rudolf Grabner, Rieger Josef, Hutter Anton, Weiss Ferdö, Wolf Martin. Dr. Engel, je 30.000 K; Polzer Josef junior, Salaman Josef, Bartunek Adalbert, Szmondara Jakob, je 25.000 K ; Emil Band, Weiser Karl, Beitl Hermann, Höchtl Karl, Stoicsics Alois. Lukabauer J. Nikischer Johann, Sorgleliner Eduard, Strasser Georg, Takács Julius, Frau Huber Maria, Hoffmann Leopold, Stipcsics Johann unbekannt, Koppel Rudolf, Dr. Ländler, Kálmán, Pomper Johann, Asztl Franz, Klepeisz Markus, Doneses Franz, Kranz Johann, Baldauf Karl, Saivaclinsi Johann, Illigasch Florian, Sieber Inspektor, Gasparsiis Franz, Wizi Josef, Hayszanyi Johann, Kulovics Josef, Roszner Ferdinand, Dr. Rudolf Kopecny, Stefan Halner Majoraud. i. R. je 20 000 K, Rössler Kellner, Klee Stefan, Baumgartner Stefan, je 15.000 K, Ernst Johann, Schmiedt Cäcilie je 12.500 K; Csandl Stefan. Hanzl Josef, Gumhold Emerich, Frau Fitzkó Maria, Marth Johann, Kellinger Karl, Berger Karl, Kovács Franz, Frl. Mátzás Resi, Frau Dénes Irene, Artinger August, Panni Josef, Müller Alois, Csesko Oberkommissär, Chlestil N., Mayer, Kollomann, Keglovich Franz, Kranz Johann, Frl. Stoicsics Mitzi, Eberhardt Ede, Frau Strinyi, Peregrina, Schreiner Julius, Stubics Ladislaus, Lokites Kálmán, Wasserbeiniger, Eberhardt Josef, Muchwites Revier Inspektor, Liska Josef Inspektor, Berzkovics Emerich, Kerry Alexander, Lasek Franz, Wiener Josef, Kroboth Georg, Keller, Szolderits Ferdinand, Polczer Josef senior, Annibasz, Ruschitska Josef, Németh Ludwig Fl., Berger Alfons, Koger Johann, je 10.000 K; Bartl Ludwig. Frl, Kirchner Anna, Kroboth Karl, Walicsek Franz Zodl Franz, Eberhardt Ede, Csacsinovics Adolf, Heuberger Samuel, Hohenthal Karl, Hampl P. Leiter, Lancsák Alexander, Glaser Leo, je 5.000 K; Marakovics Stefan, 3.000 K. — All diesen edlen Spendern wird im Namen des Vereines für die geleisteten Überzahlungen der herzlichste Dank ausgesprochen. Die Vereinsleiiung. (Entg.)

Feuerwehrfest (Güssinger Zeitung vom 2.8.1925, Seite 5): Der freiw Feuerwehrverein von Güssing veranstaltet am 9. August 1925 in den Gartenlokalitäten der Frau Maria Dörr um 3 Uhr nachmittag ein Feuerwehrfest. Vor dem Feste um 2 Uhr nachmittag wird die Generalversammlung öfffentlich im Gemeindeamte abgehalten. Eintritt per Person 1 Schilling. Feuerwehr in Uniform frei. Musik besorgt eine beliebte Kapelle. Überzahlungen werden dankend angenommen und öffentlich quittiert.

Schadenfeuer (Güssinger Zeitung vom 2.8.1925, Seite 5): Am 27. Juli 1925 abends geriet die Strohtriste des Herrn Karl Baldauf, Bäckermeister, in Brand und wurde zur Hälfte eingeäschert. Nur dem sehr raschen Erscheinen und Eingreifen der Feuerwehr von Güssing ist es zu verdanken, dass nicht die ganze Triste ein Raub der Flammen wurde. Es ist auffallend, dass dies bei Herrn Baldauf schon der zweite Tristenbrand in diesem Jahre ist. Es scheinen hier Brandleger im Spiele zu sein. Auch Graf Paul Draskovits Iiess seine Dampffeuerspritze auffahren, doch durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr von Güssing hatte sie nicht mehr Gelegenheit in Aktion zu treten.

Feuerwehrfest in Güssing (Güssinger Zeitung vom 23.8.1925, Seite 3 und 4): Die freiw. Feuerwehr von Güssing hielt am 9. August 1925 ihre 39-te ordentliche Generalversammlung ab. Der Vorsitzende Oberkommandant und Feuerpolizei-Inspektor konstatiert die Beschlussfähigkeit und verliest den Tätigkeitsbericht, welcher zur Kenntnis des Vereines angenommen wird. Unter anderem teilt derselbe mit, dass der Vereinspräses Herr Gutsverwalter Theodor Olsovsky von seiner Stelle abdankte, infolge Wegziehung von der Gemeinde. Er würdigt in warmen Worten die Verdienste desselben und erklärte dass, ihm für sein Wirken protokolarisch der Dank ausgesprochen werde, wurde einstimmig angenommen. Desgleichen wurde berichtet, dass zwei alte Mitglieder des Vereines mit Tod abgingen und zw. Schutzmannschäfts-Kommandant Eduard Mendl und Fahnenführer Josef Pernitz. Alle beide waren brave und tüchtige Feuerwehr-Kameraden, so dass ihnen der Dank der Kameraden gebührt, ihr Ableben wird mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Das Andenken protokollarisch verewigt. Der Vorsitzende geht zum zweiten Punkt der Rechnungslegung über, welche durch eine Revisions-Kommission überprüft, die Richtigkeit konstatiert und dem Kassier Julius Kovács sowie der Vereinsleitung das Absolatorium erteilt wird. Anträge: Unter anderem wurde beantragt, dass im Jahre 1926 es 40 Jahre sind, dass der Verein besteht und dahin zu trachten wäre, dass die Abhaltung des 40-jährigen Jubiläumsfest, durch den Landesfeuerwehrtag in Güssing verschönert werde. Es wird der Ausschuss beauftragt die nötigen Vorarbeiten durchzuführen. Nun wurde zur Wahl der abgängigen Funktionäre geschritten. Zum Vereinspräses wurde Herr Alexander Kroyherr, zum Vicepräses Herr Franz Hettfleisch, zum Schutzmannschafts-Kommandant Herr Franz Hochschopf und zum Fahnenführer Herr August Sommer, Stellvertreter Josef Táncsics einstimmig gewählt. Die gewählten Herren erklärten die Wahl anzunehmen. Der Vorsitzende entsandte eine Deputation zum Herrn Präses, welcher sodann erschien und stürmisch begrüsst wurde. Die Versammlung wurde sodann geschlossen, wonach die Feuerwehr sich unter Musikklang zum Gartenfest in Frau Maria Dörr's Gartenlokalitäien begab, wo nachfolgende Überzahlungen und Spenden eingeflossen sind: Herr Rudolf Grabner 7 Schilling. Julius Fischl, Béla Herbst, Dr. Ludwig Sik, Rudolf Köppel je 5 Schilling, Karl Baldauf, Leopold Latzer, Dr. Ländler, Kálmán, Janischer Josef, Latzer Samuel, je 4 Schilling, Franz, Kroboth, Béla Bartunek, Dr. Günther, Direktor Bloch, Dr. Engel, Dr Adler, Wolf Bäcker, Anton Hutter, Johann Salvachrist, Fertö Weis Nachf je 3 Schilling. Julius Richter, Tobaj, Frau Zelter, Johann Pomper, Lukabauer, Salaman, Steiner, Johann Kranz je 2 Schilling. Lakner, Tancsos, Wukitsch, Klepeisz, Unger, Oberrascher, Sasek, Hotcwy, Baumgartner, Josef Janisch, Karl Kutics, Oskar Mayer, Heuberger, Hnfbauer, Soldarits, Georg Strasser, Emil Band, Jandraschitsch, Gustav Artinger, Glaser, Stoitcsics, Doncses, Alex. Sammer, Josef Eberhardt, Alfons Berger, Sifkovits, Krottendorf, Johann Koger, Lehrer Luipersbeck je 1 Schilling. Wolf 50 Groschen. Kollár, Franz Panni je 40 Groschen. Krammer Nánder, Ludwig Kroboth je 10 g. Allen edlen Spendern, besonders hervorgehoben zu werden verdient der Kommandant Hermann Táncsics, welcher sich aller ordentlicher Mühe unterzieht, um den Verein nach möglichkeit praktisch auszubilden, wofür Ihm der Dank der Mitglieder und des Ausschusses gebührt, sowie auch allen p. t. Gästen, welche das Fest durch Ihr Erscheinen verschönerten, wird der herzlichste Dank der Vereinsleitung ausgesprochen.

Feuerwehrinspizierung (Güssinger Zeitung vom 27.9.1925, Seite 4): Am 20. Sept. [1925] verweilte in der Gem. Güssing Landesfeuerwehr-Inspektor, Direktor Postl aus Mattersburg, der unseren Feuerwehrverein inspizierte und sonach mit den Bezirksfunktionären eine längere Besprechung hatte.

Hochwasser im Strem-, Zicken- und im Pinkatale am 12. November 1925 (Güssinger Zeitung vom 22.11.1925, Seite 3): Nach mehrtägigen vorangegangenen anhaltenden Regenwetter, traten am 12. November 1925 um cirka 8 Uhr sowohl der Strem- als auch der Zickenbach aus ihren Ufern und überfluteten von Stegersbach, bezw. Kukmirn an, bis zur Bundesgrenze die anrainenden Äcker und Wiesen. Durch die herandrängenden Wasserfluten wurde in Güssing der neben dem Strembache liegende Ortsbestandteil Mühlwinkel der Gemeinde Güssing überströmt und standen um cirka 13 Uhr (Höhepunkt des Hochwassers) die tiefer gelegenen Wohn- und Wirtschaftsgebäude, sowie die vom Müller Felix Taschler gepachtete Batthyanysche Wassermühle teilweise über 1 m im Wasser. Der um 13 Uhr erreichte höchste Wasserstand hielt bis cirka 17 Uhr desselben Tages an, worauf sich der Wasserstand im massigen Tempo senkte und im Verlaufe der Nacht zum 13. November 1925 sämtliche Häuser vom Wasser wieder frei waren. Die der Wassergefahr am meisten ausgesetzten Wohn- und Wirtschaftsgebäude, wurden teils durch die alarmierte Feuerwehr unter Mitwirkung sämtlicher Beamten des hiesigen Gendarmeriepostens geräumt und konnten die Bewohner sowie das Vieh und Einrichtungsgegenstände noch rechtzeitig, ohne einer Gefahr ausgesetzt zu sein in Sicherheit gebracht werden. Zur Aufrechterhaltnng der Verbindung zwischen den Häusern wurden die am Güssinger Fischteiche gelagerten Zillen herbeigeschafft und verwendet. Ausser den dem Müller Taschler durch das Wasser vernichteten einigen Meterzentnern Mehl, wurde bisher kein nennenswerter Schaden festgestellt. Gendarmerie und Feuerwehr sei für ihre unermüdliche und aufopfernde Tätigkeit der Dank ausgesprochen. In Strem war die Lage besonders bedrohlich, weil der Eisenbahndamm einen Rückstau des Hochwassers gegen die Ortschaft verursachte. Fast alle Brücken in Strem sind schwer beschädigt. Das dermalige Hochwasser war das höchste seit 1896. Die Überschwemmung im Pinkatale war den bisher eingetroffenen Nachrichten zufolge eine bedeutend grössere. Moschendorf war ganz unter Wasser. Eberau war 3 Tags abgesperrt. In Gaas wurde ein Regulierungsdamm durchrissen. Der Schaden wird erst dann festzustellen sein, wenn das Hochwasser ganz abgelaufen ist. Hoffentlich hat dieses Ereignis zur Folge, dass die eben so sehr ersehnte Stremregulierung bald zur Fat wird. Die Folgen des Hochwassers beginnen sich erst langsam zu zeigen. So zeigte die Brückenmauer auf der Dammallee in Güssing bei der Taschlermühle am 18. Nov. vorm derartige Risse, dass die Benützung der Brücke für Automobile von der Bezirkshauptmannscbaft eingestellt werden musste. Die Postautostation ist daher bis auf weiteres nicht beim Postamte, sondern bei der Autogarage neben dem Gasthause Dörr.

Öffentliche Danksagung (Güssinger Zeitung vom 29.11.1925, Seite 4): Anlässlich der Hochwasserkatastrophe in Güssing, am 12. November 1925 fühlt sich die Grossgemeindevorstehung verpflichtet, den Männern der Gendarmerie, der freiw. Feuerwehr, sowie deren Kommandanten, Herrn BezirksInspektor Sieber, Postenkommandant Lischka und Feuerwehrkommandant Tantcsics, sowie auch allen anderen Herren Kommandanten für ihre aufopfernden Dienstleistungen in Not und Gefahr den aufrichtigen Dank der Grossgemeinde Güssing auszusprechen. Gleichzeitig dankt auf das Herzlichste die Gemeinde allen jenen Herrn Fuhrwerksbesitzern, welche in dieser bedrängten Zeit ihre Bespannung zur Verfügung stellten um Material zur Rettung zuzufilhren. Ferner sei auch allen jenen edlen Menschenfreunden gedankt, welche in keiner Körperschaft gehören, trotzdem die Nächstenliebe über alles hielten und bereitwilligst Hilfe leisteten; sie haben sich alle nicht nur den Dank der einzelnen Menschen, sondern den Dank der ganzen Bevölkerung erworben. Für die Grossgemeinde-Vorstehung: Der Bürgermeister: Julius Fischl.

Feuerwehr-Gartenfest in Güssing (Güssinger Zeitung vom 4.7.1926, Seite 2): Der freiwillige Feuerwehrverein von Güssing veranstaltet am Sonntag den 4. Juli 1926 im Garten der Gastwirtin Frau Maria Dörr ein Gartenfest. Eintritt per Person 1 Schilling. Anfang 3 Uhr nachmittag. Musik besorgt eine beliebte Kapelle. Überzahlungen werden dankend angenommen und öffentlich quittiert. Für gute Speisen und Getränke ist bestens gesorgt.

Zum Willkommen! [40-jähriges Gründungsfest am 29. August 1926] (Güssinger Zeitung vom 19.8.1926, Seite 1): Ein seltenes Feuerwehrfest bringt unseren allseits beliebten Landesverbandsobmann, und Landeshauptmann Hofrat Josef Rauhofer und den Landesfeuerwehrinspektor Michael Postl in unsere Mitte, in unsere leider so abseits gelegene Grossgemeinde. Der vierzigjährige Bestand unserer freiwilligen Feuerwehr und die dermalige Tagung des III. Landes-Feuerwehrverbandes, welch letztere wir als eine Auszeichnung betrachten, bringen uns hervorragende Feuerwehrfunktionäre in unser althistorisches Städtchen zu Beratungen des so überaus wichtigen Feuerwehrwesens. Wir heissen auch auf diesem W ege unseren hochgeschätzten Landesverbandsobmann, Hofrat Josef Rauhofer, sowie sämtliche Funktionäre des Feuerwehrlandesverbandes auf's herzlichste willkommen! Wir begrüssen ferner alle Vertreter der Bezirks-Feuerwehrverbände, alle Delegierten der vielseitigen Vereine, sowie alle Mitglieder und Freunde der Feuerwehren. Diesmal wird unsere bescheidene Gemeinde, unseren, völlig am Rande der Grenze gelegenen und leider vom Bahnverkehr so isolierten Bezirk, über das in den letzten Jahren so im Aufschwung begriffene Feuerwehrwesen, den Beweis für Verständnis und Humanität erbringen. Die vor dem Kriege kaum auf 18 zählenden organisierten Feuerwehrvereine des Güssinger Bezirkes — die während der Kriegsjahre auch nahezu erschüttert waren — haben sich bereits auf eine Zahl von 52 zielbewussten, strammen freiwilligen Feuerwehrvereinen emporgeschwungen. Im unteren Strem- und Pinkatale des Güssinger Bezirkes, wo von Feuerwehren fast keine Spur war, in kleinen Gemeinden von kaum dreissig Häusern, haben sich Väter und Söhne dieser edlen Institution in Dienst gestellt, um bei Unglück und Gefahr helfend und rettend einzugreifen. Die vielen uniformierten Feuerwehrmänner welche diesmal vor unsere Augen kommen, und vom Geiste der Humanität durchdrungen sind, bilden einen berechtigten Stolz ihrer Gemeinden, sie verdienen aber auch gewiss allgemeine Achtung und Wertschätzung. Mit Freude erwarten wir alle Feuerwehrkameraden aus nah und fern, die durch ihr Erscheinen unsere Festveranstaltung und Landesverbandstagung verschönern und zur Hebung der Feuerwehrinteressen sicherlich auch beitragen werden. Wenn uns die göttliche Vorsehuug auch mit einem schönen Tag beschenkt, dann wird dieser 29. August 1926 ein T ag der allgemeinen Freude, ein Tag aufrichtiger Kameradschaf sein, der gew iss jedem Teilnehmer auf lange Zeit hinaus in froher Erinnerung bleiben wird Nochmals herzlichen Wehrmannsgruss! S. E.

40-jähriges Jubelfest (Güssinger Zeitung vom 29.8.1926, Seite 6): Zum 40-jährigen Jubelfest der freiw. Feuerwehr in Güssing wird von der Vereinsleitung noch folgendes mitgeteilt: Unter diesen 40 Jahren hat dem Verein der Sensenmann den unerbittlicher Tod, alle ihre Männer bis auf 3 ausübende Mitglieder dahingerafft. Am Leben sind noch der erste Oberkommandant Karl David, der erste Kommandant Johann Salvachrist, Kaufmann Latzer Leopold und der Vereinsarzt Dr. Alexander Engel. Diese Herren haben sich seit Jahren in das Privatleben zurückgezogen. Als ausübende Mitglieder sind noch derzeit tätig der jetzige Oberkommandant Julius Fischl, Spritzenkommandant Stefan Schrammel, Johann Csacsinovics Feuerwehrmann und Ausschussmitglied, welche mit der 40-jährigen Verdienstmedaille ausgezeichnet werden. Zur weiteren Auszeichnung gelangen je nach den Dienstjahren, Michael Baldauf, Sorger Anton, Luipersbeck Johann, Sorger Franz, Wieser Franz, Weber Adolf, Sorger Hermann, Heitl August, Csacsinovics Stefan, Tapler Alois, Dax Anton, Kohn Michael, Heid Johann, Klein Alois, Steiger Georg, Jandrisovits Gustav, Gerger Johann, Táncsics Hermann, Kirchner Eugen, Knarr Johann, Kovács Julius, Niklesz Johann, Garay Georg, Potzmann Ludwig, Kroboth Adolf, Marakovics Stefan, Fandl Emerich, Stoisics Alois, Hochschopf Franz, Weinmüller Johann, Panny Franz, Sommer Gustav, Kioiber Johann. Die heute noch dienende freiw. Feuerwehr wolle sich eingedenk sein, dass Arbeit und Ausdauer im Dienste der Nächstenliebe das schönste Verdienst im Leben ist, dass solch edle Ziele der Humanität nur vonjuneigennützigen Männern verfolgt werden. Wir fordern Sie daher als gute Kameraden auf, treu und fest mit vereinter Kraft unter der Fahne auszuharren, bis der Tod sie abberuft und rufen dem Motto zur Ehre mit einem All Heil: »Alle für Einen, Einer für Alle“. Güssing, am 25. August 1926. Die Vereinsleitung.

Verlauf des 40-jährigen Feuerwehrjubiläums und Landesfeuerwehrtages in Güssing (Güssinger Zeitung vom 5.9.1926, Seite 1 und 2): Wir haben in unserer letzten Nummer einen eingehenden Bericht über die seinerzeitige Gründung, über die ehemaligen Funktionäre und die Tätigkeit des freiwilligen Feuerwehrvereines in Güssing gemacht und wollen nunmehr auch über den Verlauf des grosszügig arrangierten Jubelfestes und Landesverbandstages berichten. Die grösste Sorge und der sehnlichste Wunsch des Arrangierungskomitees war eine günstige Witterung und tatsächlich hat uns auch die göttliche Vorsehung mit einem herrlichen Vorabende am 28. und am 29. August [1926] mit einem wunderschönen Festtage beschenkt. Am 28. August nachmittags flatterten bereits auf vielen Häusern bunte Fahnen, es zeigte sich in allen Richtungen ein reges Leben; Feuerwehrdelegierte aus dem nördlichen und südlichen Teile unseres Landes trafen gegen 4 Uhr nachmittags in Autos hintereinander ein und nahmen im Gasthofe Kneffel Abstieg. Das Festprogramm kam unmittelbar darauf auch zur Durchführung, der Ortsfeuerwehrverein nahezu vollzählig versammelt, begab sich gegen 5 Uhr nachmittag in den Friedhof um zu Ehren der verstorbenen Vereinsgründer und ehemaligen Mitglieder einen Kranz niederzulegen. — Die Gedenkrede am Friedhofe, welche einen tiefen Eindruck auf die vielzähligen Anwesenden hatte, wurde von Pater Quardian Alfons Pfeiffer gehalten, der im übrigen auch als ein hervorragender Kirchenprediger beziehungsweise Festredner allseits bekannt ist. Gegen 6 Uhr abends war die Ankunft des Autos des Landesverbands-Obmannes Hofrat Josef Rauhofer und des Landes-Feuerwehrinspektors Postl avisiert gewesen, man wartete in geordneten Reihen, man stellte Avisoposten und Hornisten auf und all dies ohne Erfolg, da im Sinne des Programmes eine Verzögerung nicht möglich war — und diese höchsten Landesverbandsfunklionäre mit einer fast 2 1/2 stündigen Verspätung eintrafen — wurde der Lampionzug zur Fahnenmutter Fürstin Julie Öttingen zu Wallerstein die eigens zu diesem Jubelfeste aus weiter Ferne hieher kam und im Schlosse des Grafen Paul Draskovich einige Tage verweilte, in Bewegung gesetzt. Den Fackelzug zur Fahnenmutter verschönerten auch durch ihre Teilnahme die Güssinger jungen Mädchen, die sich in grösser Anzahl in festlich weisser Kleidung mit Lampions der hierortigen Feuerwehr anschlossen. — Die Begrüssungsansprache an die Fahnenmutter richtete Bürgermeister und Feuerwehrinspektor Fischl der auch die erschienenen Feuerwehr-Beiirksfunktionäre und das Festkomitee ihrer Durchlaucht der Frau Fürstin vorstellte. Während des Musikkonzertes wurde am Schlossberge das Feuerwerk (Raketen) aufgeführt, das auch einen recht imponierenden Eindruck machte. Vom Schlossparke des Grafen Draskovich bewegte sich der Lampionzug, dem sich eine gewaltige Menschenmenge angeschlossen hat, über die derzeitig berühmte Mühlringstrasse, welche in diesem Jahre infolge des häufigen Hochwassers nicht passierbar war und eine oftmalige totale Verkehrsstockung verursachte, zum Hause des 40-jährigen Feuerwehrvereins-Mitgliedes Julius Fischl und Johann Csacsinovics; beide Jubilanten begrüsste der Obmann des Bezirks-Feuerwehrverbandes Dr. Csaplovics und Kommandant Tancsics. Es wurde nun wieder der Rückweg auf der zufälligerweise passierbaren Mühlringstrasse die viele fremde Feuerwehrfunktionäre ins Staunen versetzte, angetreten, um zum Wohnhause des ebenfalls 40-jährigen Feuerwehrvereinsmitgliede Stefan Schrammel zu gelangen, den auch im gleichen Sinne Bezirks-Feuerwehrobmann Dr. Csaplovics gratulierte. Als dieser fast über 2 Stunden andauernde Fackelzug zu Ende war, wurde im Hofe des Hotels Kneffel der mittlerweile eingetroffene Landesverbandsobmann Hofrat Rauhofer, Landesfeuerwehrinspektor Postl u. die übrigen Funktionäre des Landes und der Bezirksverbände durch den Bürgermeister Fischl und Bezirksobinann Dr. Csaplovics begrüsst. Hierauf folgte die Ausschussitzung des III. Feuerwehr-Landesverbandes unter dem Vorsitze des Landesverbandsobmannes Hofrat Rauhofer, an welcher ausser der Landesverbandsleitung 18 Delegierte der Bezirksverbände teilgenommen haben. Am 29. August 1926, 5 Uhr früh war Musiktagwache durch die Hauptstrasse, Böllerschüsse erweckten gross und klein vom Schlafe, alles richtete sich festlich zusammen, um die Bedeutung dieses Festtages mit Aufmerksamkeit verfolgen zu können. Die Festarrangeure hatten Arbeit in Hülle und Fülle um alles an Platz zu bringen und die nötigen Einteilungen und Programmpunkte durchführen zu können. Gegen 7 Uhr früh brausten Feuerwehrautos und eine grosse Anzahl Motorräder herbei, die durchwegs auswärtige Delegierte der Bezirksfeuerwehr-Verbände mit sich brachten. Im gleichen Zeitpunkte kamen auch von allen Richtungen des Güssinger Bezirkes Feuerwehrvereine aus den auswärtigen Gemeinden die sich im Sinne der verlautbarten Weisungen in grösseren Gruppen ausserhalb der Grossgemeinde Güssing versammelten und so den Einmarsch zum Festplatze mit Fahnen und Musikbegleitung unternahmen. Es muss an dieser Stelle das rege Interesse und der Diensteifer der jungen Vereine im unteren Stremtale des V. Inspizierungskreises hervorgehoben werden, welche Vereine nahezu vollzählig mit einem Stand von 216 Mann und zwei Musikkapellen am Landesverbandstage teilgenommen haben. Die Aufstellung und Einteilung der eingetroffenen auswärtigen Feuerwehrvereine, die sich um 9 30 Uhr vormittags auf 43 Vereine mit einem Stand von 684 Mann bezifferte, besorgte Bezirksinspektor Schwarz. Infolge der vorgerückten Zeit und des festgesetzten Programmes wurde nunmehr der Abmarsch zum Festplatze durchgeführt. Der jubilierende Güssinger Verein begab sich indessen in den Schlosspark des Grafen Draskovich um von dort die Fahnenmutter Frau Fürstin Julie Öttingen zu Wallerstein und die übrigen Mitglieder der gräflichen Familie abzuholen. Gegen 10.30 Uhr begann die Feldmesse, welche von drei Geistlichen zelebriert wurde. Nach der Feldmesse hielt Pater Quard. Pfeiffer die Festrede. Diesem folgte Bürgermeister Fischl und hernach Landesverbandsobmann Hofrat Josef Rauhofer, welch letzterer auch die Dekorierung der in Betracht kommenden, verdienstvollen Feuerwehrmänner des Güssinger Vereines vornahm. Nach dieser offiziellen Festlichkeit folgte unter dem Kommando des Bezirksinspektors Schwarz die Defilierung vor den Notabilitäten wobei alle anwesenden Vereine, die sich mittlerweile auf eine Zahl von über 800 Feuerwehrmänner bezifferte, teilnahmen. Gegen die Mittagsstunde erfolgte nun die Tagung des III. Landesfeuerwehrverbandes unter dem Vorsitze des hochverehrten Landesverbandsobmannes Hofrat Josef Rauhofer, an dessen Spite sich auch die übrigen Landes- und Bezirksverbandsfunktionäre versammelt haben. Von Seite der Feuerwehrvereine war auch eine namhafte Anzahl von Delegierten erschienen, die mit besonderer Aufmerksamkeit die Ausführungen und Vorschlage des Landesverbandsobmannes und das Referat des Landesverbandskassiers Karl Fleck verfolgten und dies mit allgemeiner Zustimmung zur Kenntnis nahmen. Sämtliche Funktionäre der Landesverbandsleitung, da deren Funktion abgelaufen ist, wurden auf die Dauer von 3 Jahren mit grösser Begeisterung einhellig wieder gewählt. Nach dieser wichtigen Feuerwehrtagung «die fast zwei Stunden andauerte, begaben sich die Landes- und Bezirksfeuerwehrfunklionäre zum Festbankett im grossen Saale des Hotels Kneffel, woselbst auch bereits die Intelligenz der Grossgemeinde Güssing und der Umgebung sich eingefunden hatte. Nach dem Festbankett fand am Hauptplatze eine Angriffsübung des Güssinger Feuerwehrvereines statt, wobei die Dampfspritze der Herrschaft Draskovich, die beiden vierrädigen Handdruckspritzen der Gemeinde Güssing und zwei kleine Spritzen der zu Güssing gehörenden Vororte Langzeil und Rosenberg in Verwendung kamen. Die Übung welche unter Leitung des Inspektors Fischl u. Kommandanten Táncsics stattfand, nahm einen recht günstigen Verlauf. Während die fremden Gäste und auswärtigen Feuerwehrfunktionäre sich zur Heimreise vorbereiteten, brauste vor allen das Auto des Landesverbandsobmannes und Landesfeuerwehrinspektors aus dem Hofe des Hotels Kneffel, denen nach erfolgter Verabschiedung von allen Richtungen Heil- und Hochrufe ertönten. Da fast in jedem Gasthause Musikkapellen konzertierten, zerstreute sich das vielzählige Publikum zum weiteren Vergnügen in die veischiedenen Gasthöfe, wo ganz besonders die Jugend dem Tanze huldigte und recht lustig und bei bester Laune bis zum Morgengrauen verweilten. Dieses Feuerwehrjubiläum wird allgemein als gut gelungen bezeichnet, es hat aber auch den Beweis erbracht, dass das Feuerwehrwesen im Bezirke Güssing im gewaltigen Aufschwünge begriffen ist und die Feuerwehren gewiss auch im Momente der Gefahr hilfsbereit und tatkräftig eingreifen werden. S. E.

Todesfall (Güssinger Zeitung vom 10.7.1927, Seite 2): Der ehemalige Feuerwehrkommandant von Güssing und I. Feuerwehr Inspektor des Bezirkes, Herr Rechtsanwalt Karl David in Güssing, ist am 4. Juli [1927] im 75. Lebensjahre plötzlich gestorben. Bei dem am 6. Juli erfolgten Begräbnisse hat sich der vollzählige Güssinger Feuerwehrverein mit Fahne beteiligt, um dem Dahingeschiedenen das letzte Geleite zu geben. Die Feuerwehr von Güssing wird das Angedenken des Verstorbenen protokollarisch verewigen und diesem Vereinsgründer und Feuerwehrführer stets ein treues Gedenken bewahren.

Gartenfest der freiw. Feuerwehr zu Güssing (Güssinger Zeitung vom 31.7.1927, Seite 3): Die Vereinsleitung des freiw. Feuerwehrvereines zu Güssing erlaubt sich für den zahlreichen Besuch an seinem Gartenfeste im Gasthause Dörr am 10. Juli 1. J, allen werten Gästen auf diesem Wege den verbindlichsten Dank auszusprechen. Die werten Überzahlungen sind aus nachstehendem Ausweise ersichtlich: Dr. Ludwig Sik 10 S, Deutscher Männergesangverein 10 S, Julius Fischl, Adalbert Herbst, R. R. Dr. Engel Alexander je 5 S, Franz Hetfleisch, Leopold Latzer, Ludwig Pleyer, Franz Walitschek, Samuel Latzer, ßürgerschul Dir. Fand), Rudolf Grabner je 4 S, Berger Alfons, Josef Salaman, Oberkellner Gober, Albert Rath, August Artinger, Samuel Heuberger, Johann Frisch, Leo Glaser, Adalbert Bartunek, Dr. Adalbert Adler, Géza Lutterschmiedt je 3 S, Filó Ladislaus, Julius Richter, Tobaj, Franz Schweitzer, Tobaj, Forstmeister Bayer, Dr. Mehr, Karl Billovits, Steingraben, Josef Janisch. Stationsvorstand, Müller (Station), Franz Doncsecs, Hermann Táncsics, N Eberhardt, Alexander Fürst, Julius Schreiner, Emil Band, Postvorstand, Johann Fertö, Johann Nikles, Oskar Mayer, Franz Wolf, je 2 S, Franz Gaspersits, Josef Rusitska je 1.50 S, Eugen Vizi, Josef Kolerits, Stefan Baumgartner, Ludwig Karner, Franz Hütter, Johann Koger, JohannCzesko, Johann Luipersbeck, Lackner, Tobaj, Michael Baldauf, Paula Hajszányi, Ludwig Varga, Insp Liska, Alexander Mahr, N. Schneider, Stefan Gerbavsits, Alois Müller, Karl Kutics sen. je 1 S. Alois Leitpolt, Josef Loikits, Stefan Klee, Franz Sasek, Benö Heuberger, Josef Kappel, Emerich Fandl, Brantweiner, Insp Kappelmüller; Alois Janisch, je 50 g. Gesamtüberzahlung 160 Schilling. (Entg )

Schadenfeuer bei der Herrschaft Graf Draskovich (Güssinger Zeitung vom 2.1.1927, Seite 3): Mittwoch den 29. Dezember [1926] um 1/2 8 Uhr abends brach in einem im Innermeierhof unterhalb der Tischlerwerkstätte gelegenen Raum durch unbekannte Ursachen ein Brand aus. Dank dem energischen und zielbewussten Eingreifen der Gutsfeuerwehr sowie ganz besonders auch der sofort am Brandplatz erschienenen Güssinger Feuerwehr ist es zu verdanken, dass der Brand bald lokalisiert und gelöscht werden konnte, bevor das Feuer noch grösseren Schaden anrichtete. Der Güssinger Feuerwehr gebührt ob ihres prompten Eingreifens besonderer Dank.

Feuerwehrball in Güssing (Güssinger Zeitung vom 27.2.1927, Seite 5): Am 6. Feber d. J. wurde wie alljährlich der Ball der Freiwilligen Feuerwehr Güssing in den Gasthauslokalitälen des Herrn Josef Kneffel abgehalten, welcher aussergewöhnlich gut besucht war, so dass mehr kaum Platz war in den vielen Räumlichkeiten, indem nicht nur die hiesige Bevölkerung stark vertrelen, sondern von der Umgebung einige Feuerwehrvereine ihre Abordnungen hieher gesandt haben, was das Fest noch mehr gehoben. Schon bei Beginn des Tanzes war der Saal überfüllt und dies währte bis in die Morgenstunden. Um Mitternacht wurde das übliche Tombola vorgenommen. All die Gegenstände, welche wohl über 220 Stück an der Zahl waren, ausserdem 78 S 80 g rührten alle von edlen Spendern, denen auf diesem Wege im Namen der Güssinger Freiwilligen Feuerwehr der verbindlichste Dank ausgesprochen sei. Es wäre unmöglich, all die Namen und Spenden anzuführen, jedoch ein Verzeichnis hierüber liegt beim Kommando jederzeit zur Einsichtnahme zur Verfügung. An Entree eingelaufen S 307.-, Überzahlung S 256.20, Für Tombola S 218.-, Schönheitspreis Kartenverkauf S 20.-, Schnäpse-Ausschank S 73.60, Torten-Lizitation S 14.50, Zusammen S 889.30, Gesamtausgaben S 285.35, Reinertrag S 603.95. All’ Jenen, welche an dem Gelingen des schönen Festes beigetragen haben sprechen wir auf diesem Weg unsern verbindlichsten Dank aus, die so rege Anteilnahme ist eben gerechtfertigt, denn der Feuerwehrverein ist eben der humanste Verein welcher immer nur den Wahlspruch vor Augen hält „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr.“ Das Kommando.

Feuerwehrkränzchen der freiw illigen Feuerwehr Güssing (Güssinger Zeitung vom 12.2.1928, Seite 3): Die freiw. Feuerwehr von Giissing hat anlässlich ihres Vereinskränzchens am 22. Jänner 1928 im Gasthause des Herrn Jostf Loikits einen sehr zahlreichen Besuch zu verbuchen. Der Reinertrag des Kränzchens beträgt S 278.22 Die Vereinsleitung dankt auf diestm Wege allen Unterstützern des Vereines.

Sommerfest (Güssinger Zeitung vom 24.6.1928, Seite 2): Der freiw. Feuerwehrverein von Güssing veranstaltet am Sonntag den 8 . Juli 1928 im Gasthausgarten der Frau Maria Dörr sein diesjähriges grosses Sommerfest, wozu alle Nachbarsvereine, sowie alle Freunde und Gönner der Feuerwehr auf diesem Wege höflichst eingeladen werden. Anfang 3 Uhr nachmittags. Eintritt per Person 1 Schilling. Das Reinerträgnis wird zur Anschaffung einer Motorspritze verwendet, weshalb Überzahlungen dankend angenommen und öffentlich quittiert werden. Die Musik besorgt die Vereinskapelle. Um recht zahlreichen Besuch bittet das Kommando.

Vereinsball (Güssinger Zeitung vom 6.1.1929, Seite 4): Der freiw. Feuerwehrverein in Güssing veranstaltet am 20. Jänner 1929 in den Lokalitäten des Herrn Josef Loikitsch seinen Vereinsball. Beginn 7 Uhr abends. Eintritt per Person 1 Schilling. Überzahlungen, sowie der Reinertrag des Balles wird zur Anschaffung einer Motorspritze verwendet.

Todesfall (Güssinger Zeitung vom 7.4.1929, Seite 4): Samstag, den 30. März 1929, starb hier nach langem, schweren Leiden der allgemein beliebte Feuerwehrmann Michael Kohn, im Alter von 79 Jahren. Er wurde am Ostermontag zu Grabe geführt. Der Verblichene stammte aus Rechnitz und war 32 Jahre hindurch Mitglied der freiw. Feuerwehr, welche ihn als letzte Ehrung korporativ mit der Fahne begleitete. Er genoss die Liebe und Achtung in der Gemeinde in solchem Masse, dass ihm alt und jung das letzte Geleite gab. Die tiefsinnigen Abschiedsworte, welche der ehrwürdige Herr Rabiner den hinterbliebenen Kindern und Leidtragenden am Sarge des teuren Verblichenen hielt, machten aui alle anwesenden Trauergäste einen bleibenden Eindruck; besonders als er die aufopferungsvolle Pflege von der Tochter des Dahingeschiedenen hervorhob, welche unermüdlich die langen Monate hindurch ihren lieben, guten Vater pflegte; auch die Söhne erfüllten ihre treue Kindespflicht, dadurch aber auch die Gesetze Gottes, besonders das vierte Gebot. Die anwesende Jugend konnte sich durch das gebrachte Beispiel so manches wahre Wort zu Herzen nehmen. Er war ein einfacher, schlichter Mann, der stets seine gute Laune auch auf andere zu übertragen wusste und dadurch oft unbewusst so manchen Menschen aufheiterte, Gottesfurcht und Frömmigkeit war sein Hauptmotiv, das Gotteshaus war täglich sein erster Besuch und dann erst ging er zur Arbeit. Er war auch unermüdlicher Feuerwehrmann, bis er nicht mehr konnte. Der Wehrmanns-Kommandant hielt am Grabe einen warmen Nachruf. Der Gedanke bei der Mannschaft, einen guten, alten, treuen Kameraden verloren zu haben, war schmerzlich. Als die irdischen Überreste des Entschlummerten in den Schoss der Mutter Erde gebettet wurde, umstanden die trauernden Kinder das Grab ihres unvergesslichen Vaters. Der gute Gott wolle ihm den ewigen Frieden geben.

Dachfeuer im Castell des Grafen Draskovich: (Güssinger Zeitung vom 14.4.1929, Seite 2): Sonntag, den 7. April, nachmittags, ist im Gräflich Draskovich’schen Castell in Güssing durch einen abnormal erbauten, schadhaften Kamin — in welchem Holzbalken eingemauert waren — ein Dachfeuer entstanden, welches infolge der durchwegs hölzernen Dach-Konstruktion, auf welcher Schiefer-Platten angebracht waren, rasch um sich griff und schliesslich den Dachstuhl des Hauptgebäudes auch vollständig einäscherte. Die Löscharbeit gestaltete sich infolge des überaus engen, serpentin.artigen Dachbodenaufganges, welcher im Mitteltrakte des Hauptgebäudes errichtet ist, als aussergewöhnlich erschwert. Auch der Mangel an geeigneten Leitern, welche für stockhohe Häuser nötig sind, war sehr fühlbar und dies verzögerte auch das rasche und wirksame Eingreifen. An der Rettungsaktion haben sich ausser der Ortsfeuerwehr auch alle Nachbar-Feuerwehrvereine des Sankt-Michaeler und Stremer Kreises sehr eifrig beteiligt. Die Funktionierung der Auto-Motorspritze der Gemeinde St. Michael war erstklassig und hat auch bei diesem Dachfeuer bewiesen, wie nötig die Beschaffung einer geeigneten Motorspritze für die Gemeinde Güssing ist. Obwohl auch die Zimmer des 2. Stockwerkes teilweise ausgeräumt wurde, erwies sich diese Vorkehrung als nicht nötig, da es in den Wohnräumen nicht einbrannte, Weil es gerade Sonntag war, hatte sich eine gewaltige Menge von Zuschauern im Schlossparke eingefunden und nur wenige gab es, die sich Dienste der Rettungsaktion stellten. Durch diesen Brand erleidet Herr Graf Draskovich grossen Schaden, welcher jedoch durch Versicherung grösstenteils gedeckt sein dürfte. An den Löscharbeiten beteiligte sich auch ein Teil der Bevölkerung, sowie die Beamtenschaft und das Personal der Herrschaft; besonders hervorzuheben wären davon der Magazineur Oblasits, sowie der Postchauffeur Roth. Wäre das Feuer abends ausgebrochen, so hätte dasselbe infolge des sich hebenden Sturmes noch grösseren Schaden verursachen können.

Schadenfeuer in Güssing (Güssinger Zeitung vom 15.9.1929, Seite 2): Am 6. September 1929 gegen 1 Uhr nachts brach im grossen Heustadl der Gutspächter Steiner & Farkas, welche Pächter der gräflich Batthyányschen Herrschaft in Güssing sind, ein Grossfeuer aus, welches die ganzen Futtervorräte, ca. 350 Fuhr Heu und etwa 60 Fuhr Kleeheu vollständig vernichtete. Fast alle Feuerwehren der Umgebung Güssings sind mit ihren Löschmaschinen an Ort und Stelle erschienen, doch konnte diese infolge Wassermangel nicht eingreifen und den mächtigen Brand lokalisieren. Erst am nächsten Tage auf erneuerte Alamierung der Feuerwehr und Herbeiziehung der gräflich Draskovich'schen Dampfspritze sowie der Motorspritze der Feuerwehr in St. Michael, welche gemeinsam auf eine Länge von ca. 700 Meter vom Strembach das Wasser herbeiführten, konnte zu einen eingreifenden Brandlöschung geschritten werden. Zum Glück übergriff das Feuer nicht, auf den nächstgelegenen Meierhof, und auch die Strohtristen, welche ziemlich isoliert waren, blieben vom Feuer verschont. Der durch das Feuer angerichtete Schaden wird nahezu auf 80.000 Schillinge beziffert. Die Brandursache ist bisher noch unbekannt, doch vermutet man Brandlegung.

Vereinskränzchen (Güssinger Zeitung vom 22.12.1929, Seite 6): Die freiwillige Feuerwehr in Güssing veranstaltet am 2. Feber 1930 ein mit reichhaltigem Programm verbundenes Vereinskränzchen. Nachdem der Reinertrag der Veranstaltung zur Deckung der Auslagen der bereits eingekauften Motorspritze verwendet werden wird, wird das sehr geehrte Publikum schon jetzt ersucht ihre Unterhaltungslust für diese Gelegenheit zu reservieren.

Feuerwehrfilmvorführung und Feuerwehrvortrag in Güssing: (Güssinger Zeitung vom 30.3.1930, Seite 4): Am 23. März 1930 vormittags wurde im Güssinger Kinosaale ein Feuerwehrfilm sowie auch ein Feuerwehrvortrag durch den Ingenieur Stefan Menschik aus Wien vorgeführt beziehungsweise zum Vortrage gebracht. Es war dies ein Arrangement des burgenländischen Landesverbandes für Feuerwehr- und Rettungswesen in Einvernahme mit der Leitung des Bez. Feuerwehrverbandes um den Feuerwehrfunktionären als auch allen Interessenten über die Gefahren der Elektrizität, mit einem Worte über „die lauernde Gefahr“ von Unglücksfällen aller Art, aufklärend einzuwirken. Zu diesem Filmvorttage waren ausser den Feuerwehrkommandanten und Feuerwehrfunktionären auch fast alle Gemeindevorstehungen und die Lehrerschaft nahezu des ganzen Güssinger Bezirkes eingeladen. Der geräumige Kinosaal in Güssing welcher über 300 Sitzplätze umfasst hat sich diesmal als fast zu klein erwiesen und war bis an den vordersten Reihen dicht besetzt gewesen. Vor Beginn des Vortrages begrüsste der ehemalige Bürgermeister und derzeitige Feuerwehrinspektor von Güssing, Julius Fischl die erschienenen vielzähligen Feueivtehrkameraden, den Vertreter der Bez. Hauptmannschaft, die Vertreter der einzelnen Gemeinden und der Schulen und ganz besonders den Herrn Ingenieur Menschik aus Wien, welch letzteren er ersuchte, mit dem Vortrage auch zu beginnen. Ingenieur Stefan Menschik welcher allgemein auch in Wien als ein tüchtiger Techniker bekannt ist, hat nun mit seinem Vorträge und sonach auch mit den Erläuterungen der Lichtbilder alle Anwesenden, die mit grösstem Interesse den Vortrag verfolgten über zwei Stunden unterhalten. Dieser Vortrag war wirklch lehrreich und es war ein Vergnügen an der Hand der Lichtbilder die unzähligen und verschiedenartigen Unglücksfälle die im Alltagsleben Vorkommen zu sehen, respektive die Abwehr derer zu studieren und wirksam verhindern zu lernen. Es wird gewiss ein jeder welcher diesem hochinteressanten Vortrag beigewohnt hat manches Nützliche herausgefunden und auch im praktischen verwerten können. Nach dem Filmvortrage richtete der technische Leiter des Bez. Feuerwehrverbandes Herr K. Kaiser an die Feuerwehrführer des Bez. Güssing verschiedene Aufklärungen und Aufforderungen deren Einhaltung er auch mit Nachdruck verlangte, er verteilte schliesslich diverse Drucksorten und legte jedem Feuerwehr-Kommandanten ans Herz, diese im Bedarfsfalle genau und gewissenhaft auszufertigen. Zum Schluss dankte wieder Fw. Insp. Fischl dem Vortragenden Herrn Ingenieur Menschik für seinen lehrreichen Vortrag und allen Anwesenden für das zahlreiche Erscheinen, wonach die Versammlung auch endete. Nachdem die Inhaber des Güssinger Kinos den geräumigen Kinosaal zu diesem Zwecke unentgeltlich zur Verfügung gestellt, und nur die Betriebskosten honoriert wurden, wird für dieses Entgegenkommen auch auf diesem Wege bestens gedankt. S.

Motorspritzenweihe in Güssing (Güssinger Zeitung vom 15.6.1930, Seite 5): Am 13. Juli 1930 findet die Weihe der Motorspritze des freiwilligen Feuerwehrvereines Güssing statt. Bei dieser Gelegenheit werden sich voraussichtlich auch mehrere höhere Funktionäre des Landesverbandes, wie auch andere auswärtige hohe Gäste in Güssing einfinden. Nachmittags findet im Garten der Frau Maria Dörr ein Tanzkränzchen statt. Das sehr geehrte Publikum wird daher ersucht der Feier recht reges Interesse entgegenzubringen und sich an der Feier und den Belustigungen um somehr recht zahlreich zu beteiligen, da durch den Reinertrag die Restschuld des Vereines getilgt wird, um die ohnehin erschöpfte Gemeindekasse, bzgw. die Steuerträger zu schonen. Näheres die Plakate.

Motorspritzenweihe in Güssing (Güssinger Zeitung vom 10.8.1930, Seite 3 und 4): Am Sonntag, den 13. Juli 1930 fand unter dem Protektorate Dr. Hochwohlgeboren des Herrn Oberregierungsrates Dr. Oskar Bourcard Bezirkshauptmann in Güssing; unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung von Güssing und Umgebung, der Feuerwehren des Bezirkes Güssing, die Weihe der neu angekauften Motorspritze statt. Die Stelle der Spritzenmutter wurde von ihrer Hochwohlgeboren Frau Oberregierungrat Dr. Bourcard, die Stelle der Patin von der Frau des Bezirksarztes Frau Dr. Etta Unger bekleidet. Der Rapport von den erschienenen Wehren wurde von Bezirksinspektor Fischl und Schw arz abgenommen, vom erstgenannten, an den Landesverbandsobmann Herrn Prof. Karl Unger weitergegeben und zugleich wurde um weitere Befehle gebeten. — Nach dem Rapporte wurden die noch anwesenden Herren Bezirksobmann Joh. Wagner, technischer Leiter Bez. Insp. Karl Kaiser, Bez. Insp. Josef Karner, die Herren Landtagsabgeordneten und alle anderen Honoratoren und Festgäste aufs herzlichste begrüsst. Die Hochverehrten Damen Frau Doktor Bourcard und Frau Dr. Unger wurden samt ihren Ehegatten mit Musikbegleitung und blumenbekränzten Wagen von der Ortsfeuerwehr und ihren Funktionären Bez. Insp. Fischl und Schwarz, Vereinsobmann Kroyherr, Kommandant Táncsics, abgeholt und unter Anschluss der von der Ferne erschienenen Feuerwehrvereinen, 250 Mann an der Zahl, zum Festplatze (Feldmessezelt) begleitet. Dort wurden die beiden Damen mit einem Blumenstrauss und einem Gedicht, vorgetragen von Mizzi Nicklesz und Grete Schwarz, begrüsst. Anschliessend erfolgte die Feldmesse, gehalten, von Sr. Hochwürden Herrn Pater Alfons Pfeiffer, welcher zugleich die Weihe vollzog und die Festpredigt hielt. Bei diesem Feierlichen Anlasse gedachte er in Worten der Andacht mit Beispielen vorbildlich die Tugenden, der tüchtigen Wehrmänner hervorzuheben, die mutigen Anzueifern um sie für die gegebenen guten Beispiele zu gewinnen. Als zweiter betrat Bezirkshauptmann Dr. Bourcard den Rednerstuhl und begrüsste die erschienenen Festgäste im Namen, der Bez. Hauptmannschaft des Bezirkes Güssing und forderte die Wehren des ganzen Bezirkes auf, vorbildlich zu wirken, wobei er betonte, dass er in Hinkunft alles, daran setzen wolle, dass die Wehren stets intakt bleiben und zum Wohle des Landes und ihrer Mitmenschen als Helfer in der Not, ihrem Grundsatze gemäss, wirken sollen. Als dritter sprach Herr Landesverbandsobmann Prof. Karl Unger, welcher in sächlicher Ausführung über das neue Gerät sprach und die technische Entwicklung der Wehren den Anwesenden vor Augen führte, zugleich die Wehren aufforderte in diesem Sinne weiter zu wirken. Hernach sprach noch Herr Bez. Insp. Fischl, welcher alle Erschienenen nochmals herzlich begrüsste. Er dankte vor allem der Geistlichkeit, der Spritzenmutter, der Spritzenpatin, dem Feuerwehrpräsidium, dem Feuerwehrkommando, allen Feuerwehrfunktionären und Feuerwehrmännern und auch den werten Mädchen aus Güssing, welche sich der vielen Mühen und Arbeiten für das Gelingen dieses Festes unterzogen haben. Der besondere Dank wird dem Landeshauptverband, dem Bezirksverbaud und der Gemeinde Güssing ausgesprochen, wegen der finanziellen Hilfsleistungen für den Ankauf der Motorspritze. Er dankte auch allen erschienenen Feuerwehr Kommdt. und allen Feuerwehrmännern welche aus Nah und Ferne erschienen waren und richtete an Sie die Bitte sich ferne zu halten von allen politischen Tätigkeiten, im Vereinsteben die Kameradschaftsliebe u. Disziplin zu fördern und zu pflegen sich der fachlichen Bedienung der Spritze zu bedienen, Zank, Hass und Streit zu meiden, sodann wird der Verein aufblühen und Gedeihen. Mit einem All Heil auf alle erschienenen Gäste wurde die Festrede geschlossen. Das Festessen wurde in Herrn Kneffels Gasthauslokalitäten zur Krone abgehalten, an welches sich verschiedene Ansprachen knüpften. Nachmittag wurde im den Gasthausgarten der Frau Maria Dörr eine Tanzunterhaltung abgehalten. Das Verzeichnis von geleisteten Überzahlungen bringen wir in unserer nächsten Nummer. Güssing, am 7. August 1930. J. F.

Ausweis (Güssinger Zeitung vom 24.8.1930, Seite 3): Ausweis über die Überzahlungen vom Gartenfest der freiwilligen Feuerwehr Güssing am 13. Juli 1930, anlässlich der Motorspritzenweihe. 100 Schilling spendete Medizinalrat Dr. Hans Unger. Es spendeten je S 10 Landtagsabgeordneter Josef Wachter, Béla Bartunek und Rudolf Grabner, je S 9 Aladar Latzer, je S 8 Notar Edmund Rudolf, je S 7 Geza Lutterschmiedt, je S 6 N. N., je S 5 Josef Salaman, Adolf Holper, Lang, Franz Klein, Julius Schreiner, Gröller aus Großmürbisch, je S 4 Astl, Loikitsch, Steiner, Farkas, Weiss Fertö, je 3 S Verwalter Bogner, Frau Frisch, Franz Wolf, Alexander Fürst, Franz Gasperschits, Frau Johanna Gross, Schmal, Karner aus Tobaj, je S 2 50 Stefan Klee, je S 2 Kloiber, Frau Kirchner, Baumgartner, Partl, Leo Glaser, Abgeordneter Michael Vas, Gmeiner, Billowitsch, August Artinger, Dr. Singer, Rückl, Emil Band, Johann Weiser, Eduard Eberhard, Josef Eberhard, Hermann Beitl, Malitsch, Edmund Neubauer, Richard Gerger, je S 1 Joh. Ernst sen., Johann Frisch, Fr. Mikischer, Josef Kappelmüller, Frau Zieger, Benno Heuberger, Johann Kolleritsch, Josef Beier, Kranz Karpaty, Fandl, Novak, Müller, Pany, Doncses, Eugen Steiner, Bezirksrichter Dr. G. Gaidoschik, Hajszányi, Josef Mahr, Muik, Josef Hanzl, Partl, Brandstätter, Kappel, Johann Kranz, je 80 g Csandl, je 50 g Krammer, Koloman Mayer, Karl Baldauf, Josef Schmidt, Alexander Sammer, Franz Zodl, Lancsak, Freislinger, 20 g Stoicsics.

Motorspritzen-Führerkurs in Güssing (Güssinger Zeitung vom 28.12.1930, Seite 4): Am 16. und 17. Dezember fand im Güssinger Kinosaale ein äusserst interessanter Vortrag über die Handhabung und Gebahrung der Feuerwehr-Motorspritzen durch den Ingenieur Paul Gross der bgld. Landesregierung statt. Da bereits im Bezirke Güssing viele Gemeinden über Motorspritzen verfügen, und auch alljährlich neue Motorlöschgeräte von den Gemeinden des Bezirkes angeschafft werden, haben sich alle Feuerwehrinspektoren und nahezu 80 Feuerwehrdelegierte aus den verschiedenen Gemeinden des Bezirkes — an dem Vortrage beteiligt. Am ersten Tage des Kurses wurde durch Ingenieur Gross die Motorlehre und Pumpenlehre eingehend erörtert und an der Hand von geeigneten Abbildungen in sehr verständlicher Weise zum Vortrage gebracht. Am 2. Kurstage hingegen fanden die praktischen Übungen durch Instruktenäre der Feuerlöschgerätefabrik Rosenbauer Wien, Rup. Gugg und Söhne Graz statt. Die anwesenden vielzählige Kursteilnehmer, haben an beiden Kurstagen das regste Interesse bekundet und gewiss auch viel nützliches gelernt, was für die Neugestaltung der Feuerbekämpfung nur zum grossen Nutzen sein kann. Die Kursveranstaltung wurde durch den Feuerwehr-Landesverband bereits in allen Bezirksorten vorgenommen und durch die Leitungen aller Bezirksverbände auf das kräftigste unterstützt.

Sommerfest (Güssinger Zeitung vom 28.6.1931, Seite 4): Die freiwillige Feuerwehr von Güssing hält am 12. Juli 1931 im Gasthause der Frau Maria Dörr ein Sommerfest. Beginn 3 Uhr nachmittags. Eintritt 1 Schilling. Musik besorgt die Vereinskapelle. Das Kommando.

Bezirks-Feuerwehrtagung in Güssing (Güssinger Zeitung vom 12.7.1931, Seite 2): Am 28. Juni 1931 fand in Güssing im Gasthausgarten der Frau Maria Dörr die IX. Tagung des Feuerwehr-Bezirksverbandes statt. Zu dieser Tagung waren erschienen: Der Landesverbandsobmann Professor Unger aus Oberschützen, in Vertretung der Bez. Hauptmennschaft Dr. Traxler, sämtliche Inspektoren und Ausschussmitglieder des Bez. Verbandes, 84 Delegierte aus den einzelnen Gemeinden des Bezirkes sowie ein Grossteil des freiw. Vereines aus Güssing und Tobaj. Vor Beginn der Beratungen begrüsste Inspektor Fischl die einzelnen Vertreter der Körperschaften, die Delegierten der Feuerwehren resp. der einzelnen Gemeinden sowie alle erschienenen Kameraden aufs herzlichste. Nachdem Bez. Verb. Obmann Wagner infolge Erkrankung an Erscheinen gehindert war, übernahm Insp. Karl Kaiser als der technische Leiter des Bez. Fw. Verbandes das Wort und erstattete den Eröffnungs- und Tätigkeitsbericht. Der umfangreiche Bericht dauerte nahezu eine Stunde und bot einen Überblick über den Stand und Ausbau der Feuerwehren im Bezirke. Seit den letzten 10 Jahren wurde im Punkto der Feuerwehren gewaltiges geschaffen, mit Ausnahme einiger kleiner Bergengemeinden und der Gemeinde St. Nikolaus nächst Güssing — bestehen in allen Gemeinden des Bezirkes gut organisierte freiw. Feuerwehren mit geeigneten Löschmaschinen und auch vielseitig mit Motoragregaten. Die Gemeinden des Bezirkes Güssing wetteifern gegenseitig mit der Neubeschaffung der Motorspritzen weil ja auch die Leistung einer Handdruck oder Motorspritze unvergleichlich, hervorragend ist. Der weitere Ausbau und die Organisierung der Feuerwehren geht im raschen Tempo unter der bewährten Verbandsleitung unaufhaltsam weiter, so dass in jenen Gemeinden, wo es infolge Gleichgültigkeit bisher nicht möglich, war eine freiw. Feuerwehr zu gründen, eine Plichtwehr eingesetzt werden wird. Als Punkt 2 der Tagesordnung fungierte der Kassabericht. Insp. Schwarz gleichzeitig auch als Bez. Verb. Kassier referierte über die Kassagebahrung und wurde letzteren von Seite der Verbandstagung für die Kassaführung der Dank und das Absolutorium erteilt. Der 4. Punkt der Tagesordnung: Neuwahl sämtlicher Funktionäre des Bez. Verbandes gab zu einer langwierigen Debatte und Meinungsverschiedenheiten Anlass. Die altbewährten Funktionäre des Bez. Verbandes wurden wieder gewählt. Als Bez. Verb. Obmann Stellvertreter, welche Stelle vakant war, wurde der pensionierte Schulleiter und seit nahezu 30 Jahre tätige Feuerwehrkommandant von Eisenhüttl Fabian Sosíarits gewählt, die alten Verbandsausschüsse wurden grösstenteils auch wieder bestätigt, als neues Mitglied des Verb. Ausschusses wurde Adolf Neubauer Kommandant der Feuerwehr in Stegersbach und Alexander Kroyherr Obmann der Feuerwehr in Güssing gewählt. Als Ort der Abhaltung des nächstjährigen Bez. Verb. Tagung wurde die Gemeinde Moschendorf bestimmt, weil auch in dieser Gemeinde die Feuerwehr im Jahre 1932 ihr 50jähriges Gründungejubiläum feiert. Zum Schlüsse der Tagung wurden eine Menge Anfragen und Anträge vorgebracht — welche von Seite der Verbandsleitung einer baldigen Erledigung zugeführt werden. Der technische Leiter des Bez. Verbandes, dankte nunmehr — den Landesverbandsobmann Proffessor Unger für sein Erscheinen und seine tatkräftige Mitwirkung, gleichzeitig forderte er alle neu resp. wiedergewählten Funktionäre des Bez. Verbandes auf, eifrig mitzuarbeiten im Dienste der Humanität, er dankte noch den Vertreter der Bez. Hauptmannschaft Dr. Traxler für seine Mithilfe und hat auch diesen für die Interessen der Feuerwehren einzutreten und diese Institution nach besten Können zu zu fördern. Damit endete unter den üblichen höflichkeits Formen die diesfäbrige Feuerwehrtagung. Güssing, am 5. Juli 1931.

Freiw. Feuerwehr Führerkurs im Bezirke Güssing (Güssinger Zeitung vom 6.12.1931, Seite 2 und 3): Auf Grund der Vorschriften des bgld. Landes-Verbandes für Feuerwehr- und Rettungswesen, wurde der Feuerwehr-Führerkurs am 21., 22. und 23. November 1931. Planmässig zur Erbringung des Befähigungsnachweises von Feuerwehr-Führer im Bezirke Güssing, in Güssing abgehalten und zwar der theoretische Kurs im grossen Saale des Hotels Kneffel, der praktische Kurs vor dem Rüssthause und am Fussballplatz II. Als Prüfer und Vortragende waren erschienen die Herren Oberregierungsrat Bezirkshauptmann Dr. Oskar Bourcard, Regierungskommissär Bezirkshauptmannstellv. Dr. Vestner, Landes Verbands-Obmann Regierungsrat Professor Karl Unger. Bezirksobmannstellvertreter Schulleiter Fabian Szostarits, technischer Leiter Feuerwehr-Bezirksinspektor Karl Kaiser, Ing. Brandmeister Rober Keller Wien, und Herr Ing. Swadlo Oberwart, die Bezirksfeuerwehr- Inspektoren Julius Fischl, Josef Holzgethan, Josef Karner, Emil Schwartz. Local-Inspektor Fischl begrüsste alle erschienenen Herren Vortragenden und alle Teilnehmer auf das Herzlichste mit dem Wunsche sich in der Grossgemeinde Güssing als Bezirksort recht wohl zu fühlen und dass die Bemühungen welche mit dieser schwierigen Arbeit verbunden sind vom besten Erfolge begleitet seien. Hierauf ergriff der Herr Bezirks-Verbandsobmann das Wort, welcher im Namen des Bezirks-Verbandes alle Herren Vortragenden die Behörde und Führer, sowie alle Prüflinge auf das Herzlichste begrüsste. Besonders begrüsst wurde Herr Oberregierungsrat Dr. Bourcard von Seite des Herrn Landes-Verbandsobmannes. Der Herr Bezirksobmannstellvertreter entschuldigte das Fernbleiben des Herrn Bezirksobmannes Johann Wagner in Stegersbach, wegen Krankheit. Er bat die Prüflinge mit Aufmerksamkeit den Lehrstoff welcher von den Herren Vortragenden behandelt wird zu verfolgen um so mehr da nach den Vorträgen der Befähigungsnachweis durch die erfolgreiche Ablegung der Prüfung eines jeden Einzelnen erbracht werden soll. Die Prüfung wird in zwei Abstufungen gemacht werden. Diese erste Prüfung soll nur für die Unterstufe zur Geltung kommen, die Prüfung für die Oberstufe wird erst später erfolgen und zwar wenn von den Unterstufen Prüflinge sich später zur Oberstufen Prüfung melden, um nachträglich an die Spitze einer Wehr treten zu können. Als Kennzeichen der bestandenen Prüfung erhält jeder Geprüfte ein Abzeichen, ausserdem ein Prüfungszeugnis. Diese Prüfungen werden Jährlich abgehalten werden, und haben sich stets auf die ganzen Punkte der Wehrvorschriften zu erstrecken. Das Vortragsthema umfasst im theoretischen Kurs, Verwaltung und Gerätekunde, gehalten vom techn. Leiter Herrn Karl Kaiser Stegersbach. Brandbekämpfung, Taktik, Elektrizität und Gasschutz, gehalten vom Ing. Brandmeister Herrn Robert Keller Wien. Baustoffe, Bauwesen und Feuerbeschau, gehalten von Ing. Herrn Swadlo Oberwart, Ing. Herr Paul Gross Eisenstadt, konnte wegen Krankheit nicht erscheinen und wurde der Vortrag von Ing. Herrn Keller Wien, gehalten, der praktische Kurs bestand aus Vortrag über Kenntnis und Fehlerbehebungen der Inneneinrichtung der Handdruckspritze gehalten von Herrn Insp. Fischl. Schul- und Schnellübung mit der zu prüfenden Führers vorgeführt von Herrn Insp. Josef Karner, Leiterübung vorgeführt vom Kommandanten Herrn Táncsics mit fünf Mann der Feuerwehr Güssing. Kellerbrand mit Gasschutzmaskenbekämpfung, vorgeführt mit Kursteilnehmern durch Herrn Insp. Karner und Schwarz, unter Mitwirkung Insp. Fischl und Erklärungen des Ing. Herrn Robert Keller Wien. Fussexerzieren am Fussballplatz II mit den Kursteilnehmern, vorgeführt durch Herrn Kommandanten Karl Tunkl D.-Tschantschendorf. Gleichzeitig fand eine Probe Vorführung von einer Autospritze der Firma Knaust Nachfolger Wien statt. Die Prüfung der Kursteilnehmer erfolgte am 23 November 1931 wo 74 Teilnehmer den befähigungsnachweis als Feuerwehrführer der Unterstufe mit Erfolg erworben haben. Die Prüfung verlief ruhig, ohne Störung in vollem Ernste und unter gehöriger Aufmerksamkeit, es war auch das Kameradschaftliche Einvernehmen ein harmonisches. Der Local Inspektor findet sich verpflichtet allen Herrn Vortragenden und Prüfern, für Ihre Aufopferungsvolle Arbeit im Dienste der Allgemeinheit zum Nutzen und Frommen der Gemeinden, des Landes und des Bundesstaates auf das Herzlichste zu danken, des gleichen wird den Herrn Prüflingen für Ihre stramme und ernste Ausdauer und Aufmerksamkeit ebenfalls der Dank ausgesprochen. An die werte Landes-Hauptverbandsleitung besonders den Herrn Obmann Regierungsrat Professor Karl Unger, Herrn Landes-Inspektor Dir. Michael Postl, u. Herrn techn. Leiter Insp. Karl Kaiser des Bezirkes ersuchen wir höflichst, auch im nächsten Jahre diese Prüfungen abhalten zu wollen, da durch die Ausbildung unserer Feuerwehren im Lande eine stramme Einheitliche Schlagfertigkeit erreichen wird, — und dem Lande Segen bringen muss. Ferner wird allen jenen Hausbesitzern und Parteien, welche bei der Nächtigung der Kursteilnehmer uns mit Bettenbeistellung entgegengekommen sind, der aufrichtige und herzliche Dank ausgesprochen, und bitten wir Sie auch fernerhin uns so wohlwollend entgegen zu kommen. Mit treuem Wehrmannsgruss! Güssing, am 30. November 1931. J. Fischl, B. F. Inspektor.

Überzahlungsliste des Freiw. Feuerwehrvereines, anlässlich des Feuerwehr-Balles am 30. Jänner 1932 im Hotel Kneffel (Güssinger Zeitung vom 14.2.1932, Seite 5): Stukits, Gastwirt 10 S, üaal Gustav, 8 S, Bajor P, Astrich, Gepperth Johann, Dr. Hans Unger, Josef Loikits, Julius Fischl, Doktor Koloman Ländler, Lenz J. Salvachrist, August Hagenauer, Fertö Johann, Adolf Ziriky, Krottendorf, Ferdinand Fassmann, je 5—5 S. Latzer Aladár, Glaser Leo, Latzer Samuel, Albin Guggenberger, Dr. Ludwig Sik, Herbst Béla, Schwarz Emil, Gaal Johann, Doktor Karl Singer, Richter Julius Tobaj, je 4—4 S. Oswald Matthias, Erst. Österr. Versicherung A. G., Kováts Franz, Wolf Franz, Gustav Feiler, Maria Dörr, Fürst Alexander, Franz Walitschek, Béla Bartunek, Smontara Jakob, Hoffmann Leopold, Schmal Stefan, Müller Hans, je 3—3 S Kath. Burschenverein Güssing, Dr. Grünfeld, Oberlehrer Johann Luipersbeck, Messenlehner (Meierhof), Kloiber. Uhrmacher, Sommer Alois, Farkas Josef, Josef Pany, Marakovits Stefan, Hanzl Josef, Hütter Anton, Pollak Wilhelm, Eduard Eberhardt, Baldauf Karl, Fabiankovits Josef, Lehor Stefan, Rudolf Mucha, Jonas Freund, Weiser Johann, Emil Band, Johann Frisch Tischler, Josef Eberhardt, Major a. D. Eugen Schmied, Csencsics Rudolf, je 2—2 S. Holper Adolf, Josef Rusitska, Maria Zieger, je 1 5 0—150 S. Stoisits Alois 1.20 S, Marusits Josef 1.10 S, Klusarits Josef, Frau Muik Josefa, Cseska O.Komm., Sorger Sophie, Oberg. Fritsche, Niklesz Anna, Gumholt Josef, Klepeisz Markus, Csacsinovits Stefan, Oswald Josef, Johann Muik, Kappel Josef, Malorits Ludwig, Bayer Josef, Ernst Johann jun., Janisch Josef jun., Deutsch Apoll., Dr. Karl Vestner, Koger Johann, Horvath Stefan, O.-L.-G.-Rat Frauscher, Kollar Stefan, X. Y, Stimpfl Johann je 1 —1 S. Nachtrag an Überzahlungen: Hoffmann Leopold 1 Fass Bier, Maria Huber 2 S, Michael Sakaschits, Glasing 1 S.

Sommerfest (Güssinger Zeitung vom 31.7.1932, Seite 4): Anlässlich des Sommerfestes der freiwilligen Feuerwehr in Güssing am 10. Juli 1932 haben folgende Überzahlungen geleistet: Gustav Gaal 8 S. Johann Frisch 4 S. Johann Freislinger 4 S. K. R. Julius Fischl 3 S. Franz Kovács 3 S. Alexander Fussl 3 S. Franz Wolf 2 S. Emil Schwarz 2 S. Géza Lutterschmidt 2 S. Aladar Latzer 2 S. Josef Salaman 2 S. Eduard Eberhardt 2 S. Béla Bartunek 2 S. Josef Jani^ch 2 S. Johann Ernst 1 S. Josef Klucarics 1 S. Fleischmann Gend.-B. 1 S. Dr. Karl Baldauf 1 S. Karl Baldauf sen. 1 S. Markus Klepeis 1 S. Josef Gumpold 1 S. Adolf Kolesch 1 S. Josef Fabiankovits 1 S. Géza Lutterschmidt 1 S. Dyonis Kneffel 1 S. Malovits Gend.-B. 50 g, Johanna Kirchner 50 g. Franz Grabsits 50 g. Eduard Kulovits 50 g. Josef Wagner 20 g. Josef Loikits 5 S. Rudolf Rückl 3 S.

Feuerwehr Führerkurs (Güssinger Zeitung vom 4.12.1932, Seite 5): All jene Feuerwehr Vereine der Bezirke Oberwarth, Güssing und Jennersdorf welche zu dem am 12.—18. Dezember 1932 in Güssing abzuhaltenden Feuerwehr Führerkurs Teilnehmer entsenden, werden aufmerksam gemacht, dass all jene Teilnehmer welche schon Sonntag, den 11. Dezember in Güssing eintreffen, sich beim Rüsthaus melden wollen, allwo ihnen dann ihre Quartiere zugewiesen werden. Karl Kaiser Kursleiter.

50jähriges Feuerwehrgründungsfest in Güssing (Güssinger Zeitung vom 28.6.1936, Seite 5 und 6): Sonntag, den 21. Juni 1936 feierte die Feuerwehr Güssing in würdiger Weise ihr 50jähriges Gründungsfest. Programmgemäss wurde am Vorabende am Friedhofe zu Ehren der verstorbenen Gründer und Kameraden ein herrlicher Kranz niedergelegt. Die vollzählige Ortsfeuerwehr mit einem Stand von 72 Mann hatte sich mit Musikbegleitung im Friedhofe eingefunden, woselbst Hochwürden Pater Alfons Pfeiffer eine sehr rührende und zu Herzen gehende Ansprache hielt, welche den vielen Anwesenden Tränen aus den Augen entlockte. Nach Beendigung der Ansprache erfolgte die Absolution mit Gebet für die längst dahingegangenen Gründer und Feuerwehrkameraden. Nach einer kurzen Ansprache des Ortsfeuerwehrkommandanten, Bez. Inspkt. Emil Schwarz, legte dieser beim Friedhofskreuz einen herrlichen Kranz für die längst dahingeschiedenen Feuerwehrkameraden nieder. Hernach intornierte die Stadtmusik das bekannte Lied „vom guten Kameraden“. Diese pietätvolle Handlung hat unter allen Anwesenden tiefen Eindruck hervorgerufen. Vom Friedhofe begaben sich alle Wehrmänner samt ihren Kommandanten zum Rüsthause, woselbst bereits Vorbereitungen verschiedener Art für den Fackelzug vorgenommen wurden. Bei Einbruch der Dunkelheit ertönte das Signal „Vergatterung“ worauf ein Zug formiert wurde, deren mittlere Reihe mit Lampions und die beiden Flanken mit Fakkeln flankiert wurden. Unter Vorantritt der Musik traf der Fackeizug um halb 9 Uhr abends beim Schlosse des Herrn Grafen Paul Draskovich ein, woselbst ihm Ortskommandant Schwarz anlässlich des Jubiläumsfestes als stets edlen Freund und Gönner der Feuerwehr mit herzlichen Worten begrüsste. Daraufhin ergriff Herr Graf Paul Draskovich das Wort und dankte in herzlichen Worten für die ihm zuteil gewordene Ehrung und versprach zugleich auch weiterhin in jeder Weise der Ortsfeuerwehr seine weitgehendste Unterstützung zuteil werden zu lassen. Vom Schlosse des Herrn Grafen Draskovich setzte sich hierauf der Zug zum Wohnhause des Herrn Bürgermeisters und Schuldirektor Josef Krammer in Bewegung. Dort angelangt begrüsste neuerdings Ortskommandant Schwarz denselben für seine bisherige Opferbereitschaft und seinen in jeder Weise bekundeten Einfluss im Gemeindetage im Interresse der Feuerwehr Güssing. Bürgermeister und Schuldirektor Krammer bedankte sich für die ihm dargebrachten Ovationen und versprach auch weiterhin im Geiste des Neuaufbaues seine bescheidene Kraft zur Verfügung zu stellen. Mittlerweile ertönten vom Schlossberge die ersten Böllerschüsse und eine riesige Menschenmenge, herangelockt durch die auf der Hauptstrasse marschierende Marschmusik gelangte der Fackelzug zum Kriegerdenkmal. Dort wurden bereits vorher Petroleumfackeln aufgestellt, die Musik spielte das Lied „Ich hatt einen Kameraden“ währendem die vollzählig ausgerückte Ortsfeuerwehr die Ehrenbezeugung leistete. Daraufhin setzte sich der Zug zum Amte der Bezirkshauptmannschaft in Bewegung, dort angelangt hielt neuerdings Ortskommandant Schwarz an den Herrn Bezirkshauptmann Oberregierungsrat Doktor Faludi als Chef des Bezirkes eine kurze Ansprache und bat denselben auch in Hinkunft den Feuerwehren im Bezirke Güssing sein besonderes Wohlwollen angedeihen zu lassen. Herr Bezirkshauptmann dankte für die ihm erwiesene Ehrung, versprach auch weiterhin in jeder Weise seine Unterstützung und wünschte auch weiters für das Gelingen des grossen Festes das Beste. Hernach wurde das Wohnhaus des Herrn Leopold Latzer, Grosskaufmann, als letzten und einzig lebenden Gründungsmitgliedes der Feuerwehr Güssing aufgesucht, auch diesen Herrn begrüsste Ortskommandant Schwarz dankte ihm für seine seinerseitige Mühewaltung als Gründer der Feuerwehr und bat denselben zugleich auch weiterhin als Förderer der Feuerwehr zu bleiben, was derselbe mit Dank und Zusage in seiner Erwiderung versprach. Zum Schlüsse setzte sich der Fackelzug mit einer grossen Menge in der Richtung gegen das Mühlwinkel in Bewegung um dem langjährigen, gewesenen Kommandanten und Bezirksfeuerwehrinspektor Julius Fischl auch eine Ehrung darzubringen, Ortskommandant Schwarz begrüsste auch diesen alten und bewährten Feuerwehrkameraden aus Anlass des Jubiläumsfestes, wobei er ihm für seine langjährige, verdienstvolle Tätigkeit den Dank der Feuerwehr bekundete und ihm ein kräftiges „Feuerwehrheil“ zurief, in welchen Ruf alle Anwesenden Feuerwehrkameraden einstimmten. Herr Kommerzialrat Fischl dankte auch in bewegten Worten für die ihm erwiesene Ehrung. Hierauf wurde der Rückmarsch zum Rüsthause abgetreten. Inzwischen wurden am Schlossberge als Einleitung Pöllerschüsse abgefeuert und man sah auch bereits die ersten Raketen und das bengalische Feuer aufleuchten, welches bei der gesamten Bevölkerung allgemeines Gefallen und Bewunderung erregte. Damit war das Programm für den Vorabend des grossen Festtages beendet. Sonntag, den 21. Juni 1936 um 5 Uhr früh erfolgte der Musikweckruf, zu gleicher Zeit ertönten vom Schlossberge die ersten Pöllerschüsse. Ab 7 Uhr früh trafen bereits aus den umliegenden Gemeinden die ersten Abordnungen und Delegierten ein. Es waren vertreten von den Gemeinden des Bezirkes Güssing: Die Feuerwehren: Strem, Sumetendorf, D.-Ehrensdorf, Heiligenbrunn, Oberbildein, D.-Bieling, Hagensdorf, Kr.-Tschantschendorf, D.-Tschantschendorf, Tobaj, Punitz, Gaas, Rauchwarth, St. Michael, Bocksdorf, Stegersbach, Steingraben, Klein-Mürbisch, St. Nikolaus (samt Jungfeuerwehr), Gross-Mürbisch, Krottendorf, Sulz, Hasendorf, Kukmirn, Neustift bei Güssing. Weiters aus dem Bezirke Jennersdorf: Die Ortsfeuerwehr von Heiligenkreuz. Weiters hatte sich unter Führung des Kommandanten und Inspektors Dr. Frühwald die freiwillige Feuerwehr samt Musik aus St. Gotthard, Ungarn eingefunden. Zu unserem lebhaften Bedauern mussten jedoch telegraphisch die bereits angesagten freiwilligen Feuerwehren der Stadt Steinamanger und Körmend infolge der dort herrschenden epidemischen Krankheit abgesagt werden. Auch Herr Komitats-Feuerwehr-Oberinspektor Dr. Emil Kiss, Komitats-Feuerwehr-Vizepräsident Bendefy und der Kommandant der städtischen Berufsfeuerwehr in Steinnamanger Herr Bartos hatten ihr Erscheinen zugesagt und mussten telegrafisch über Einschreiten unseres Bezirksarztes zu unsern lebhaften Bedauern abgesagt werden. An weiteren Vereinen waren vertreten: Kriegervein Güssing, der freiwillige Arbeisdienst aus Strem der Kath. Burschenverein und die Pfadfinder von Güssing. Der Gesamstand betrug 543 Mann. ln Vertretung des Herrn Landeshauptmannes erschien aus Eisenstadt Herr Landesfeuerwehrinspektor Franz Binder, weiters Bezirksfeuerwehrkommandant Johann Wagner sen., Brandinspektor Karl Kaiser aus Stegersbach und Kreisinspektor Josef Karner aus Kukmirn. Ortskommandant Schwarz lies um 9 Uhr 20 das Signal „Vergatterung“ blasen und stattete über den ausgerückten Gesamtstand der Formationen Herrn Landesfeuerwehrinspektor, Nationalrat a. D. die übliche Standesmeldung ab. Hierauf setzte sich der endlose Zug in Viererreihen in Marschbewegung zum Festplatze woselbst der Feldaltar errichtet war. Dort angelangt formierten sich die ausgerückten Feuerwehren und Formationen und Guardian Pater Bajor Astrich begann mit der Zelebrierung der Feldmesse. Nach der Feldmesse hielt Pater Alfons Pfeiffer eine dem Feste entsprechende markante Festpredigt in welcher er in imposanten Worten, den Dienst der Nächstenliebe und Humanität der Feuerwehren besonders hervorhob. Mit einigen Worten in ungarischer Sprache begrüsste er auch die aus St. Gotthard erschienenen Feuerwehrmänner. In nächster Folge betrat Ortskommandant Schwarz das Rednerpult und begrüsste alle erschienen Feuerwehren aus Nah und Fern sowie sonstigen Fest- und Ehrengäste, letztere auch namentlich und hies sie herzlich Willkommen. Auch begrüsste derselbe alle erschienen Abordnungen der Behörden Aemter, Anstalten und sonstige Körperschaften. Er dankte zunächst auch der Gemeindevorstehung Güssing für ihr Entgegenkommen, den Festkomitee für ihre Mühewaltung und allen Wehrmännern für ihre Mitarbeit welche für das Gelingen zu diesem grosszügigen Feste ihr Möglichstes beigetragen haben, Hernach brachte der Adjutant Amtmann Wilhelm Karner der Ortsfeuerwehr Güssing einen ausführlichen Tätigkeitsbericht über den Aufbau und der Entwicklung der verflossenen 50 Jahre. Dieser Bericht wurde mit allgemeinen und lebhaften Beifall aufgenommen. Daraufhin ergriff Herr Landesfeuerwehrinspektor Franz Binder das Wort welcher in Vertretung des Herrn Landeshauptmannes dessen Grüsse und Glückwünsche überbrachte. In einer längeren Rede wobei er dem jetzigen Ortskommandanten für seine Mühewaltung den Dank und die Anerkennung des Landesfeuerkommandos aussprach, behandelte er eingehend die Dienstobliegenheiten und die Aufgabe der Feuerwehren im Interesse des allgemeinen Volkswohles. Zum Schlüsse sprach auch noch Feuerwehrbezirks-Kommandant Johann Wagner, sen. im ähnlichen Sinne und sprach über das stramme Verhalten und im besonderen über den gut organisierten Neuaufbau der Feuerwehr in Güssing, Worte der Anerkennung aus. Unmittelbar darauf erfolgte die Verteilung der Dienstmedaillen an 27 Wehrmänner durch den Herrn Landesfeuerwehrinspektor und gleich darauf der gemeinsame Abmarsch zum Kriegerdenkmale auf dessen Platteau die Ehren- und Festgäste Aufstellung genommen und die stramme Defilierung der ausgerückten Wehren und Formationen abnahmen. Infolge der fortgeschrittenen Zeit marschierten die Feuerwehren in die ihnen zugewiesenen Gasthäusern woselbst sie das Mittagessen einnahmen. Die Fest- und Ehrengäste begaben sich sodann (60 an der Zahl) in den Gasthausgarten Josef Dörr um an dem Festbankett teilzunehmen. Für 2 Uhr nachmittags war programmmässig eine Alarmübung, ein Brand im Heizhaus dei Bahnstation in Güssing vorgesehen, welche Übung insoferne eine kleine Störung erlitt, indem sich das Festbankett etwas länger hinauszog (die Alarmierung um 2 Uhr erfolgte) und auch sehr exakt durchgeführt wurde, jedoch über höheren Befehl wiederholt wurde, erbrachte aber auch den Beweis vollster Schlagfertigkeit der neu aufgebauten Ortsfeuerwehr und die Anerkennung seitens des anwesenden Herrn Landesfeuerwehrinspektors. Mit dieser Alarmübung war das ganze offizielle Programm erschöpft u. die Wehrmänner begaben sich in den Gasthofgarten Dörr woselbst sich zahlreiches Publikum und Gönner der Feuerwehr eingefunden hatten und sich bis in die Morgenstunden dem gemütlichen Teil bei lustigen Tanzweisen vergnügten. Bei dieser Gelegenheit wollen wir nun an die Mitglieder des Festausschusses, der Arbeitsleistung der Wehrmänner mit Dankesworten gedenken. Wir danken aber auch der hochwürdigen Geistlichkeit für ihr Entgegenkommen, dem Bürgermeister für seine Opferbereitschaft, den jungen Damen für das Verkaufen der Abzeichen und allen Jenen die zum Gelingen des grosszügig arangierten Festes ihr Möglichstes beigetragen haben. Hiebei danken wir nochmals allen Delegierten, Vertretern, der Aemter, Anstalten Kthperschaften und Vereinen u. s. w. Aber auch dem Herrn Druckereibesitzer Bartunek wollen wir besten Dank sagen für die Aufnahme unserer Berichte, Mitteilungen und dienstlichen Verlautbarungen in der „Güssinger Zeitung“ welche er über 20 Jahren stets immer kostenlos besorgte. Es wäre nur erwünscht, dass auch alle anderen Ortsfeuerwehren des Bezirkes Güssing ihre Vorfälle jeder Art auf diesem Wege der Allgemeinheit bekanntgeben möchten. Wir rufen auch auf diesem Wege nochmals der neu organisierten Ortsfeuerwehr von Güssing viel Glück für all ihrer Unternehmungen und ein kräftiges „Feuerwehr-Gut-Heil zu.“ Sch.

Bezirks-Feuerwehrappell in Güssing (Güssinger Zeitung vom 24.7.1938, Seite 7): Das Landes-Feuerwehrkonmando für das Burgenland hielt Sonntag, den 17. Juli [1938] in Güssing den ersten Bezirks-Feuerwehrappell im nationalsozialistischen Geiste ab. Um 11 Uhr erschien Landes-Feuerwehrführer Heinrich Eigenbauer in Begleitung der Kreisinspektoren Ing. Georg Pötschacher und Alfred Schlag Bezirks-Feuerwehrführer Dir. Josef Karner erstattete den Rapport und meldete, dass 120 Mann zum Apell erschienen sind. Hernach versammelte sich die Mannschaft im grossen Saale des Hotel Kneffel. Bezirks-Feuerwehrführer Karner begrüsste den Landes-Feuerwehrführer mit seinem Stabe, ferner Herrn Bezirkshauptmann Dr. Huber und eröffnete den Appell. Nun ergriff Landesfeuerwehrführer Eigenbauer das Wort und schilderte mit zündenden Worten die Wiedervereinigung unserer Heimat mit dem grossen deutschen Vaterlande, und forderte die Feuerwehrmänner zur Mitarbeit am Aufbau Grossdeutschlands auf. Dann gab er folgende Richtlinien für den Feuerwehrdienst: 1. Flucht aus der Feuerwehr. In letzter Zei mehrten sich die Fälle, dass Feuerwehrmänner in grösster Anzahl ohne triftigen Grund, gerade jetzt zur Zeit des Um- u. Aufbaues austreten. Das soll und darf nicht geschehen, weil es als Fahnenflucht, ja sogar als Sabotage betrachtet werden kann. 2. Zusammenwirken der verschiedenen Formationen SA, SS, NSKK, mit der Feuerwehr. Diesbezüglich herrschen noch immer Meinungsverschiedenheiten. Nach Vereinbarung mit der zuständigen Führung hat der Übungs- und Löschdienst der Feuerwehren den Vorrang, daher sollen die Formationen ihre Übungen so abhalten, dass ihre Mitglieder, die zugleich Feuerwehrmänner sind, an den Übungen der Feuerwehr teilnehmen. Feuerwehrdienst ist gerade so Volksdienst, wie der Dienst irgend einer Formation. 3. Fussdienst, Derselbe ist nun mehr nach den neuen Vorschriften, die in dem bereits zugesandten Büchlein für den Fussdienst der Feuerwehren enthalten sind, durchzuführen. 4. Kurse Um die Feuerwehr dem neuen Zeitgeist entsprechend auszubilden werden Kurse abgehalten, wo das Hauptgewicht auf praktische Ausbildung gelegt werden wird. 5. Bereitschaftsdienst. Derselbe soll von keiner Feuerwehr als Schikane betrachtet werden. Er ist ein Friedensdienst und soll durch fortwährendes Ueberprüfen der Geräte bezwecken, dass dieselben immer in brauchbarem Zustande seien, wodurch die Schlagkraft der Feuerwehren gewährleistet ist. 6. Subventionen. Zur Anschaffung von Motorspritzen, sowie zur Errichtung von Gerätehäusern und Löschwassersttllen sollen Subventionen in Zukunft im erhöhten Masse gegeben werden, doch müsse rechtzeitig angesucht werden. 7. Der Dienstweg muss strenge eingehalten werden, denn Zuschriften, die nicht im Dienstwege vorgelegt werden, bleiben unerledigt. 8 Die Versicherung der im Dienste der Feuerwehr verunglückten oder erkrankten Kameraden soll ebenfalls im erhöhten Masse durchgeführt werden, jedoch darf kein Missbrauch getrieben werden und es muss strenge darauf geachtet werden, dass nur solche Männer Unterstützung erhalten, die wirklich im Feuerwehrdienst verunglückten. Nach Beantwortung mehrerer Anfragen beendete Landes-Feuerwehrführer mit dreifachen Siegheil auf unserem Führer seinen Vortrag. Bezirks-Feuerwehrführer Karner dankte ihm für seine trefflichen Ausführungen und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Feuerwehren die gegebenen Weisungen auch beherzigen werden, damit das Feuerwehrwesen blühe und gedeihe. Damit erklärte er den ersten Bezirks-Feuerwehrappell für geschlossen.

Quelle: Text: www.nikles.net, Güssinger Zeitung, Bilder: www.nikles.net, Feuerwehrmuseum: Genehmigung zur Veröffentlichung erteilt per Email am 3.5.2023 vom Landesfeuerwehrkommando Burgenland; 'Güssing in alten Ansichten' Verfasser: Schulrat Paul Hajszányi, Herausgeber: Stadtgemeinde Güssing; Festschrift '100 Jahre Stadtfeuerwehr Güssing 1886-1986'.



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