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Müllendorf

Müllendorf ist eine Gemeinde mit 1469 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Eisenstadt-Umgebung im Burgenland.

Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Szárazvám, der kroatische lautet Melindof.



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Namensgebung: Durch den hohen Kreidegehalt sah das Wasser des namensgebenden Dorfbaches (Müllenbach, Mühlenbach) aus wie Milch, mundartlich Mülli. Die Gelehrten haben dann den Müllibach und das Müllidorf nicht sinngemäß verschriftlicht bzw. aus dem Dialekt zurückübersetzt.

Geografie: Müllendorf liegt im nördlichen Burgenland nahe der Landeshauptstadt Eisenstadt. Die Gemeinde ist eine Hangsiedlung und breitet sich über den Südhang des Leithagebirges über die Müllendorfer Senke bis zu den Nord- und Westausläufern des Föllig aus. Müllendorf ist der einzige Ort in der Gemeinde.

Geschichte: Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später unter den Römern lag das heutige Müllendorf dann in der Provinz Pannonia.

Erste Erwähnung 1270: Um die Jahrtausendwende erfolgte die Staatsgründung durch den ungarischen Fürst Stephan, der begann, das damals noch dünn besiedelte Land durch fremde "Gastsiedler" zu besiedeln. Die Wirtschaftskraft sollte dadurch gesteigert und die Macht gesichert werden. Für Müllendorf ist hier das Geschlecht der Buzat-Haholt, das aus der Gegend von Würzburg (Bayern) gekommen ist und sich östlich der Leitha ansiedelte, zu nennen. Da Müllendorf und ein Großteil des heutigen Burgenlandes Teil des ungarischen Königreiches waren, waren die Buzat-Haholt in die im Jahre 1270 aufgetretenen Wirren um die ungarische Königskrone zwischen Könik Bela IV. und seinem Sohn Stephan V. involviert. Im Zusammenhang mit dieser Auseinandersetzung wird Müllendorf erstmals urkundlich als "villa Kuesd" genannt. Die Grundlage für diese Annahme findet sich in der Urkunde von König Stephan V. von Ungarn, die am 10. Dezember 1270 ausgestellt wurde.

Villa Kuesd: Müllendorf ist zu diesem Zeitpunkt im Besitz von Nikolaus, Sohn von Arnold Buzat-Haholt. Da dieser sich mit anderen Baronen gegen König Stephan erhob, wurde ihm Kuesd unter anderem entzogen. Die Besitzungen erhielten Banus Ponith, der für den König gekämpft hatte, und dessen Nachkommen. Dass es sich bei der Bezeichnung "Villa Kuesd" um Müllendorf handelt, wird von mehreren namhaften Historikern bestätigt. Als Beweis hierfür dient auch die Urkunde von 1271, in der Kuesd im Besitz des Banus Ponith als östlicher Nachbarort von Byzuskut (Steinbrunn) erwähnt wird.

Müllendorf wurde im Dezember 1270 erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter befand sich hier eine Mautstelle. 1569 wurde der Ort als Markt bezeichnet. Auf der Austriae Ducatus Chorographia von 1570 als Milichdorff bezeichnet. Zerstörungen gab es in den Jahren 1529, 1532, 1605, 1683 und 1705. Ein Großbrand suchte Müllendorf 1915 heim.

Ortsbezeichnungen lt. Festschrift, Prof. Berghofer 1980:
1270 Milichdorf
1434 Mylihdorff
1570 Milichdorff * lt. Austriae Ducatus Chorographia
1773 Millendorf
1808 Mühlendorf
1872 Müllendorf

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Szárazvám verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.

Die Ortschaft Müllendorf gehörte mit einigen Unterbrechungen zur Herrschaft Mattersdorf-Forchtenstein. Nach der Abschaffung der Grundherrschaft zählte das Dorf bis zum Jahre 1921 zum Stuhlrichteramt, Gerichtsbezirk und Steuerbezirk Kismarton (Eisenstadt). Da Müllendorf zwischen den Städten Ödenburg und Wien liegt, wurde es bei sämtlichen kriegerischen Ereignissen stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Ort litt nicht nur unter den Türkenkriegen, den Kuruzzeneinfällen, sondern auch unter Brandschatzungen, Truppendurchmärschen, Requirierungen, Seuchen, Mord, Totschlag und Vergewaltigungen während und in der Folge der Kriegszüge.

Im Juni 1915 brach ein verheerendes Feuer aus, das sich innerhalb von wenigen Stunden auf drei Viertel der Gemeinde ausbreitete. Nur wenige Häuser überstanden das Ereignis, wobei einige Bewohner obdachlos waren. Im Jahr 1917 mussten die Bewohner Getreide, Erdäpfel und Fett abliefern. Weiters wurden bis auf eine alle Glocken der Kirche abmontiert, ebenso die Metallpfeifen der Orgel. Nach dem Kriegsende 1918 kehrten die ungarischen Soldaten, zu denen auch die Müllendorfer zählten, in die Heimat zurück.

Auf der Friedenskonferenz in Paris im Sommer 1919 wurde die Angliederung der westungarischen Gebiete an Österreich in Aussicht gestellt. Das Gebiet sollte im August 1921 an Österreich übergeben werden, doch ungarische Freischärler stellten sich dem entgegen.

Am 15. April 1945 wurde ein provisorischer Bürgermeister eingesetzt, der sich auch mit den russischen Soldaten verständigen konnte. Nach dem Kriegsende am 8. Mai 1945 beruhigte sich die Lage ein wenig. Der Durchzug der Nachschubtruppen nahm ein Ende. In der zweiten Hälfte des Jahres 1945 nahm die Heimkehr der Kriegsgefangenen zu.

Städtepartnerschaften: Eine Partnerschaft besteht mit der Marktgemeinde Sankt Veit im Pongau.

Sehenswürdigkeiten:
Bildstock: ObjektID: 25860
Brunnen/Wasserspiele/Teich, Brunnenstube der Esterházy'schen Schloßwasserleitung: ObjektID: 25866
Flur-/Wegkapelle, Weißes Kreuz; Hartlkapelle: ObjektID: 25864, ein Nischenbau aus dem Jahr 1697 mit einem Mariakrönung-Ölbild aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts.
Johannes Nepomuk-Kapelle: ObjektID: 25863, Kapellenplatz 9, ein kleiner Giebelbau mit halbrunder Apsis und Krüppelwalmdach aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Kath. Pfarrkirche hl. Ägidius: ObjektID: 25853, eine neugotische Kirche, die nach Plänen des Architekten Johann Schiller in den Jahren 1904/1905 anstelle einer abgetragenen gotischen Kirche errichtet wurde.
Mariensäule: ObjektID: 25861, eine Glockenmadonna aus der 17./18. Jahrhundertwende.
Pest-/Dreifaltigkeitssäule: ObjektID: 25862, auf einem hohen Sockel die Steinfiguren Sebastian und Rochus sowie die liegende Rosalia und auf der Weinlaubsäule eine Dreifaltigkeitsdarstellung.

Wirtschaft: Im Gemeindegebiet befinden sich bedeutende Kreide-Vorkommen, mit 17 Mio. Jahren das jüngste Europas, die Mühlendorfer Kreidefabrik und eine PET-Recyclinganlage.

Persönlichkeiten:
Franz Tschögl (1914–1981), Politiker und Landwirt
Franz Ringhoffer (1744–1827), Unternehmer und Stammvater der Ringhoffer-Dynastie, Gründer der Ringhoffer-Werke
Michael Buchinger (1992), YouTuber und Kolumnist, in Müllendorf aufgewachsen



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