Jennersdorf
Jennersdorf (ungarisch Gyanafalva, slowenisch Ženavci) ist eine österreichische Stadt und Bezirksvorort
(burgenländische Bezeichnung für Bezirkshauptstadt) des Bezirks Jennersdorf im Burgenland,
mit 4154 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022).
Gemeindegliederung: Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden, die zugleich Ortschaften sind (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022): Grieselstein (677) samt Grieselgraben, Harterberg, Hartwebereck, Schaffergraben, Schaufelberg und Steinberg
Henndorf (478) samt Griab, Mitter-Henndorf, Ober-Henndorf und Unter-Henndorf
Jennersdorf (2411) samt Am Tafelberg, Bachergraben, Bergen, Bergsiedlung, Körblereck und Laritzgraben
Rax (588) samt Fiedlereck, Hobischberg, Kandlgraben, Rax-Bergen und Stangeleck
Durch Jennersdorf fließen u.a. die Raab, der Grieselbach und der Raxbach. Jennersdorf liegt im Raabtal und ist von waldigen Hügeln umgeben, was sie zu einem idealen Urlaubsparadies für die ganze Familie macht. Die großteils noch unberührte Aulandschaft an der Raab lädt zum Fischen ein und die bewaldeten Hügel rund um Jennersdorf bieten eine ideale Gelegenheit zu weiteren und kürzeren Wanderausflügen mit der ganzen Familie. Direkt neben dem großzügig angelegten Freibad befindet sich ein moderner Campingplatz. Außerdem bietet das nahegelegene Thermalbad Loipersdorf Erholung für jedermann. Die Gemeinde Jennersdorf stellt den Besuchern mehrere Freiluft – Tennisanlagen im Ort, und Hallenplätze in der nahen Umgebung zur Verfügung. Im Ortsteil Henndorf stehen drei Hotels mit insgesamt 200 Betten zur Verfügung. Außerdem werden im gesamten Ortsgebiet 170 Privatunterkünfte angeboten.
Entwässert wird Jennerdorf durch: Jennersdorfer Graben, Binderbergbach, Dotterbach, Grieselbach, Raxbach und die Raab.
Geschichte: Die erste Besiedlung des Raumes Jennersdorf dürfte schon in der Zeit der Römer erfolgt sein, da diese im Raabtal eine Straße bauten. Funde von diversen Gebrauchsgegenständen sowie das Vorhandensein von römerzeitlichen Grabhügeln bestätigen diese Annahme. Bedeutsam für die Gegend war die Stiftung des Zisterzienser-Klosters St. Gotthard im Jahre 1183. Zu den Stiftsgütern gehörte von Anfang an auch Jennersdorf, das in der Abschrift der Bulle des Papstes Urban III. vom Jahre 1187 erstmals als "Janafalu" genannt wurde. Bis 1921 war Jennersdorf eine rein bäuerliche Gemeinde. Der erste Aufschwung erfolgte nach dem Anschluss an Österreich, wodurch Jennersdorf Bezirksvorort wurde. Diese vielversprechende Entwicklung wurde durch die politischen Ereignisse ab dem Jahre 1934 und den Kriegsjahren 1939-45 sowie der anschließenden russischen Besatzung bis 1955 unterbrochen. Um die Mitte der fünfziger Jahre setzte zum zweiten Mal ein Aufschwung ein. Der Ort breitete sich nach allen Richtungen aus. Eine rege Bautätigkeit setzte ein, insbesondere auf dem Wohnbausektor. Jennersdorf entwickelte sich zum verwaltungsmäßigen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des ganzen Bezirkes. Im Zuge der Gemeindezusammenlegungen wurden die Ortsteile Grieselstein, Henndorf und Rax mit 1.1.1971 eingemeindet. Die Einwohnerzahl beträgt dzt. ca. 4.400 und die flächenmäßige Ausdehnung 38 km². In Anerkennung der Aufbauleistungen sowie der zentralen Lage und Funktion wurde Jennersdorf mit Wirkung vom 1.3.1977 zur Stadt erhoben. Dies war Ansporn für die Gemeindevertretung, in die Aufwärtsentwicklung der jungen Stadt sinnvoll zu investieren. Auf kommunalem Gebiet sind der Bau des Rathauses (1958-60), der Beginn des Ausbaues einer Ortswasserleitung (1959) sowie des weitverzweigten Güterwegnetzes und der erstmalige Ausbau der Ortsdurchfahrt zu erwähnen. Zur gleichen Zeit wurde auch mit der Kanalisation in Jennersdorf und später auch in den Ortsteilen begonnen. Die Abwässer werden über die Zentralkläranlage des Abwasserverbandes Bezirk Jennersdorf in Heiligenkreuz/Lafnitztal entsorgt. In den Jahren 1965-68 wurde ein großes Freibad errichtet, dem nun ein Sport- und Freizeitzentrum mit Fußball-, Tennis-, Stockschieß- und Eislaufplätzen, Skateranlage sowie ein Camping- und Zeltlagerplatz angeschlossen sind. Für die wirtschaftliche Entwicklung war die im Jahre 1961 erfolgte Ansiedlung des Textilbetriebes Vossen Frottier von größter Bedeutung. Der Neubau des Schulzentrums mit Haupt- und Polytechnischer Schule, Bundes-Oberstufen-Realgymnasium und Bundeshandelsschule sowie des Kulturzentrums erfolgte in den Jahren 1972-77. Durch den Anschluss an den Wasserverband "Unteres Raabtal" wurde die Trinkwasserversorgung für die Zukunft gesichert. Im Zusammenwirken mit Bund und Land konnten die Neubauten für die Bezirkshauptmannschaft, das Arbeitsamt, das Postamt, das Zollamt sowie die Straßenverwaltungs- und Güterwegbaustelle realisiert werden. An sozialen Einrichtungen konnten gemeinsam mit der Pfarre ein Altenwohnheim (Mutter Teresa Haus) und eine Heimstätte für Schwerstbehinderte (Elisabeth-Heim) geschaffen werden.
In der Zeit von 1980-2000 wurden von der Gemeinde nachstehende Objekte als Neubauten errichtet: Kindergarten (eine Erweiterung ist dzt. im Bau), Altenwohnhaus, Aufbahrungshalle, Alt- und Problemstoffsammelstelle, Feuerwehreinsatzzentrale Jennersdorf und Feuerwehrhaus Henndorf. Die Attraktivität als Einkaufsstadt konnte durch die Ansiedlung neuer Fachgeschäfte und mehrerer Einkaufsmärkte gesteigert werden. Im Industriegelände haben sich neben der Fa. Vossen noch die Betriebe Boxmark (Leder), Vollmann (Betonwaren) und A & O Groshandelshaus Brückler (Lebensmittel) niedergelassen. Im östlichen Bereich von Jennersdorf ist dzt. ein Technologiepark mit einem Technologiezentrum und einem großen Einkaufsmarkt im Entstehen. Im Rahmen von EU-Förder-Projekten wurden die "Grüne Achse", die "Römergräber" in Rax sowie die Höhensiedlung "Grieselstein-Steingupf" und der "Naturpark Raab" als zusätzliche Fremdenverkehrsattraktionen geschaffen. Ein weiteres wichtiges transnationales EU-Projekt mit Projektpartnern aus Deutschland/Gemeinde Losheim und Niederlande/Gemeinde Winschoten wird seit 1999 von der Stadtgemeinde Jennersdorf in Kooperation mit dem Verein telechance durchgeführt. Die Maßnahmen im Rahmen dieses Projektes dienen ebenfalls der wirtschaftlichen Belebung in der Region durch Förderung der Klein- und Mittelbetriebe sowie zur Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze durch den Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnologien. Das Sport- und Freizeitzentrum in Verbindung mit leistungsfähigen Gast- und Beherbergungsbetrieben – vor allem aber durch die unmittelbar angrenzende Therme Loipersdorf – hat ideale Voraussetzungen für den Fremdenverkehr geschaffen. So konnte die jährliche Nächtigungsziffer von 11.000 (1987) auf 141.000 (2000) gesteigert werden. Diese Entwicklung soll durch zusätzliche Hotelbauten sowie der Niederbringung einer Thermal – Tiefbohrung in Henndorf noch verstärkt werden. Neben dem flächendeckenden Ausbau des Wasserleitungs-, Kanal- und Wegenetzes im gesamten Gemeindegebiet wurden weitere infrastrukturelle Maßnahmen getroffen. (Anschluss an Erdgasnetz, Kabelfernsehen, Datenhighway und Hochwasserschutzmaßnahmen durch Errichtung von Hochwasserrückhaltebecken und Raabregulierung). Grundsätzlich gehen die Bestrebungen der Stadtgemeinde Jennersdorf dahingehend, das ausgewogene Verhältnis sowohl als Gewerbe- und Industriestandort als auch als Fremdenverkehrsgemeinde mit einem ländlich weitgehend noch naturbelassenen Landschaftsbild zu erhalten.
Wappen: Blasonierung: In einem durch einen schräglinken goldenen Wellenbalken von Rot und Grün geteilten Schild in Rot ein goldenes Kreuz, in Grün eine dreiseitige goldene Pyramide. Das Kreuz stammt aus dem Stiftswappen von St. Gotthard in Ungarn, zu dessen Herrschaft Jennersdorf über sieben Jahrhunderte gehörte. Die dreiseitige Pyramide symbolisiert das Dreiländereck Österreich – Ungarn – Slowenien. Der Wellenbalken ist ein Symbol für den Fluss Raab, der durch die Stadt fließt.
Persönlichkeiten:
Georg Fiedler (1898-1983), österreichischer Politiker (ÖVP) und Landwirt
Karl Lukits (1921-1994), deutscher Politiker (CDU)
Erwin Reisner (* 1946), österreichischer Künstler
Richard Rezar (1922-2000), österreichischer Politiker (FPÖ) und Kaufmann
Erich Wonder (* 1944), österreichischer Bühnenbildner
Gerfried Pröll (* 1966), österreichischer Fernsehmoderator
Petra Wagner (* 1968), österreichische Politikerin (FPÖ)
Reinhard Poglitsch (* 1968), österreichischer Politiker (FPÖ) und Prokurist
Herwig Karl (* 1972), österreichischer Fußballspieler
Bernhard Hirczy (* 1982), Mitglied des Bundesrates (ÖVP)
Wilhelm Thomas (* 1948), Landtagsabgeordneter, Bürgermeister
Ehrenbürger:
Rudolf Grohotolsky, Landeshauptmann a. D., (1977)
Anton Brückler, Bürgermeister (1967 bis 1992), (1993)
Josef Csencsits, (2007)
Alois Luisser, Stadtpfarrer, (2000)
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Bad-Kreuz: in der Nähes des Freibades.
Bahnwärterhaus Jennersdorf und Nebengebäude: (ObjektID: 11489), Hohenbrugger Straße 68
Bauernmuseum: Viele alte Gerätschaften und zahlreiche Kuriositäten warten auf die Besucher. Das Museum (Bergsiedlung 76) kann täglich nach telefonischer Voranmeldung gegen eine freie Spende für Erhaltungsmaßnahmen unter der Telefonnummer 03329/48390 besucht werden. Das Bauernmuseum befindet sich am westlichen Ortsausgang ca. 200 m nördlich der Hauptstraße.
Denkmal Vier Ortsteile: Das Denkmal wurde im Jahr 2000 aufgestellt. Entsprechend der Einteilung nach Katastralgemeinden und Ortschaften bilden Grieselstein, Henndorf, Jennersdorf und Rax die Ortsteile. Weitere Stadt- bzw. Gemeindeteile sind Laritzgraben und Rax-Bergen.
Gedenken an ermordete Zwangsarbeiter: Das Denkmal erinnert an 29 jüdische Zwangsarbeiter aus Ungarn, die im März 1945 von SS-Mitgliedern ermordet wurden. Die Toten wurden in einem Massengrab neben toten Tieren - dem so genannten "Aasplatz" - begraben. Das Mahnmal wurde auf Betreiben des Historischen Vereins "Pulverturm" errichtet. Gestaltet wurde es nach Plänen der Siegendorferin Jasmin Trabichler (Einweihung 26. Juni 2022).
Gedenktafel Kaiser Karl I.: 100 Jahre Gedenktafel von Kaiser Karl I. von der Fahrt am 5. April 1921 ins Exil in die Schweiz. Aufgestellt am 5. April 2021 vom Verein Pulverturm sowie den Stadtgemeinden Jennersdorf und Szentgotthárd.
Gedenkstein Mutter Teresa: Der Gedenkstein befindet sich bei der Jennersdorfer Pfarrkirche. Am 20. Oktober 1982 besuchte Mutter Teresa, der Engel von Kalkutta und die Friedensnobelpreisträgerin 1979, die Pfarrgemeinde Jennersdorf. Infolge dieses Besuchs wurde drei Jahre später das "Mutter Teresa Haus" gegründet, das sich um bedürftige Menschen kümmert. Die Tafel wurde neben dem Parkzaun auf einem Betonsockel platziert. Der Platz rund um die Kirche wurde nach dem Besuch "Mutter Teresa Platz" genannt. Das Relief stammt vom ungarischen Bildhauer Miklós Borsos (13. August 1906 - 27. Januar 1990), wie eine Unterschrift auf dem rechten Rand des Reliefs verdeutlicht.
Hubertuskapelle: Die Hubertuskapelle wurde 1978 von der Jennersdorfer Jägerschaft zu Ehren ihres Heiligen errichtet. Der Hl. Hubertus war um 700 Bischof in Holland, sein Gedenktag ist der 3. November.
Hügelgräberfeld Hart (ObjektID: 30271), Erlich
Kath. Pfarrkirche hl. Wenzel: (ObjektID: 11487), seit 15. Oktober 2002, römisch-katholisch, 1780–1800 erbaut, barock, neugotischer Schnitzaltar von 1904. 2019 wurden bei der Pfarrkirche Trockenlegungsmaßnahmen am Turmfuß durchgeführt. Der Anlass dazu war, wie bei anderen Kirchen im Bezirk Jennersdorf auch, die bischöfliche Visitation im Jahr 2020.
Kettner-Kapelle: An der Stelle der neuen Kapelle stand früher eine kleine Kapelle, die 1972 abgerissen und neu erbaut worden ist. Sie ist der Hl. Familie geweiht. Bei der letzten Renovierung wurden neue Glasfenster eingesetzt.
Kettner-Kreuz: in Gedenken an Rosa Kettner.
Kreuz Josef Bajzek: Andenken an Josef Bajzek aus Oberzemming an der Neumarkter Straße, welcher hier am 24. Feber 1906 verunglückt ist.
Kriegerdenkmal: Das Soldatendenkmal ist seit 15. Oktober 2002 unter der ObjektID: 11490 denkmalgeschützt. Es ist ein stumpfer Obelisk auf mächtigen quadratischen Sockel am Hauptplatz in Jennersdorf. Das Figur auf dem Obelisken wurde vom Bildhauer Kálmán Bődy angefertigt. Die Inschrift lautet: "Pro Patria. Dieses Denkmal soll verkünden dass ihr Helden waret, dass wir unsere Helden ehren wissen. Unseren im Weltkriege 1914 - 1918 gefallenen unvergesslichen Helden Die beiden Weltkriege brachten grosses Leid über Menschen und Heimat. Im Gedenken daran wollen wir stets für den Frieden eintreten". Am Jennersdorfer Ortsfriedhof befindet sich ein neues Soldatendenkmal ohne Namen.
Laritzgraben-Kapelle: Die Laritzgraben-Kapelle befindet sich im Laritzgraben in Jennersdorf.
Marienstatue: Die Marienstatue befindet sich Jennersdorfer Pfarrgarten. Die Segnung der Marienstatue erfolgte am 2. Mai 2021 durch Stadtpfarrer Franz Brei. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Quartett der Stadtkapelle Jennersdorf.
Rosalienkapelle: Die Rosalienkapelle an der Hohenbruggerstraße ist 1953 renoviert worden. Sie ist der Mutter Gottes geweiht.
Steinkreuz Schulstraße: Das steinerne Kreuz befindet sich an der Kreuzung Grabengasse/Schulstraße/Körblereck.
Theresienkapelle: Die Theresienkapelle befindet sich an der Kreuzung Richtung Grieselstein (Grieselsteiner Straße L418) und Hauptstraße (B57) in Jennersdorf. Die Theresienkapelle ist seit 15. Oktober 2002 unter der ObjektID: 11581 denkmalgeschützt.
Wanderwege: Thermenrundwanderweg (Start Kirchengasse, Kampelbrücke) und Historischer Rundwanderweg (Start Theresienkapelle an der Hauptstraße).
Film: Unter anderem wurde in Jennersdorf der österreichische Fernsehfilm Grenzland aus der Landkrimi-Filmreihe aus dem Jahr 2018 von Marvin Kren mit Brigitte Kren und Christoph Krutzler in den Hauptrollen gedreht. Die Dreharbeiten fanden vom 2. bis zum 31. Oktober 2017 statt, gedreht wurde in verschiedenen Orten im Burgenland. Drehorte waren unter anderem Ollersdorf, Kemeten, Stegersbach, Jennersdorf und Rechnitz. Produziert wurde der Film von der Graf Filmproduktion GmbH, beteiligt waren der Österreichische Rundfunk und das ZDF, unterstützt wurde die Produktion vom Fernsehfonds Austria. Für das Kostümbild zeichnete Leonie Zykan verantwortlich, für das Szenenbild Verena Wagner, für den Ton Dietmar Zuson und für die Maske Martin Geisler.
Gemeindegliederung: Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden, die zugleich Ortschaften sind (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022): Grieselstein (677) samt Grieselgraben, Harterberg, Hartwebereck, Schaffergraben, Schaufelberg und Steinberg
Henndorf (478) samt Griab, Mitter-Henndorf, Ober-Henndorf und Unter-Henndorf
Jennersdorf (2411) samt Am Tafelberg, Bachergraben, Bergen, Bergsiedlung, Körblereck und Laritzgraben
Rax (588) samt Fiedlereck, Hobischberg, Kandlgraben, Rax-Bergen und Stangeleck
Durch Jennersdorf fließen u.a. die Raab, der Grieselbach und der Raxbach. Jennersdorf liegt im Raabtal und ist von waldigen Hügeln umgeben, was sie zu einem idealen Urlaubsparadies für die ganze Familie macht. Die großteils noch unberührte Aulandschaft an der Raab lädt zum Fischen ein und die bewaldeten Hügel rund um Jennersdorf bieten eine ideale Gelegenheit zu weiteren und kürzeren Wanderausflügen mit der ganzen Familie. Direkt neben dem großzügig angelegten Freibad befindet sich ein moderner Campingplatz. Außerdem bietet das nahegelegene Thermalbad Loipersdorf Erholung für jedermann. Die Gemeinde Jennersdorf stellt den Besuchern mehrere Freiluft – Tennisanlagen im Ort, und Hallenplätze in der nahen Umgebung zur Verfügung. Im Ortsteil Henndorf stehen drei Hotels mit insgesamt 200 Betten zur Verfügung. Außerdem werden im gesamten Ortsgebiet 170 Privatunterkünfte angeboten.
Entwässert wird Jennerdorf durch: Jennersdorfer Graben, Binderbergbach, Dotterbach, Grieselbach, Raxbach und die Raab.
Geschichte: Die erste Besiedlung des Raumes Jennersdorf dürfte schon in der Zeit der Römer erfolgt sein, da diese im Raabtal eine Straße bauten. Funde von diversen Gebrauchsgegenständen sowie das Vorhandensein von römerzeitlichen Grabhügeln bestätigen diese Annahme. Bedeutsam für die Gegend war die Stiftung des Zisterzienser-Klosters St. Gotthard im Jahre 1183. Zu den Stiftsgütern gehörte von Anfang an auch Jennersdorf, das in der Abschrift der Bulle des Papstes Urban III. vom Jahre 1187 erstmals als "Janafalu" genannt wurde. Bis 1921 war Jennersdorf eine rein bäuerliche Gemeinde. Der erste Aufschwung erfolgte nach dem Anschluss an Österreich, wodurch Jennersdorf Bezirksvorort wurde. Diese vielversprechende Entwicklung wurde durch die politischen Ereignisse ab dem Jahre 1934 und den Kriegsjahren 1939-45 sowie der anschließenden russischen Besatzung bis 1955 unterbrochen. Um die Mitte der fünfziger Jahre setzte zum zweiten Mal ein Aufschwung ein. Der Ort breitete sich nach allen Richtungen aus. Eine rege Bautätigkeit setzte ein, insbesondere auf dem Wohnbausektor. Jennersdorf entwickelte sich zum verwaltungsmäßigen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des ganzen Bezirkes. Im Zuge der Gemeindezusammenlegungen wurden die Ortsteile Grieselstein, Henndorf und Rax mit 1.1.1971 eingemeindet. Die Einwohnerzahl beträgt dzt. ca. 4.400 und die flächenmäßige Ausdehnung 38 km². In Anerkennung der Aufbauleistungen sowie der zentralen Lage und Funktion wurde Jennersdorf mit Wirkung vom 1.3.1977 zur Stadt erhoben. Dies war Ansporn für die Gemeindevertretung, in die Aufwärtsentwicklung der jungen Stadt sinnvoll zu investieren. Auf kommunalem Gebiet sind der Bau des Rathauses (1958-60), der Beginn des Ausbaues einer Ortswasserleitung (1959) sowie des weitverzweigten Güterwegnetzes und der erstmalige Ausbau der Ortsdurchfahrt zu erwähnen. Zur gleichen Zeit wurde auch mit der Kanalisation in Jennersdorf und später auch in den Ortsteilen begonnen. Die Abwässer werden über die Zentralkläranlage des Abwasserverbandes Bezirk Jennersdorf in Heiligenkreuz/Lafnitztal entsorgt. In den Jahren 1965-68 wurde ein großes Freibad errichtet, dem nun ein Sport- und Freizeitzentrum mit Fußball-, Tennis-, Stockschieß- und Eislaufplätzen, Skateranlage sowie ein Camping- und Zeltlagerplatz angeschlossen sind. Für die wirtschaftliche Entwicklung war die im Jahre 1961 erfolgte Ansiedlung des Textilbetriebes Vossen Frottier von größter Bedeutung. Der Neubau des Schulzentrums mit Haupt- und Polytechnischer Schule, Bundes-Oberstufen-Realgymnasium und Bundeshandelsschule sowie des Kulturzentrums erfolgte in den Jahren 1972-77. Durch den Anschluss an den Wasserverband "Unteres Raabtal" wurde die Trinkwasserversorgung für die Zukunft gesichert. Im Zusammenwirken mit Bund und Land konnten die Neubauten für die Bezirkshauptmannschaft, das Arbeitsamt, das Postamt, das Zollamt sowie die Straßenverwaltungs- und Güterwegbaustelle realisiert werden. An sozialen Einrichtungen konnten gemeinsam mit der Pfarre ein Altenwohnheim (Mutter Teresa Haus) und eine Heimstätte für Schwerstbehinderte (Elisabeth-Heim) geschaffen werden.
In der Zeit von 1980-2000 wurden von der Gemeinde nachstehende Objekte als Neubauten errichtet: Kindergarten (eine Erweiterung ist dzt. im Bau), Altenwohnhaus, Aufbahrungshalle, Alt- und Problemstoffsammelstelle, Feuerwehreinsatzzentrale Jennersdorf und Feuerwehrhaus Henndorf. Die Attraktivität als Einkaufsstadt konnte durch die Ansiedlung neuer Fachgeschäfte und mehrerer Einkaufsmärkte gesteigert werden. Im Industriegelände haben sich neben der Fa. Vossen noch die Betriebe Boxmark (Leder), Vollmann (Betonwaren) und A & O Groshandelshaus Brückler (Lebensmittel) niedergelassen. Im östlichen Bereich von Jennersdorf ist dzt. ein Technologiepark mit einem Technologiezentrum und einem großen Einkaufsmarkt im Entstehen. Im Rahmen von EU-Förder-Projekten wurden die "Grüne Achse", die "Römergräber" in Rax sowie die Höhensiedlung "Grieselstein-Steingupf" und der "Naturpark Raab" als zusätzliche Fremdenverkehrsattraktionen geschaffen. Ein weiteres wichtiges transnationales EU-Projekt mit Projektpartnern aus Deutschland/Gemeinde Losheim und Niederlande/Gemeinde Winschoten wird seit 1999 von der Stadtgemeinde Jennersdorf in Kooperation mit dem Verein telechance durchgeführt. Die Maßnahmen im Rahmen dieses Projektes dienen ebenfalls der wirtschaftlichen Belebung in der Region durch Förderung der Klein- und Mittelbetriebe sowie zur Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze durch den Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnologien. Das Sport- und Freizeitzentrum in Verbindung mit leistungsfähigen Gast- und Beherbergungsbetrieben – vor allem aber durch die unmittelbar angrenzende Therme Loipersdorf – hat ideale Voraussetzungen für den Fremdenverkehr geschaffen. So konnte die jährliche Nächtigungsziffer von 11.000 (1987) auf 141.000 (2000) gesteigert werden. Diese Entwicklung soll durch zusätzliche Hotelbauten sowie der Niederbringung einer Thermal – Tiefbohrung in Henndorf noch verstärkt werden. Neben dem flächendeckenden Ausbau des Wasserleitungs-, Kanal- und Wegenetzes im gesamten Gemeindegebiet wurden weitere infrastrukturelle Maßnahmen getroffen. (Anschluss an Erdgasnetz, Kabelfernsehen, Datenhighway und Hochwasserschutzmaßnahmen durch Errichtung von Hochwasserrückhaltebecken und Raabregulierung). Grundsätzlich gehen die Bestrebungen der Stadtgemeinde Jennersdorf dahingehend, das ausgewogene Verhältnis sowohl als Gewerbe- und Industriestandort als auch als Fremdenverkehrsgemeinde mit einem ländlich weitgehend noch naturbelassenen Landschaftsbild zu erhalten.
Wappen: Blasonierung: In einem durch einen schräglinken goldenen Wellenbalken von Rot und Grün geteilten Schild in Rot ein goldenes Kreuz, in Grün eine dreiseitige goldene Pyramide. Das Kreuz stammt aus dem Stiftswappen von St. Gotthard in Ungarn, zu dessen Herrschaft Jennersdorf über sieben Jahrhunderte gehörte. Die dreiseitige Pyramide symbolisiert das Dreiländereck Österreich – Ungarn – Slowenien. Der Wellenbalken ist ein Symbol für den Fluss Raab, der durch die Stadt fließt.
Persönlichkeiten:
Georg Fiedler (1898-1983), österreichischer Politiker (ÖVP) und Landwirt
Karl Lukits (1921-1994), deutscher Politiker (CDU)
Erwin Reisner (* 1946), österreichischer Künstler
Richard Rezar (1922-2000), österreichischer Politiker (FPÖ) und Kaufmann
Erich Wonder (* 1944), österreichischer Bühnenbildner
Gerfried Pröll (* 1966), österreichischer Fernsehmoderator
Petra Wagner (* 1968), österreichische Politikerin (FPÖ)
Reinhard Poglitsch (* 1968), österreichischer Politiker (FPÖ) und Prokurist
Herwig Karl (* 1972), österreichischer Fußballspieler
Bernhard Hirczy (* 1982), Mitglied des Bundesrates (ÖVP)
Wilhelm Thomas (* 1948), Landtagsabgeordneter, Bürgermeister
Ehrenbürger:
Rudolf Grohotolsky, Landeshauptmann a. D., (1977)
Anton Brückler, Bürgermeister (1967 bis 1992), (1993)
Josef Csencsits, (2007)
Alois Luisser, Stadtpfarrer, (2000)
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Bad-Kreuz: in der Nähes des Freibades.
Bahnwärterhaus Jennersdorf und Nebengebäude: (ObjektID: 11489), Hohenbrugger Straße 68
Bauernmuseum: Viele alte Gerätschaften und zahlreiche Kuriositäten warten auf die Besucher. Das Museum (Bergsiedlung 76) kann täglich nach telefonischer Voranmeldung gegen eine freie Spende für Erhaltungsmaßnahmen unter der Telefonnummer 03329/48390 besucht werden. Das Bauernmuseum befindet sich am westlichen Ortsausgang ca. 200 m nördlich der Hauptstraße.
Denkmal Vier Ortsteile: Das Denkmal wurde im Jahr 2000 aufgestellt. Entsprechend der Einteilung nach Katastralgemeinden und Ortschaften bilden Grieselstein, Henndorf, Jennersdorf und Rax die Ortsteile. Weitere Stadt- bzw. Gemeindeteile sind Laritzgraben und Rax-Bergen.
Gedenken an ermordete Zwangsarbeiter: Das Denkmal erinnert an 29 jüdische Zwangsarbeiter aus Ungarn, die im März 1945 von SS-Mitgliedern ermordet wurden. Die Toten wurden in einem Massengrab neben toten Tieren - dem so genannten "Aasplatz" - begraben. Das Mahnmal wurde auf Betreiben des Historischen Vereins "Pulverturm" errichtet. Gestaltet wurde es nach Plänen der Siegendorferin Jasmin Trabichler (Einweihung 26. Juni 2022).
Gedenktafel Kaiser Karl I.: 100 Jahre Gedenktafel von Kaiser Karl I. von der Fahrt am 5. April 1921 ins Exil in die Schweiz. Aufgestellt am 5. April 2021 vom Verein Pulverturm sowie den Stadtgemeinden Jennersdorf und Szentgotthárd.
Gedenkstein Mutter Teresa: Der Gedenkstein befindet sich bei der Jennersdorfer Pfarrkirche. Am 20. Oktober 1982 besuchte Mutter Teresa, der Engel von Kalkutta und die Friedensnobelpreisträgerin 1979, die Pfarrgemeinde Jennersdorf. Infolge dieses Besuchs wurde drei Jahre später das "Mutter Teresa Haus" gegründet, das sich um bedürftige Menschen kümmert. Die Tafel wurde neben dem Parkzaun auf einem Betonsockel platziert. Der Platz rund um die Kirche wurde nach dem Besuch "Mutter Teresa Platz" genannt. Das Relief stammt vom ungarischen Bildhauer Miklós Borsos (13. August 1906 - 27. Januar 1990), wie eine Unterschrift auf dem rechten Rand des Reliefs verdeutlicht.
Hubertuskapelle: Die Hubertuskapelle wurde 1978 von der Jennersdorfer Jägerschaft zu Ehren ihres Heiligen errichtet. Der Hl. Hubertus war um 700 Bischof in Holland, sein Gedenktag ist der 3. November.
Hügelgräberfeld Hart (ObjektID: 30271), Erlich
Kath. Pfarrkirche hl. Wenzel: (ObjektID: 11487), seit 15. Oktober 2002, römisch-katholisch, 1780–1800 erbaut, barock, neugotischer Schnitzaltar von 1904. 2019 wurden bei der Pfarrkirche Trockenlegungsmaßnahmen am Turmfuß durchgeführt. Der Anlass dazu war, wie bei anderen Kirchen im Bezirk Jennersdorf auch, die bischöfliche Visitation im Jahr 2020.
Kettner-Kapelle: An der Stelle der neuen Kapelle stand früher eine kleine Kapelle, die 1972 abgerissen und neu erbaut worden ist. Sie ist der Hl. Familie geweiht. Bei der letzten Renovierung wurden neue Glasfenster eingesetzt.
Kettner-Kreuz: in Gedenken an Rosa Kettner.
Kreuz Josef Bajzek: Andenken an Josef Bajzek aus Oberzemming an der Neumarkter Straße, welcher hier am 24. Feber 1906 verunglückt ist.
Kriegerdenkmal: Das Soldatendenkmal ist seit 15. Oktober 2002 unter der ObjektID: 11490 denkmalgeschützt. Es ist ein stumpfer Obelisk auf mächtigen quadratischen Sockel am Hauptplatz in Jennersdorf. Das Figur auf dem Obelisken wurde vom Bildhauer Kálmán Bődy angefertigt. Die Inschrift lautet: "Pro Patria. Dieses Denkmal soll verkünden dass ihr Helden waret, dass wir unsere Helden ehren wissen. Unseren im Weltkriege 1914 - 1918 gefallenen unvergesslichen Helden Die beiden Weltkriege brachten grosses Leid über Menschen und Heimat. Im Gedenken daran wollen wir stets für den Frieden eintreten". Am Jennersdorfer Ortsfriedhof befindet sich ein neues Soldatendenkmal ohne Namen.
Laritzgraben-Kapelle: Die Laritzgraben-Kapelle befindet sich im Laritzgraben in Jennersdorf.
Marienstatue: Die Marienstatue befindet sich Jennersdorfer Pfarrgarten. Die Segnung der Marienstatue erfolgte am 2. Mai 2021 durch Stadtpfarrer Franz Brei. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Quartett der Stadtkapelle Jennersdorf.
Rosalienkapelle: Die Rosalienkapelle an der Hohenbruggerstraße ist 1953 renoviert worden. Sie ist der Mutter Gottes geweiht.
Steinkreuz Schulstraße: Das steinerne Kreuz befindet sich an der Kreuzung Grabengasse/Schulstraße/Körblereck.
Theresienkapelle: Die Theresienkapelle befindet sich an der Kreuzung Richtung Grieselstein (Grieselsteiner Straße L418) und Hauptstraße (B57) in Jennersdorf. Die Theresienkapelle ist seit 15. Oktober 2002 unter der ObjektID: 11581 denkmalgeschützt.
Wanderwege: Thermenrundwanderweg (Start Kirchengasse, Kampelbrücke) und Historischer Rundwanderweg (Start Theresienkapelle an der Hauptstraße).
Film: Unter anderem wurde in Jennersdorf der österreichische Fernsehfilm Grenzland aus der Landkrimi-Filmreihe aus dem Jahr 2018 von Marvin Kren mit Brigitte Kren und Christoph Krutzler in den Hauptrollen gedreht. Die Dreharbeiten fanden vom 2. bis zum 31. Oktober 2017 statt, gedreht wurde in verschiedenen Orten im Burgenland. Drehorte waren unter anderem Ollersdorf, Kemeten, Stegersbach, Jennersdorf und Rechnitz. Produziert wurde der Film von der Graf Filmproduktion GmbH, beteiligt waren der Österreichische Rundfunk und das ZDF, unterstützt wurde die Produktion vom Fernsehfonds Austria. Für das Kostümbild zeichnete Leonie Zykan verantwortlich, für das Szenenbild Verena Wagner, für den Ton Dietmar Zuson und für die Maske Martin Geisler.
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