Unterloisdorf, Kriegerdenkmal
Das Soldatendenkmal befindet sich freistehend mit Kreuz und Gekreuzigten neben dem Friedhofseingang in Unterloisdorf.
Zusätzlich befinden sich in der Friedhofskapelle Tafeln der Gefallenen und Vermissten mit genaueren Details. Die Inschrift lautet:
Ruhet sanft auf fremder Erde, nach des Krieges Kampf u. Schmerz!
Hier vor diesem Kriegerkreuze denkt an Euch ein betend Herz.
Jesus, Sohn David; erbarme dich Ihrer!
Gewidmet von den Angehörigen der Gefallenen.
Bei der Tafel "1914-1918" ist folgende Inschrift zu sehen:
"Tafel gewidmet von Dr. Stefan Tiefenthaler."
(Das Kriegerdenkmal wurde wahrscheinlich, wie in Kleinhöflein, unter Anregung von Dr. Stefan Tiefenthaler, * 28.04.1890, † 30.08.1940, errichtet. Prof. theol. et phil. Dr. Stefan Tiefenthaler war Professor an der Staatsbürgerschule in Pinkafeld, Direktor der Bürgerschule in Güssing (1926), burgenländischer Landesbeamter und Ehrenbürger von Unterloisdorf. Er hatte unter den gefallenen Kriegern einen nahen Verwandten zu beklagen.)
Die Namen der Gefallenen im 1. Weltkrieg: BECK Michael 1882, BERGHOFER Franz 1882 (vermutlich: k. k. LGendKmdo. Nr. 1, Korneuburg, 1882, Todesursache unbekannt, im Okt. 1914 gestorben in Debica, beerdigt dortorts), BOKOR Josef 1877, DRUGOVITS Stefan 1887, FREIBERGER Anton 1884, GRUBER Josef 1872, HORVATH Johann 1881, KNESCHITZ Peter 1892, KOLLERITSCH Josef 1872, KRUTZLER Adolf 1881, RABEL Josef 1896, SCHREINER Anton 1896, SCHREINER Stefan 1884, TONNES Julius 1891, ULBERTH Anton 1885 und ZECHMEISTER Anton 1881
Die Namen der Gefallenen und Vermissten im 2. Weltkrieg: FIRNTHRAF Emmerich 1921-1942, FRÜHWIRTH Josef 1923-1943 vermisst, GRUBER Franz 1912-1944 vermisst, GRUBER Roman 1915-1942, HORVATH Franz 1900-1945, HORVATH Johann 1911-1943, KNEISZ Johann 1927-1945 vermisst, KRUTZLER Stefan 1914-1942, MAGYARICS Stefan 1913-1945, MERSICH Stefan 1916-1941, PERKAVACZ Franz 1920-1945, RABEL Josef 1923-1943, RABEL Stefan 1925-1944 vermisst, SCHEDL Robert 1924-1944, SCHLÖGEL Josef 1921-1941, SCHLÖGL Anton 1924-1944 vermisst, SCHLÖGL Emmerich 1922-1943, SCHLÖGL Franz 1915-1944, SCHREINER Johann 1923-1944, STEPPAN August 1920-1942, SUPPER Emmerich 1909-1942, SUPPER Franz 1910-1945 vermisst, SUPPER Josef 1924-1944, SUPPER Stefan 1912-1944, TONNESZ Rudolf 1922-1944 und UNGER Gustav 1912-1943.
Berichte über Dr. Stefan Tiefenthaler (in Ungarn Dr. Markus Tihany genannt):
Neue Eisenstädter Zeitung vom 19.8.1928, Seite 2: Mannersdorf. (Eine Richtigstellung.) In der Folge 29 unseres Blattes brachten wir unter anderem auch einen Bericht über Dr. Stephan Tiefenthaler (in Ungarn Dr. Markus Tihany genannt). Nun wird uns mitgeteilt, daß der Bericht über den genannten Herrn nicht den Tatsachen entspricht. Da es uns darauf ankommt, in unserem Kampfe es mit der Wahrheit zu halten, stehen wir nicht an, die unterlaufenen Unrichtigkeiten auch richtig zu stellen. Wir erwarten nur, daß im Gegenfalle auch von der anderen Seite mit gleichem Maße gemessen wird. Ob wir uns da nicht täuschen werden? Das ficht uns aber nicht an, die folgende Tatsachenberichtigung demnach zu bringen. Dr. Stephan Tiefenthaler, in Ungarn Dr. Markus Tihany genannt, war früher nicht Kaplan in Güns, sondern Benediktinerprofessor an dem Obergymnasium. Wir gestehen gerne ein, daß wir irregeführt wurden, als wir behaupteten, daß „Dr. Tiefenthaler sich mit Wucher beschäftigte". Wahr ist es, daß man gegen ihn böswillig verleumderische Gerüchte verbreitete, weil er sich zum Deutschtum bekannte und in seine Heimat in das Burgenland zurückkehrte. Aus seinen Wunsch wurde noch unter der sichereren Landesregierung eine Untersuchung eingeleitet, deren Ergebnis die Feststellung war, daß Dr. Stephan Tiefenthaler so als Professor wie als Geistlicher in Ungarn ein tadelloses, sittliches Leben geführt hatte. Es beruht auch auf Irrtum, daß „er zu Ungunsten eines gewissen Ritthammer 30 Millionen Kronen unterschlug", wahr ist, daß Ritthammer dem Vater des Dr. Tiefenthaler eine größere Summe Geld schuldet, welche aber schon zum größten Teile abgezahlt ist. Es war auch somit kein Grund vorhanden, daß sich Dr. Tiefenthaler aus Ungarn nach Unterloisdorf flüchte, wahr ist, daß man in Ungarn seine Uebersiedlung für einen großen Verlust hielt und sich bemühte, ihn für Ungarn zu behalten. Dr. Tiefenthaler ist einer der gebildetsten Benediktinerprofessoren, der im gesellschaftlichen Leben eine große Rolle spielte. Er war wirklich der Obmann der „Erwachenden Ungarn", seinen Einfluß ließ er aber auch zur Freischärlerzeit im Interesse seiner Heimatsgemeinde auswirken, indem er mehrere seiner Landsleute von den Verfolgungen der Freischärler rettete, ja sogar manchem, wie z. B. Pfarrer I. Sabel das Leben rettete. Man bemühte sich, sein Verhalten aus Grund der der Landesregierung vorgelegten Briefe in ein falsches Licht zu stellen, aber die Briefe waren gefälscht. Dr. Tiefenthaler hat sich auch im Burgenland bewährt. Nach dem Bericht des Landesschulinspektors ist Dr. Tiefenthaler einer unserer besten Lehrkräfte. Er wirkt nämlich nicht, wie wir behaupteten, in Unterloisdorf als Kaplan, denn in Unterloisdorf ist weder ein Pfarrer noch ein Kaplan, sondern Dr. Tiefenthaler ist Professor an der Staatsbürgerschule in Pinkafeld." Also Herr Bgm. Koller, hier spricht Ihr eigenes Landesorgan, ihr eigener Parteiführer, der in seine Hühneraugen mehr Vernunft und Charakter besitzt, als Sie und Ihre Knofelbrüder zusammen. Nun sehen Sie, wie Sie als Bürgermeister die Bevölkerung der Landeshauptstadt stets belügen, bemoggeln und zum Besten halten. Nun sehen Sie, wie es mit dem Wucher, mit dem Banditenführer und allen an deren Behauptungen bestellt ist! Also Herr Bürgermeister wir fordern Sie auf, die Verantwortung über die Behauptungen öffentlich zu übernehmen, damit Sie geklagt werden können! Und nun denken Sie zurück, man hat Sie öffentlich des Schwindels (Offertschwindel) geziehen und Sie haben nicht geklagt, Sie haben sich nicht getraut vor das Gericht zu treten! Solange Sie, wenn Sie den Artikel geschrieben haben, dafür nicht eintreten, sind Sie ein gemeiner Lügner und Verleumder!
Neue Eisenstädter Zeitung vom 29.9.1929, Seite 3: Todesfall. Am 17. d. M. starb in Unterloisdorf Frau Maria Tiefenthaler geb. Krutzler, Mutter des Herrn Dr. Stefan Tiefenthaler, im 60. Lebensjahre.
Burgenländisches Volksblatt vom 25.10.1929, Seite 5: Unterloisdorf. Professor Dr. Stefan Tiefenthaler, der erst unlängst seine Mutter verloren hatte, wurde nun wieder durch den Tod seines Vaters in tiefste Trauer versetzt.
Burgenländisches Volksblatt vom 15.11.1929, Seite 6: Unterloisdorf Heldengedenkfeier. In den Abendstunden des Allerseelentages fand hier — veranstaltet von Herrn K. Wiedemann — eine einfache, aber umso herzergreifende Feier der im Kriege gefallenen Helden statt. An der Feier beteiligten sich die Feuerwehr, Musik- und Gesangsverein und die Schule. Nach den schönen Gedichten, die die kleinen Schülerinnen Helene Rabl und Veronika Ulbert zum besten gaben, hielt Dr. Stephan Tiefenthaler, der erst vor kurzem seine Eltern in den Friedhof begleitete und auch unter den gefallenen Kriegern einen nahen Verwandten zu beklagen hat, eine rührende Ansprache. Mit Tränen in den Augen tief gerührt, lauschten die zahlreichen Anwesenden der schönen Worten des Redners, die einen tiefen Eindruck auf die Bevölkerung machten. Nachher wurde das Kriegerdenkmal von dem Feuerwehrmann Zechmeister bekränzt.
Oedenburger Zeitung vom 7.2.1936, Seite 4: Der Gemeinderat Unterloisdorf hat Direktor Dr. Stefan Tiefenthaler, Eisenstadt, Landeshauptmannschaft, zum Ehrenbürger ernannt.
Güssinger Zeitung vom 23.1.1938, Seite 4: Neue Verhandlung gegen Dr. Tiefenthaler. ln nichtöffentlicher Sitzung hat sich der Oberste Gerichtshof mit der Nichtigkeitsbeschwerde befasst, die Rechtsanwalt Doktor Scheffeneger gegen die Verurteilungen des ehem. burgenländischen Landesbeamten Dr. Stefan Markus Tiefenthaler durch das Straflandesgericht II eingebracht hat. Doktor Tiefenthaler war wegen Verleumdung, Erpressung und Betruges angeklagt gewesen und nach einer Verhandlungsdauer von zwei Wochen zu 6 Jahren schweren Kerkers verurteilt worden. Er meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an. Nunmehr hat der oberste Gerichtshof der Nichtigkeitsbeschwerde teilweise stattgegeben, das Urteil aufgehoben und die Sache zur neuerlichen Verhandlung an die erste Instanz verwiesen. Das Urteil wurde aufgehoben, soweit es sich um die angeblichen Erpressungen, Bedrohungen und anderen Verfehlungen gegenüber der Wirtschafterin Dr. Tiefenthalers, Frau Grete H. und deren Angehörige handelte.
Die Stunde vom 18.2.1938, Seite 3: Der burgenländische Landesbeamte Dr. Markus Stefan Tiefenthaler wurde im Sommer vorigen Jahres wegen Verleumdung, Erpressung, Betruges, Veruntreuung und Einschränkung der persönlichen Freiheit zu sechs Jahren schweren Kerkers verurteilt. Der Oberste Gerichtshof hob das Urteil teilweise auf und gestern fand beim Landesgericht II die neuerliche Strafbemessung statt. Tiefenthaler bekam vier Jahre schweren Kerkers.
Reichspost vom 24.5.1938, Seite 13: Urteil gegen Stefan Tiefenthaler rechtskräftig. Mit einer eben erflossenen Entscheidung des Obersten Gerichtshofes ist das Strafurteil gegen Stephan Tiefenthaler in Rechtskraft erwachsen. Stephan Tiefenthaler war zur Zeit der Burgenlandkämpfe unter dem Namen Tihany agitatorisch gegen Oesterreich tätig. Nach der Besetzung des Burgenlandes kam er nach Oesterreich und wurde bei der burgenländischen Landesregierung angestellt. Er verstand es, durch Jahre alles zu terrorisieren, was sich ihm entgegenstellte. Schließlich kam es jedoch zu seiner Verhaftung und nach mehrwöchigen Prozeß wurde Tiefenthaler wegen Veruntreuung, Erpressung, Verleumdung und zahlreicher anderer Delikte zu sechs Jahren schweren Kerkers verurteilt: Seine Nichtigkeitsbeschwerde hatte teilweise Erfolg und die Strafe wurde mit vier Jahren schweren Kerkers neu bemessen. Dagegen ergriff Tiefenthaler noch einmal die Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung. Der Oberste Gerichtshof wies die Nichtigkeitsbeschwerde zurück, gab jedorh der Berufung Folge und setzte die Strafe endgültig mit dreieinhalb Jahren schweren Kerkers fest.
Quelle:
Hier vor diesem Kriegerkreuze denkt an Euch ein betend Herz.
Jesus, Sohn David; erbarme dich Ihrer!
Gewidmet von den Angehörigen der Gefallenen.
Bei der Tafel "1914-1918" ist folgende Inschrift zu sehen:
(Das Kriegerdenkmal wurde wahrscheinlich, wie in Kleinhöflein, unter Anregung von Dr. Stefan Tiefenthaler, * 28.04.1890, † 30.08.1940, errichtet. Prof. theol. et phil. Dr. Stefan Tiefenthaler war Professor an der Staatsbürgerschule in Pinkafeld, Direktor der Bürgerschule in Güssing (1926), burgenländischer Landesbeamter und Ehrenbürger von Unterloisdorf. Er hatte unter den gefallenen Kriegern einen nahen Verwandten zu beklagen.)
Die Namen der Gefallenen im 1. Weltkrieg: BECK Michael 1882, BERGHOFER Franz 1882 (vermutlich: k. k. LGendKmdo. Nr. 1, Korneuburg, 1882, Todesursache unbekannt, im Okt. 1914 gestorben in Debica, beerdigt dortorts), BOKOR Josef 1877, DRUGOVITS Stefan 1887, FREIBERGER Anton 1884, GRUBER Josef 1872, HORVATH Johann 1881, KNESCHITZ Peter 1892, KOLLERITSCH Josef 1872, KRUTZLER Adolf 1881, RABEL Josef 1896, SCHREINER Anton 1896, SCHREINER Stefan 1884, TONNES Julius 1891, ULBERTH Anton 1885 und ZECHMEISTER Anton 1881
Die Namen der Gefallenen und Vermissten im 2. Weltkrieg: FIRNTHRAF Emmerich 1921-1942, FRÜHWIRTH Josef 1923-1943 vermisst, GRUBER Franz 1912-1944 vermisst, GRUBER Roman 1915-1942, HORVATH Franz 1900-1945, HORVATH Johann 1911-1943, KNEISZ Johann 1927-1945 vermisst, KRUTZLER Stefan 1914-1942, MAGYARICS Stefan 1913-1945, MERSICH Stefan 1916-1941, PERKAVACZ Franz 1920-1945, RABEL Josef 1923-1943, RABEL Stefan 1925-1944 vermisst, SCHEDL Robert 1924-1944, SCHLÖGEL Josef 1921-1941, SCHLÖGL Anton 1924-1944 vermisst, SCHLÖGL Emmerich 1922-1943, SCHLÖGL Franz 1915-1944, SCHREINER Johann 1923-1944, STEPPAN August 1920-1942, SUPPER Emmerich 1909-1942, SUPPER Franz 1910-1945 vermisst, SUPPER Josef 1924-1944, SUPPER Stefan 1912-1944, TONNESZ Rudolf 1922-1944 und UNGER Gustav 1912-1943.
Berichte über Dr. Stefan Tiefenthaler (in Ungarn Dr. Markus Tihany genannt):
Neue Eisenstädter Zeitung vom 19.8.1928, Seite 2: Mannersdorf. (Eine Richtigstellung.) In der Folge 29 unseres Blattes brachten wir unter anderem auch einen Bericht über Dr. Stephan Tiefenthaler (in Ungarn Dr. Markus Tihany genannt). Nun wird uns mitgeteilt, daß der Bericht über den genannten Herrn nicht den Tatsachen entspricht. Da es uns darauf ankommt, in unserem Kampfe es mit der Wahrheit zu halten, stehen wir nicht an, die unterlaufenen Unrichtigkeiten auch richtig zu stellen. Wir erwarten nur, daß im Gegenfalle auch von der anderen Seite mit gleichem Maße gemessen wird. Ob wir uns da nicht täuschen werden? Das ficht uns aber nicht an, die folgende Tatsachenberichtigung demnach zu bringen. Dr. Stephan Tiefenthaler, in Ungarn Dr. Markus Tihany genannt, war früher nicht Kaplan in Güns, sondern Benediktinerprofessor an dem Obergymnasium. Wir gestehen gerne ein, daß wir irregeführt wurden, als wir behaupteten, daß „Dr. Tiefenthaler sich mit Wucher beschäftigte". Wahr ist es, daß man gegen ihn böswillig verleumderische Gerüchte verbreitete, weil er sich zum Deutschtum bekannte und in seine Heimat in das Burgenland zurückkehrte. Aus seinen Wunsch wurde noch unter der sichereren Landesregierung eine Untersuchung eingeleitet, deren Ergebnis die Feststellung war, daß Dr. Stephan Tiefenthaler so als Professor wie als Geistlicher in Ungarn ein tadelloses, sittliches Leben geführt hatte. Es beruht auch auf Irrtum, daß „er zu Ungunsten eines gewissen Ritthammer 30 Millionen Kronen unterschlug", wahr ist, daß Ritthammer dem Vater des Dr. Tiefenthaler eine größere Summe Geld schuldet, welche aber schon zum größten Teile abgezahlt ist. Es war auch somit kein Grund vorhanden, daß sich Dr. Tiefenthaler aus Ungarn nach Unterloisdorf flüchte, wahr ist, daß man in Ungarn seine Uebersiedlung für einen großen Verlust hielt und sich bemühte, ihn für Ungarn zu behalten. Dr. Tiefenthaler ist einer der gebildetsten Benediktinerprofessoren, der im gesellschaftlichen Leben eine große Rolle spielte. Er war wirklich der Obmann der „Erwachenden Ungarn", seinen Einfluß ließ er aber auch zur Freischärlerzeit im Interesse seiner Heimatsgemeinde auswirken, indem er mehrere seiner Landsleute von den Verfolgungen der Freischärler rettete, ja sogar manchem, wie z. B. Pfarrer I. Sabel das Leben rettete. Man bemühte sich, sein Verhalten aus Grund der der Landesregierung vorgelegten Briefe in ein falsches Licht zu stellen, aber die Briefe waren gefälscht. Dr. Tiefenthaler hat sich auch im Burgenland bewährt. Nach dem Bericht des Landesschulinspektors ist Dr. Tiefenthaler einer unserer besten Lehrkräfte. Er wirkt nämlich nicht, wie wir behaupteten, in Unterloisdorf als Kaplan, denn in Unterloisdorf ist weder ein Pfarrer noch ein Kaplan, sondern Dr. Tiefenthaler ist Professor an der Staatsbürgerschule in Pinkafeld." Also Herr Bgm. Koller, hier spricht Ihr eigenes Landesorgan, ihr eigener Parteiführer, der in seine Hühneraugen mehr Vernunft und Charakter besitzt, als Sie und Ihre Knofelbrüder zusammen. Nun sehen Sie, wie Sie als Bürgermeister die Bevölkerung der Landeshauptstadt stets belügen, bemoggeln und zum Besten halten. Nun sehen Sie, wie es mit dem Wucher, mit dem Banditenführer und allen an deren Behauptungen bestellt ist! Also Herr Bürgermeister wir fordern Sie auf, die Verantwortung über die Behauptungen öffentlich zu übernehmen, damit Sie geklagt werden können! Und nun denken Sie zurück, man hat Sie öffentlich des Schwindels (Offertschwindel) geziehen und Sie haben nicht geklagt, Sie haben sich nicht getraut vor das Gericht zu treten! Solange Sie, wenn Sie den Artikel geschrieben haben, dafür nicht eintreten, sind Sie ein gemeiner Lügner und Verleumder!
Neue Eisenstädter Zeitung vom 29.9.1929, Seite 3: Todesfall. Am 17. d. M. starb in Unterloisdorf Frau Maria Tiefenthaler geb. Krutzler, Mutter des Herrn Dr. Stefan Tiefenthaler, im 60. Lebensjahre.
Burgenländisches Volksblatt vom 25.10.1929, Seite 5: Unterloisdorf. Professor Dr. Stefan Tiefenthaler, der erst unlängst seine Mutter verloren hatte, wurde nun wieder durch den Tod seines Vaters in tiefste Trauer versetzt.
Burgenländisches Volksblatt vom 15.11.1929, Seite 6: Unterloisdorf Heldengedenkfeier. In den Abendstunden des Allerseelentages fand hier — veranstaltet von Herrn K. Wiedemann — eine einfache, aber umso herzergreifende Feier der im Kriege gefallenen Helden statt. An der Feier beteiligten sich die Feuerwehr, Musik- und Gesangsverein und die Schule. Nach den schönen Gedichten, die die kleinen Schülerinnen Helene Rabl und Veronika Ulbert zum besten gaben, hielt Dr. Stephan Tiefenthaler, der erst vor kurzem seine Eltern in den Friedhof begleitete und auch unter den gefallenen Kriegern einen nahen Verwandten zu beklagen hat, eine rührende Ansprache. Mit Tränen in den Augen tief gerührt, lauschten die zahlreichen Anwesenden der schönen Worten des Redners, die einen tiefen Eindruck auf die Bevölkerung machten. Nachher wurde das Kriegerdenkmal von dem Feuerwehrmann Zechmeister bekränzt.
Oedenburger Zeitung vom 7.2.1936, Seite 4: Der Gemeinderat Unterloisdorf hat Direktor Dr. Stefan Tiefenthaler, Eisenstadt, Landeshauptmannschaft, zum Ehrenbürger ernannt.
Güssinger Zeitung vom 23.1.1938, Seite 4: Neue Verhandlung gegen Dr. Tiefenthaler. ln nichtöffentlicher Sitzung hat sich der Oberste Gerichtshof mit der Nichtigkeitsbeschwerde befasst, die Rechtsanwalt Doktor Scheffeneger gegen die Verurteilungen des ehem. burgenländischen Landesbeamten Dr. Stefan Markus Tiefenthaler durch das Straflandesgericht II eingebracht hat. Doktor Tiefenthaler war wegen Verleumdung, Erpressung und Betruges angeklagt gewesen und nach einer Verhandlungsdauer von zwei Wochen zu 6 Jahren schweren Kerkers verurteilt worden. Er meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an. Nunmehr hat der oberste Gerichtshof der Nichtigkeitsbeschwerde teilweise stattgegeben, das Urteil aufgehoben und die Sache zur neuerlichen Verhandlung an die erste Instanz verwiesen. Das Urteil wurde aufgehoben, soweit es sich um die angeblichen Erpressungen, Bedrohungen und anderen Verfehlungen gegenüber der Wirtschafterin Dr. Tiefenthalers, Frau Grete H. und deren Angehörige handelte.
Die Stunde vom 18.2.1938, Seite 3: Der burgenländische Landesbeamte Dr. Markus Stefan Tiefenthaler wurde im Sommer vorigen Jahres wegen Verleumdung, Erpressung, Betruges, Veruntreuung und Einschränkung der persönlichen Freiheit zu sechs Jahren schweren Kerkers verurteilt. Der Oberste Gerichtshof hob das Urteil teilweise auf und gestern fand beim Landesgericht II die neuerliche Strafbemessung statt. Tiefenthaler bekam vier Jahre schweren Kerkers.
Reichspost vom 24.5.1938, Seite 13: Urteil gegen Stefan Tiefenthaler rechtskräftig. Mit einer eben erflossenen Entscheidung des Obersten Gerichtshofes ist das Strafurteil gegen Stephan Tiefenthaler in Rechtskraft erwachsen. Stephan Tiefenthaler war zur Zeit der Burgenlandkämpfe unter dem Namen Tihany agitatorisch gegen Oesterreich tätig. Nach der Besetzung des Burgenlandes kam er nach Oesterreich und wurde bei der burgenländischen Landesregierung angestellt. Er verstand es, durch Jahre alles zu terrorisieren, was sich ihm entgegenstellte. Schließlich kam es jedoch zu seiner Verhaftung und nach mehrwöchigen Prozeß wurde Tiefenthaler wegen Veruntreuung, Erpressung, Verleumdung und zahlreicher anderer Delikte zu sechs Jahren schweren Kerkers verurteilt: Seine Nichtigkeitsbeschwerde hatte teilweise Erfolg und die Strafe wurde mit vier Jahren schweren Kerkers neu bemessen. Dagegen ergriff Tiefenthaler noch einmal die Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung. Der Oberste Gerichtshof wies die Nichtigkeitsbeschwerde zurück, gab jedorh der Berufung Folge und setzte die Strafe endgültig mit dreieinhalb Jahren schweren Kerkers fest.
Quelle:
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