Deutschkreutz
Deutschkreutz (ungarisch Sopronkeresztúr, bis 1899 Németkeresztúr; kroatisch: Kerestur; hebräisch: Zelem) ist eine Marktgemeinde im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland mit 3160 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022).
Durch Deutschkreutz fließen der Rustenbach, der Gaisbach, der Goldbach und der Frauenbrunnbach.
Geographie: Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland. Nachbargemeinden sind Horitschon und Neckenmarkt, Unterpetersdorf und Nikitsch (kroatische Gemeinde).
Gemeindegliederung: Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021):
Deutschkreutz (2.776)
Girm (338)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Deutschkreutz und Girm.
Geschichte: Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später im Römischen Reich war das Gebiet Teil der Provinz Pannonia.
Marktgemeinde ist Deutschkreutz seit 1340. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland (Deutsch-Westungarn) bis 1920/21 zu Ungarn. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.
Ab 1671 gehörte Deutschkreutz zu den jüdischen Siebengemeinden im Burgenland. Die orthodoxe jüdische Gemeinde unterhielt eine berühmte Talmudhochschule, in der Juden aus aller Welt studierten. Auf Grund der weltweiten Bedeutung für das Judentum, führt Deutschkreutz auch einen hebräischen Ortsnamen (Zelem = Bild im Sinne von Götzenbild). Dies ist innerhalb Österreichs nur für Eisenstadt (Asch) auch noch der Fall. Die Gemeinde wuchs im 19. Jahrhundert bedeutend an und zählte im Jahre 1857 1230 Personen. 1941 wurde die Synagoge von Deutschkreutz von den Nationalsozialisten gesprengt. Der Jüdische Friedhof Deutschkreutz wurde teils wiederhergestellt.
Wappen: Das Recht zur Führung eines Wappens wurde Deutschkreutz von der Burgenländischen Landesregierung am 14. Jänner 1976 verliehen. Blasonierung: In einem von Gold und Rot gespaltenen Schild, vorne ein rotes Kreuz, hinten über dreifachem silbernen Wellenband eine goldene Traube mit Blatt. Gestaltung und Inhalte des Wappens sollen Vergangenheit und Gegenwart der Gemeinde sinnvoll verbinden. Das Kreuz wurde dem alten Ortssiegel entnommen. Es symbolisiert die Kirche und den Ortsnamen. Die Weintraube weist auf den Weinbau hin, der der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde ist. Die Wellenbalken deuten auf das Mineralwasservorkommen in den Gemeinde hin.
Gemeindepartnerschaften:
Allumiere in Latium, Italien
Nagycenk (Großzinkendorf) in Ungarn
Wetter in Hessen, Deutschland
Wirtschaft: Deutschkreutz bildet zusammen mit den Gemeinden Großwarasdorf, Horitschon, Lutzmannsburg, Raiding, Unterpetersdorf und Neckenmarkt das Blaufränkischland, die bekannteste Rotweingegend in dem sonst eher weißweingeprägten Österreich, deren Geschichte bis in die Keltenzeit zurückreicht. Der Blaufränkische ist tiefdunkel-rubinrot gefärbt und in dieser Gegend außergewöhnlich fruchtig. Sehr häufig wird er in Barriquefässern ausgebaut und verfügt über eine sehr gute Lagerfähigkeit. Die Rebhänge des Blaufränkischlandes erstrecken sich von den Südausläufern des Ödenburger Gebirges bis zum Günser Bergland. Nach Osten öffnet sich die Ungarische Tiefebene. Dadurch wird der pannonische Einfluss, der für das Ausreifen der Trauben nötig ist, voll wirksam und der vorwiegend lehmige Boden bietet dazu noch die idealen Bedingungen. Es wird neben dem Blaufränkischen auch Cabernet Sauvignon, Merlot und Zweigelt angebaut.
Auf dem Gemeindegebiet von Deutschkreutz liegt auch die Mineralwasserquelle Juvina. Schon die Römer kannten diese Mineralwasserquelle, die älter ist als der Weinanbau in der Region.
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Christihimmelfahrt-Kapelle: erbaut 1985. Figurenbildstock, Hl. Maria: ObjektID: 85759, Deutschkreutzer Bundesstraße (B62), der Figurenbildstock hl. Maria (lokal "Fraunsaln" genannt) steht an der Straße Richtung Sopron, wo sie 1890 aufgestellt wurde. Die Sockelinschrift lautet: "Errichtet und gewidmet zu Ehren der „Hilfe der Christen" von Theresia Neuhold, geborne Strobel im Jahre des Herrn 1890."
Figurenbildstock, Gruberkreuz: ObjektID: 85740, Weinbergweg, das Gruberkreuz ist eine Pietàsäule, lt. Inschrift aus dem Jahre 1671. Die Säule ist mit den Marterwerkzeugen Christi verziert und wird von einer Pietà gekrönt. Die Inschrift lautet: "A(US) DANK HAT DISES CREUTZ AUFGERICHT DER M. AUER GRUEBER HOFFMILNER ALHIE(R) 1671".
Figurenbildstock, Hl. Johannes Nepomuk: ObjektID: 85757, Ecke Rohrbrunngasse/Elisabethgasse, der Figurenbildstock stand einst bei der Kirche. Die Statue des Heiligen stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Figurenbildstock, Maria Immaculata: ObjektID: 85739, bei Reitschulgasse 17, die Immaculatasäule ist mit 1747 bezeichnet.
Friedhof israelitisch: ObjektID: 114599, Friedhofgasse, der Jüdische Friedhof wurde 1759 angelegt. 1941 wurden unter dem Nationalsozialismus alle Grabsteine entfernt. 40 gerettete Grabsteine wurden zurückgebracht. Am Friedhof ist auch ein Massengrab von circa 265 ungarischen Juden aus dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
Friedhofskreuz: ObjektID: 85765, Friedhofgasse.
Hausberg Schlösselberg: ObjektID: 8733, der Hausberg drei Kilometer südlich von Deutschkreutz wird "Schlösselberg" genannt. Er ist eine bewaldete Kuppe, die im Mittelalter eine kleine Burg mit dem Namen Bykug (Bykuk) trug.
Heilkräuterlehrpfad: Der Lehrpfad befindet sich im Schulpark der Europaschule, Hauptstraße 66, 7301 Deutschkreutz.
Jakobus Kapelle: Herr Helmut Gager ist im Jahre 2010 den Camino France gegangen. Nach seiner Rückkehr hat er beschlossen in seinem Geburtsort Deutschkreutz aus Dankbarkeit für sein bisheriges Leben eine in Österreich einzigartige dreieckige Kapelle auf Ökobauweise zu errichten. Die Gemeinde stellte ihm einen Platz zur Verfügung. Gager fand auch rasch Freiwillige, die ihm "um Gottes Lohn" bei der Realisierung seiner Pläne halfen. Über Stroh, Holzbrettern und Naturschilf vom Neusiedler See wurde ein Kalkputz angebracht. Das Fresko mit dem Heiligen Jakob wurde von Milan Generalic angefertigt. Der Altar ist ebenfalls aus einem Naturmaterial, nämlich Sandstein gefertigt. Vor der Kapelle wurde ein wunderschön geschmiedetes Herz aufgestellt, an dem Liebende ein Liebesschloss befestigen können.
Johannes-Nepomuk-Kapelle: ObjektID: 66721, neben Hauptstraße 22, recht qualitätvolle, von der politischen Gemeinde 1805 erbaute spätbarocke Architektur, von den Nachbarhäusern räumlich etwas abgesetzt. Gegen die Straße konkav vorschwingende Giebelfront mit kräftigem durchlaufendem Kranzgesims, glattem hohem Dreiecksgiebel, bekrönt von steinernem Vasenaufsatz. Profiliertes Rundbogenportal mit Keilstein und Kämpfergesimsen (Sandstein) samt Schmiedeeisengittertür. Der längsovale Innenraum ist von einer Flachkuppel bekrönt. An der Ostseite sind drei Figurennischen ausgespart, mit dem hochbarocken unterlebensgroßen Hl. Nepomuk in der Darstellung des Prager Domherrn als mittlere Figur. Die Längsseiten zeigen geknickte Rundbogenfenster.
Kaiserin Elisabeth-Denkmal: ObjektID: 85737, das Kaiserin-Elisabeth-Denkmal steht auf dem Elisabethplatz in Deutschkreutz im burgenländischen Bezirk Oberpullendorf. Es steht unter Denkmalschutz. Das Denkmal wurde im Jahr 1901 vom Verschönerungsverein Deutschkreutz zur Erinnerung an Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn errichtet. Die anschließende Neuhäusergasse wurde dabei in Elisabethgasse umbenannt.
Kath. Pfarrkirche Zur Kreuzerhöhung: ObjektID: 29995, Hauptstraße 1, die Pfarrkirche steht etwas erhöht in der Ortsmitte. Die einschiffige Saalkirche mit gleich breitem Chor und vorgestelltem Westturm ist im Kern barock. Im Jahr 1928 wurden zwei Seitenschiffe angebaut. In den Jahren 1973 und 1974 erfolgte eine weitere umfassende Neu- und Ausgestaltung der Kirche, an der sich der Künstler Anton Lehmden mit insgesamt 35 Arbeiten beteiligt hat.
Obelisk: ObjektID: 49689, Hauptstraße, nördlich der Pfarrkirche, wo bis etwa 1900 der Pranger stand, wurde nach dem Ersten Weltkrieg 1918 das Kriegerdenkmal errichtet und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs um die Namen der dabei Gefallenen erweitert. Die hölzerne Umzäunung wurde durch eine schmiedeeiserne ersetzt. Im Zuge der Umgestaltung der Pfarrkirche 1973/74 wurde ein neues Kriegerdenkmal am Friedhof neben der Aufbahrungshalle errichtet. Am ursprünglichen Platz vor der Kirche wurde als Ersatz für das Kriegerdenkmal der nun denkmalgeschützte Obelisk aufgestellt.
Pest-/Dreifaltigkeitssäule: ObjektID: 66720, Hauptstraße, die Dreifaltigkeitssäule vor der Pfarrkirche stammt aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die teilweise kannelierte Säule trägt einen Gnadenstuhl.
Pest-/Dreifaltigkeitssäule: ObjektID: 85742, Weinbergweg, die Dreifaltigkeitssäule auf dem Weinberg ist mit 1715 bezeichnet. Eine gewundene Weinlaubsäule trägt den Gnadenstuhl.
Römische Villa Rustica: ObjektID: 130521, seit 2016 denkmalgeschützt.
Rotes Kreuz: Das "Rote Kreuz", dessen Erstaufstellung nicht datiert werden konnte, soll an die opferreiche Kurruzenschlacht vom 2. Oktober 1707 erinnern.
Schloss Deutschkreutz: ObjektID: 29997, Deutschkreutz 93, Das Schloss Deutschkreutz liegt im mittleren Burgenland etwa fünf Kilometer vom ungarischen Grenzübergang Sopron entfernt. Es ist ein prächtiges Renaissanceschloss bestehend aus einem mächtigen Vierflügelbau mit zweigeschossigen Hofarkaden und Ecktürmen. Es gibt Stuckarbeiten, die Schlosskapelle mit alten Fresken, Möbel und Gobelins zu sehen. Der derzeitige Besitzer Prof. Anton Lehmden betreibt im Schloss eine Gemäldeausstellung. In Deutschkreutz wurde erstmals im Jahr 1492 eine mittelalterliche Burg erwähnt. Bis 1535 war sie im Besitz der Familie Kanizsay. Durch Heirat kam sie in den Besitz der Familie Nádasdy. Die Burg wurde von Thomas III. Nádasdy 1560 zu einem Schloss im italienischen Renaissancestil umgebaut. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1597. Das Schloss in seiner heutigen Form entstand 1625 durch Paul Nádasdy, der im Jahr 1632 auch die Kapelle errichten ließ. Franz III. Nádasdy wurde wegen einer Verschwörung gegen Kaiser Leopold I. zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die Güter fielen an den Kaiser, der sie an den Schwager des Hingerichteten, Graf Paul Esterházy, im Jahr 1676 verkaufte. Die späteren Fürsten Esterházy hielten sich nicht oft im Schloss Deutschkreutz auf, daher verlor es immer mehr an Bedeutung. Es wurde zum Zentrum eines riesigen landwirtschaftlichen Gutes und blieb es bis zum Zweiten Weltkrieg. Von 1945 bis 1955 wurde das Schloss von den Sowjets verwaltet und als Kaserne genutzt. Dabei wurde ein Großteil der Inneneinrichtung schwer beschädigt und die Kapelle total zerstört. 1957 konnte die Gemeinde Deutschkreutz das Schloss erwerben. Seit 1966 befindet es sich im Privatbesitz des Künstlers Anton Lehmden, der das Gebäude seit dieser Zeit Stück für Stück restauriert.
Weinbergkapelle: Die Weinbergkapelle liegt auf der Böschung des Weißen Weges in Deutschkreutz. Der Bau dürfte auf das 17. Jahrhundert zurückgehen. Bei der letzten Renovierung der Weinbergkapelle stellte man fest, dass der Innenraum einmal bemalt gewesen war. Unter Schichten von Tünche fanden sich an der Decke, an den Wänden und unter dem Relief Reste dieser Bemalung, die an die Zeit der Renaissance erinnern. Das gewaltige Relief, das seit seiner Restaurierung sehr plastisch und strahlend wirkt, stammt aus dem Barock. Es stellt die Krönung Mariens in einer interessanten Komposition dar. Das ursprünglich schmiedeeiserne Tor der Kapelle, befindet sich heute im Schloss Deutschkreutz.
Verkehr:
Bahn: Deutschkreutz liegt an der Burgenlandbahn.
Straße: Die Deutschkreutzer Straße (B 62), die das ungarische Sopron mit der Burgenland Schnellstraße (S31) verbindet.
Der Grenzübergang an der B62 war bis zum Beitritt Ungarns in die Europäische Union am 1. Mai 2004 der nördlichste Grenzübergang für den grenzüberschreitenden Güterverkehr südlich des Neusiedler Sees für Lastkraftwagen aus anderen Ländern als Österreich und Ungarn.
Persönlichkeiten:
Söhne und Töchter der Gemeinde:
Matthias Gansrigler (1896–1938), österreichische Landwirt und Politiker
Sándor Gergely (1896–1966), österreichischer Schriftsteller und Journalist
Hans Gesellmann (1903–1977), österreichischer Volksschuldirektor und Politiker
Margareta Heinrich (1951–1994), österreichische Filmregisseurin
Christa Krammer (* 1944), österreichische Politikerin und Volksanwältin i.R.
Reinhold G. Moritz (* 1966), österreichischer Film- und Theaterschauspieler
Alfred Zistler (1929–2009), katholischer Priester, Dompfarrer in Eisenstadt, geboren im Ortsteil Girm
Personen mit Bezug zur Gemeinde:
Carl Goldmark (1830–1915), österreichisch-ungarischer Komponist, Musiklehrer und Geiger jüdischer Herkunft
Ludwig von Dóczi (1845–1918), österreichisch-ungarischer Dichter, Journalist und Politiker jüdischer Herkunft
Anton Lehmden (* 1929), österreichischer Maler und Druckgrafiker (Wiener Schule des Phantastischen Realismus)
Edeltraud Lentsch (* 1947), österreichische Politikerin und Leiterin der Österreichischen Frauenbewegung (ÖFB)
Wilhelm Riedl (1895–1962), österreichischer Politiker (ÖVP), Leiter der Knabenvolksschule in Deutschkreutz
Geographie: Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland. Nachbargemeinden sind Horitschon und Neckenmarkt, Unterpetersdorf und Nikitsch (kroatische Gemeinde).
Gemeindegliederung: Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021):
Deutschkreutz (2.776)
Girm (338)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Deutschkreutz und Girm.
Geschichte: Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später im Römischen Reich war das Gebiet Teil der Provinz Pannonia.
Marktgemeinde ist Deutschkreutz seit 1340. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland (Deutsch-Westungarn) bis 1920/21 zu Ungarn. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.
Ab 1671 gehörte Deutschkreutz zu den jüdischen Siebengemeinden im Burgenland. Die orthodoxe jüdische Gemeinde unterhielt eine berühmte Talmudhochschule, in der Juden aus aller Welt studierten. Auf Grund der weltweiten Bedeutung für das Judentum, führt Deutschkreutz auch einen hebräischen Ortsnamen (Zelem = Bild im Sinne von Götzenbild). Dies ist innerhalb Österreichs nur für Eisenstadt (Asch) auch noch der Fall. Die Gemeinde wuchs im 19. Jahrhundert bedeutend an und zählte im Jahre 1857 1230 Personen. 1941 wurde die Synagoge von Deutschkreutz von den Nationalsozialisten gesprengt. Der Jüdische Friedhof Deutschkreutz wurde teils wiederhergestellt.
Wappen: Das Recht zur Führung eines Wappens wurde Deutschkreutz von der Burgenländischen Landesregierung am 14. Jänner 1976 verliehen. Blasonierung: In einem von Gold und Rot gespaltenen Schild, vorne ein rotes Kreuz, hinten über dreifachem silbernen Wellenband eine goldene Traube mit Blatt. Gestaltung und Inhalte des Wappens sollen Vergangenheit und Gegenwart der Gemeinde sinnvoll verbinden. Das Kreuz wurde dem alten Ortssiegel entnommen. Es symbolisiert die Kirche und den Ortsnamen. Die Weintraube weist auf den Weinbau hin, der der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde ist. Die Wellenbalken deuten auf das Mineralwasservorkommen in den Gemeinde hin.
Gemeindepartnerschaften:
Allumiere in Latium, Italien
Nagycenk (Großzinkendorf) in Ungarn
Wetter in Hessen, Deutschland
Wirtschaft: Deutschkreutz bildet zusammen mit den Gemeinden Großwarasdorf, Horitschon, Lutzmannsburg, Raiding, Unterpetersdorf und Neckenmarkt das Blaufränkischland, die bekannteste Rotweingegend in dem sonst eher weißweingeprägten Österreich, deren Geschichte bis in die Keltenzeit zurückreicht. Der Blaufränkische ist tiefdunkel-rubinrot gefärbt und in dieser Gegend außergewöhnlich fruchtig. Sehr häufig wird er in Barriquefässern ausgebaut und verfügt über eine sehr gute Lagerfähigkeit. Die Rebhänge des Blaufränkischlandes erstrecken sich von den Südausläufern des Ödenburger Gebirges bis zum Günser Bergland. Nach Osten öffnet sich die Ungarische Tiefebene. Dadurch wird der pannonische Einfluss, der für das Ausreifen der Trauben nötig ist, voll wirksam und der vorwiegend lehmige Boden bietet dazu noch die idealen Bedingungen. Es wird neben dem Blaufränkischen auch Cabernet Sauvignon, Merlot und Zweigelt angebaut.
Auf dem Gemeindegebiet von Deutschkreutz liegt auch die Mineralwasserquelle Juvina. Schon die Römer kannten diese Mineralwasserquelle, die älter ist als der Weinanbau in der Region.
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Christihimmelfahrt-Kapelle: erbaut 1985. Figurenbildstock, Hl. Maria: ObjektID: 85759, Deutschkreutzer Bundesstraße (B62), der Figurenbildstock hl. Maria (lokal "Fraunsaln" genannt) steht an der Straße Richtung Sopron, wo sie 1890 aufgestellt wurde. Die Sockelinschrift lautet: "Errichtet und gewidmet zu Ehren der „Hilfe der Christen" von Theresia Neuhold, geborne Strobel im Jahre des Herrn 1890."
Figurenbildstock, Gruberkreuz: ObjektID: 85740, Weinbergweg, das Gruberkreuz ist eine Pietàsäule, lt. Inschrift aus dem Jahre 1671. Die Säule ist mit den Marterwerkzeugen Christi verziert und wird von einer Pietà gekrönt. Die Inschrift lautet: "A(US) DANK HAT DISES CREUTZ AUFGERICHT DER M. AUER GRUEBER HOFFMILNER ALHIE(R) 1671".
Figurenbildstock, Hl. Johannes Nepomuk: ObjektID: 85757, Ecke Rohrbrunngasse/Elisabethgasse, der Figurenbildstock stand einst bei der Kirche. Die Statue des Heiligen stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Figurenbildstock, Maria Immaculata: ObjektID: 85739, bei Reitschulgasse 17, die Immaculatasäule ist mit 1747 bezeichnet.
Friedhof israelitisch: ObjektID: 114599, Friedhofgasse, der Jüdische Friedhof wurde 1759 angelegt. 1941 wurden unter dem Nationalsozialismus alle Grabsteine entfernt. 40 gerettete Grabsteine wurden zurückgebracht. Am Friedhof ist auch ein Massengrab von circa 265 ungarischen Juden aus dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
Friedhofskreuz: ObjektID: 85765, Friedhofgasse.
Hausberg Schlösselberg: ObjektID: 8733, der Hausberg drei Kilometer südlich von Deutschkreutz wird "Schlösselberg" genannt. Er ist eine bewaldete Kuppe, die im Mittelalter eine kleine Burg mit dem Namen Bykug (Bykuk) trug.
Heilkräuterlehrpfad: Der Lehrpfad befindet sich im Schulpark der Europaschule, Hauptstraße 66, 7301 Deutschkreutz.
Jakobus Kapelle: Herr Helmut Gager ist im Jahre 2010 den Camino France gegangen. Nach seiner Rückkehr hat er beschlossen in seinem Geburtsort Deutschkreutz aus Dankbarkeit für sein bisheriges Leben eine in Österreich einzigartige dreieckige Kapelle auf Ökobauweise zu errichten. Die Gemeinde stellte ihm einen Platz zur Verfügung. Gager fand auch rasch Freiwillige, die ihm "um Gottes Lohn" bei der Realisierung seiner Pläne halfen. Über Stroh, Holzbrettern und Naturschilf vom Neusiedler See wurde ein Kalkputz angebracht. Das Fresko mit dem Heiligen Jakob wurde von Milan Generalic angefertigt. Der Altar ist ebenfalls aus einem Naturmaterial, nämlich Sandstein gefertigt. Vor der Kapelle wurde ein wunderschön geschmiedetes Herz aufgestellt, an dem Liebende ein Liebesschloss befestigen können.
Johannes-Nepomuk-Kapelle: ObjektID: 66721, neben Hauptstraße 22, recht qualitätvolle, von der politischen Gemeinde 1805 erbaute spätbarocke Architektur, von den Nachbarhäusern räumlich etwas abgesetzt. Gegen die Straße konkav vorschwingende Giebelfront mit kräftigem durchlaufendem Kranzgesims, glattem hohem Dreiecksgiebel, bekrönt von steinernem Vasenaufsatz. Profiliertes Rundbogenportal mit Keilstein und Kämpfergesimsen (Sandstein) samt Schmiedeeisengittertür. Der längsovale Innenraum ist von einer Flachkuppel bekrönt. An der Ostseite sind drei Figurennischen ausgespart, mit dem hochbarocken unterlebensgroßen Hl. Nepomuk in der Darstellung des Prager Domherrn als mittlere Figur. Die Längsseiten zeigen geknickte Rundbogenfenster.
Kaiserin Elisabeth-Denkmal: ObjektID: 85737, das Kaiserin-Elisabeth-Denkmal steht auf dem Elisabethplatz in Deutschkreutz im burgenländischen Bezirk Oberpullendorf. Es steht unter Denkmalschutz. Das Denkmal wurde im Jahr 1901 vom Verschönerungsverein Deutschkreutz zur Erinnerung an Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn errichtet. Die anschließende Neuhäusergasse wurde dabei in Elisabethgasse umbenannt.
Kath. Pfarrkirche Zur Kreuzerhöhung: ObjektID: 29995, Hauptstraße 1, die Pfarrkirche steht etwas erhöht in der Ortsmitte. Die einschiffige Saalkirche mit gleich breitem Chor und vorgestelltem Westturm ist im Kern barock. Im Jahr 1928 wurden zwei Seitenschiffe angebaut. In den Jahren 1973 und 1974 erfolgte eine weitere umfassende Neu- und Ausgestaltung der Kirche, an der sich der Künstler Anton Lehmden mit insgesamt 35 Arbeiten beteiligt hat.
Obelisk: ObjektID: 49689, Hauptstraße, nördlich der Pfarrkirche, wo bis etwa 1900 der Pranger stand, wurde nach dem Ersten Weltkrieg 1918 das Kriegerdenkmal errichtet und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs um die Namen der dabei Gefallenen erweitert. Die hölzerne Umzäunung wurde durch eine schmiedeeiserne ersetzt. Im Zuge der Umgestaltung der Pfarrkirche 1973/74 wurde ein neues Kriegerdenkmal am Friedhof neben der Aufbahrungshalle errichtet. Am ursprünglichen Platz vor der Kirche wurde als Ersatz für das Kriegerdenkmal der nun denkmalgeschützte Obelisk aufgestellt.
Pest-/Dreifaltigkeitssäule: ObjektID: 66720, Hauptstraße, die Dreifaltigkeitssäule vor der Pfarrkirche stammt aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die teilweise kannelierte Säule trägt einen Gnadenstuhl.
Pest-/Dreifaltigkeitssäule: ObjektID: 85742, Weinbergweg, die Dreifaltigkeitssäule auf dem Weinberg ist mit 1715 bezeichnet. Eine gewundene Weinlaubsäule trägt den Gnadenstuhl.
Römische Villa Rustica: ObjektID: 130521, seit 2016 denkmalgeschützt.
Rotes Kreuz: Das "Rote Kreuz", dessen Erstaufstellung nicht datiert werden konnte, soll an die opferreiche Kurruzenschlacht vom 2. Oktober 1707 erinnern.
Schloss Deutschkreutz: ObjektID: 29997, Deutschkreutz 93, Das Schloss Deutschkreutz liegt im mittleren Burgenland etwa fünf Kilometer vom ungarischen Grenzübergang Sopron entfernt. Es ist ein prächtiges Renaissanceschloss bestehend aus einem mächtigen Vierflügelbau mit zweigeschossigen Hofarkaden und Ecktürmen. Es gibt Stuckarbeiten, die Schlosskapelle mit alten Fresken, Möbel und Gobelins zu sehen. Der derzeitige Besitzer Prof. Anton Lehmden betreibt im Schloss eine Gemäldeausstellung. In Deutschkreutz wurde erstmals im Jahr 1492 eine mittelalterliche Burg erwähnt. Bis 1535 war sie im Besitz der Familie Kanizsay. Durch Heirat kam sie in den Besitz der Familie Nádasdy. Die Burg wurde von Thomas III. Nádasdy 1560 zu einem Schloss im italienischen Renaissancestil umgebaut. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1597. Das Schloss in seiner heutigen Form entstand 1625 durch Paul Nádasdy, der im Jahr 1632 auch die Kapelle errichten ließ. Franz III. Nádasdy wurde wegen einer Verschwörung gegen Kaiser Leopold I. zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die Güter fielen an den Kaiser, der sie an den Schwager des Hingerichteten, Graf Paul Esterházy, im Jahr 1676 verkaufte. Die späteren Fürsten Esterházy hielten sich nicht oft im Schloss Deutschkreutz auf, daher verlor es immer mehr an Bedeutung. Es wurde zum Zentrum eines riesigen landwirtschaftlichen Gutes und blieb es bis zum Zweiten Weltkrieg. Von 1945 bis 1955 wurde das Schloss von den Sowjets verwaltet und als Kaserne genutzt. Dabei wurde ein Großteil der Inneneinrichtung schwer beschädigt und die Kapelle total zerstört. 1957 konnte die Gemeinde Deutschkreutz das Schloss erwerben. Seit 1966 befindet es sich im Privatbesitz des Künstlers Anton Lehmden, der das Gebäude seit dieser Zeit Stück für Stück restauriert.
Weinbergkapelle: Die Weinbergkapelle liegt auf der Böschung des Weißen Weges in Deutschkreutz. Der Bau dürfte auf das 17. Jahrhundert zurückgehen. Bei der letzten Renovierung der Weinbergkapelle stellte man fest, dass der Innenraum einmal bemalt gewesen war. Unter Schichten von Tünche fanden sich an der Decke, an den Wänden und unter dem Relief Reste dieser Bemalung, die an die Zeit der Renaissance erinnern. Das gewaltige Relief, das seit seiner Restaurierung sehr plastisch und strahlend wirkt, stammt aus dem Barock. Es stellt die Krönung Mariens in einer interessanten Komposition dar. Das ursprünglich schmiedeeiserne Tor der Kapelle, befindet sich heute im Schloss Deutschkreutz.
Verkehr:
Bahn: Deutschkreutz liegt an der Burgenlandbahn.
Straße: Die Deutschkreutzer Straße (B 62), die das ungarische Sopron mit der Burgenland Schnellstraße (S31) verbindet.
Der Grenzübergang an der B62 war bis zum Beitritt Ungarns in die Europäische Union am 1. Mai 2004 der nördlichste Grenzübergang für den grenzüberschreitenden Güterverkehr südlich des Neusiedler Sees für Lastkraftwagen aus anderen Ländern als Österreich und Ungarn.
Persönlichkeiten:
Söhne und Töchter der Gemeinde:
Matthias Gansrigler (1896–1938), österreichische Landwirt und Politiker
Sándor Gergely (1896–1966), österreichischer Schriftsteller und Journalist
Hans Gesellmann (1903–1977), österreichischer Volksschuldirektor und Politiker
Margareta Heinrich (1951–1994), österreichische Filmregisseurin
Christa Krammer (* 1944), österreichische Politikerin und Volksanwältin i.R.
Reinhold G. Moritz (* 1966), österreichischer Film- und Theaterschauspieler
Alfred Zistler (1929–2009), katholischer Priester, Dompfarrer in Eisenstadt, geboren im Ortsteil Girm
Personen mit Bezug zur Gemeinde:
Carl Goldmark (1830–1915), österreichisch-ungarischer Komponist, Musiklehrer und Geiger jüdischer Herkunft
Ludwig von Dóczi (1845–1918), österreichisch-ungarischer Dichter, Journalist und Politiker jüdischer Herkunft
Anton Lehmden (* 1929), österreichischer Maler und Druckgrafiker (Wiener Schule des Phantastischen Realismus)
Edeltraud Lentsch (* 1947), österreichische Politikerin und Leiterin der Österreichischen Frauenbewegung (ÖFB)
Wilhelm Riedl (1895–1962), österreichischer Politiker (ÖVP), Leiter der Knabenvolksschule in Deutschkreutz
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