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Pinkafeld, Kriegerdenkmal

Das Soldatendenkmal bzw. Gefallenendenkmal befindet sich am Hauptplatz 1, vor dem Neuen Rathaus in Pinkafeld und ist unter der ObjektID: 8409 denkmalgeschützt. Es ist ein quadratisches Monument auf einem dreistufigen Sockel, die Ecken sind als runde Säulen geformt. Das Denkmal wurde vom bekannten Wiener akademischen Bildhauers Hans Elischerfand geschaffen und am 1.7.1934 durch Provikar Dr. Köller eingeweiht.

Kriegerdenkmalendhüllung in Pinkafeld (Güssinger Zeitung vom 8.7.1934, Seite 3): Unter sehr starker Beteiligung fand am 1. Juli in Pinkafeld die Einweihung und Enthüllung des Denkmals für die im Weltkrieg gefallenen der I. R. Nr. 83 und 106, die sich aus den Teilen des heutigen Burgenlandes und seiner angrenzenden Gebiete ergänzten, statt. Es zeigt in überlebensgrosser Bronze einen Soldaten, der sich betend vor dem Kreuze neigt. Das in Haltung und Gesichtsausdruck ergreifende Denkmal ist das Werk des bekannten Wiener akademischen Bildhauers Hans Elischer, der den Weltkrieg beim I. R. Nr. 83 als Reserveoffizier mitgemacht hat. Zu dieser Feier hatte sich eine Reihe von Persönlichkeiten eingefunden: Generalmajor von Klepsch-Kirchner in Vertretung des Bundesministers für Landesverteidigung; Landesrat Wagner in Vertretung des Landeshauptmannes, Regierungsdirektor Dr. Heger, Brigadier Generalmajor Pichler mit seinem Stabschef Oberst Kubitza, General von Tormássy aus Szombathely, Generalmajor Lehár, Generalmajor Rosenmayr, Gendarmeriemajor Windisch in Vertretung des Sicherheitsdirektors für das Burgenland, Oberst von Kéler Kommandant des F. J. B. Nr. 2, Major Wildner vom Feldjägerbataillon Nr. 1, Eisenstadt, Provikar Prälat Dr. Köller, Superintendent Beyer, Oberrabbiner Dr. Horowitz aus Szombathely, die Bezirkshauptleute Oberregierungsrat Dr. Mayrhofer Oberwart und Doktor Posch Güssing, Landespropagandaleiter Doktor Dechant, Abg. Fuith, Abordnunger der Kameradschaftsverbände der 76er aus Eisenstadt, Ödenburg, der 33er und der 106er sowie der ungarischen Frontkämpfer aus Szombathely, Sárvár, Vasvár, Kőszeg u. v. a.

Nach der Feldmesse, die Provikar Doktor Köller zelebrierte begrüsste namens der Kameradschaftsverbände der Inf. Reg. der 83er und 106 Generalmajor Rosenmayr die Festgäste und nahm die Enthüllung vor. Provikar Dr. Köller vollzog dann die Weihe und sprach eingreifend über das Wort der hl. Schrift: Es gibt keine grössere Liebe als die desjenigen ist, der sein Leben hingibt für die Seinigen. Die katholische Kirche feiert heute das Andenken an jenes kostbare Blut Jesu Christi, das uns befreit hat von der Knechtschaft. In ähnlicher Weise wird auch das Blut jener toten Helden geflossen, um uns aus Knechtschaft und Banden des Unglücks auf Erden zu befreien. Freiwillig haben Sie dies Zeichen höchster Liebe den Tod fürs Vaterland gebracht. Aber nicht nur der Toten wollen wir heute gedenken, sondern auch aller jener, die zurückgekommen sind, in deren Herzen aber die gleiche höchste Liebe und Opferbereitschaft vorhanden war. Das Beispiel dieser Helden soll uns aufmuntern, dass wahr ist, was die Worte der hl. Schrift vom kleinen Senfkörnlein sagen, das zum grossen Baum geworden ist. Dieses Ehrendenkmal sei das kleine Senfkörnlein, aus dem der Baum der guten braven Vaterlandsliebe, der Liebe zueinander, der Kameradschaft, des Zusammenhaltens, des Opfersinnens bis zum Grab erwachsen soll. Darnach ergriff Superintendent Beyer das Wort und führte u. a. aus : Ein Sursum corda, die Herzen in die Höhe, klingt uns an jedem Sonntag entgegen. Heute besonders schlagen viele Herzen höher für diejenigen, die in höchster Aufopferung ihr Leben gelassen haben für ihre Brüder. In ihrem Geiste, gleich dem brennenden Dornbusch im alten Testament, soll jeder von uns in gleicher Liebe und Opferbereitschaft brennen und lodern. Oberrabbiner Dr. Horovitz aus Szombathely ergriff gleichfalls das Wort und führte u. a. aus: Als Adam den ersten Tag zu Ende gehen sah und Dämmerung ihn zu umhüllen anfing, da rief er von Angst und Sorge erfüllt, verzweifelt zum Herrgott um Hilfe, weil er fürchtete, die Welt werde in Nacht und Finsternis versinken. Als aber am Morgen die Sonne wieder leuchtend aufstieg, schwand alle Furcht. So sollen auch wir über all der Dunkelheit und Finsternis, die uns jetzt umgibt, nicht verzagen, auf dieses Heldendenkmal schauen, den Geist der toten Helden auf sich wirken lassen und auf eine bessere Zukunft unseres Vaterlandes hoffen. Darnach übernahm Regierungskommissär Landesrechnungsdirektor Schwarz das Denkmal in die Obhut der Gemeinde und versprach es sorgsam zu hüten, er sagte dann noch : Dieses Denkmal, das aus Liebe, Pietät und Dankbarkeit für die braven Soldaten errichtet wurde, soll den kommenden Generationen künden, dass sie mit höchstem persöhnlichen Mut und bis zum letzten Atemzug für Vaterland, Heimat, Volk und Familie gekämpft haben. Es soll uns auch zeigen, dass Vaterlandsliebe, Gottesfurcht keine vergänglichen Dinge sind, sondern heute und immer lebendig sind und lebendig bleiben werden. Generalmajor Rosenmayr schilderte dann mit kurzen kräftigen Strichen die Heldentaten der 83er während des Weltkrieges. Ein kleines Zeichen dafür sind die allerhöchsten Auszeichnungen, die das Regiment bekam: 3 Maria-Theresien-Orden, 2 Militärverdienstkreuze II. Klasse, 5 Leopoldsorden, 28 eiserne Kronenorden, 7 Franz-Josef-Orden, 276 Militärverdienstkreuze, 773 Signum laudis, 16 goldene Tapferkeitsmadailien, 1086 silberne Tcpferkeitsmedaillen I, 550 silberne Tapferkeitsmedaillen II, 1151 bronzene Tapferkeitsmedailien. Das Regiment hat 6679 Toten und über 10.800 schwer Verwundete aufzuweisen, insgesamt eingerückt waren beim Regiment ca 40.000 Mann. Das Denkmal soll uns auch in Zukunft in gleicher Kameradschaft ohne Unterschied der Nation und Konfession umschlingen wie in alter Zeit. Dieses Denkmal soll ein Ehrenmal der alten österreichisch-ungarischen Armee sein. Generalmajor Lehár schilderte kurz die Heldentaten des Inf. Reg. Nr. 106, das aus zwei Bataillonen des Inf. Reg. Nr. 83 und einem Bataillon des I. R Nr. 76 anfangs 1918 formiert wurden und bald darauf seine grösste unsterbliche Heldentat vollbrachte, als es den Übergang über die Piave in wunderbarer Bravour durchführte. Auch davon soll dieses Denkmal immerdar künden. Sodann überbrachte Gen. Major von Klepsch-Kirchner die Grüsse des Bundesministers für Landesverteidigung. Darnach ergriff Landesrat Wagner das Wort, überbrachte die Grüsse des Landeshauptmannes Ing. Sylvester, der derzeit ausserhalb des Landes weile und führte in begeisterten Worten u a. aus: Was war es, das unsere Soldaten trotz aller übermässigen Anstrengung und Opfer ausharren liess ? Der Geist echter Kameradschaft und opfervoller Hingabe bis zum Letzten. Die echte Kameradschaft ist aber nicht die Kameradschaft beim Weintisch, nicht die Kameradschaft, wenn es einem gut geht, sondern die Kameradschaft, die sich bewährt, wenn man in Not, Hunger, Tod und Gefahr sich befindet befindet, wenn man sich selbst hinopfert, um seinen Kameraden zu helfen und zu retten. Er zeigte dies ganz besonders schön an dem erschütternden Lied vom treuen Kameraden. Nur der kann dieses Lied ganz verstehn, der dem sterbenden Kameraden in die brechenden Augen gesehen hat, als die Kugel geflogen kam. Kann ihm die Hand nicht reichen, auch wir können es nicht mehr aber eines können und wollen wir, dafür sorgen, dass die Spur und das Andenken an die Tat der grossen Helden nicht verweht. Schwer und mühsam aus blutig ersparten Groschen ist dieses Denkmal errichtet worden, aber es ist ein Zeichen unseres Gedenkens treuer Kameradschaf! über den Tod hinaus. Zut Jugend will ich sagen, wenn ihr das Lied vom braven Kamesaden hört, dann sollt ihr nicht an einen frisch, fröhlichen Krieg denken, der Krieg war traurig und bitter. Wir wollen keinen neuen Krieg! Wenn uns aber jemand unsere Heimat angreift, dann werden wir ihm auf die Finger klopfen und werden wie in früherer Zeit im alten Geiste der Kameradschaft und der treuen Hingabe an Volk und Vaterland unsere Pflicht erfüllen bis zum Letzten. Dafür sei uns und euch Kinder dieses Ehrendenkmal Mahner und Weise. Landesrat Wagner sprach dann in magyarischer Sprache den ungarischen Frontkämpfern den herzlichen Dank für ihr Kommen aus. Dafnach legten die verschiedenen Vertreter mit kurzen kernigen Sprüchen Kränze am Sockel des Denkmales nieder. Eine besondere Bewegung ging durch die Reihen aller Anwesenden als Gen. Major Lehar namens des Kaisersohnes Otto und seiner Mutter Zita den Kranz niederlegte. An die Denkmalenthüllung schloss sich noch eine kurze Gedenkrede über die Heldentaten des Ing. Reg. Nr. 83 bei Batkow, die Oberst von Kéler hielt, und die Weihe und Übergabe eines Fahnenbandes an das Feld. Jäg. Bat. Nr. 2 an. Mit einer strammen Defilierung schloss die erhebende Feier.

Die Inschrift lautet:
1914 - 1918

1939 - 1945

Die Namen der Gefallenen und Vermissten im 1. Weltkrieg lauten: ARTHOFER Alex, BRENNER Johann, BRUNNER Johann, CATOMIO Karl, DAMPF Emmerich, DAMPF Emmerich, DAMPF Franz, DAMPF Friedrich, EBENSPANGER K., EBNER K., FARKAS Josef, FLECK Karl, FRIEDMANN Fel., FRIEDMANN Josef, FRITZ Franz, FRITZ Karl, GACHOVETZ O., GELZ Alois, GLÜCKSHOFER J., GRABNER Karl, GUTH Fritz, HAAS Franz, HALPER Josef, HELLER Josef, HOFSTÄDTER A., KAINER Karl, KAINRATH Karl, KAINRATH Karl, KELLERMANN A., KLEINRATH Hans, KLEINRATH Johann, KNÖBEL Josef, KÖBERL Alois, KÖBERL Karl, KOSZTALECKY K., KOVACS Josef, KRENNITER J., LACKNER Ad., LACKNER August, LUCKSCHANDER A., LUIF Franz, LUIF Robert, MALITS Hans, PEHAM Johann, PEHAM Josef, PETLE Franz, PÖLL Franz, PRATL Josef, PRIMAS Alois, PRUCKNER Karl, REB Anton, RINGHOFER Al., RINGHOFER Josef, SCHERF Alex, SCHINDLER Josef A., SCHUH Adolf, SIEBLER Friedrich, STAGL Franz, STEINER Emil, STOCKHOFER K., SUPPER Karl, TOTH Alois, TRÄGER Hans, TRATTNER A., TRATTNER Johann, WAGNER Anton, WINDPASSINGER A., WYSLOUCIL A. und ZARTL Franz.

Die Namen der Gefallenen und Vermissten im 2. Weltkrieg lauten: ADAMOVICS Franz, ARTHOFER Adolf, AVAR Johann, AVAR Ladislaus, BALLA Stefan, BAUER Franz, BINDER Alexander, BINDER Emil, BINDER Josef, BINDER Karl, BINDER Robert, BLASCHKE Otto, BÖHM Josef, BREINSBERGER Alois, BRENNER Alexander, BRENNER Geza, BRENNER Josef, BRENNER Karl, BRÜCKLER Josef, DESCH Franz, DITTEL Edmund, DITTEL Emil, DULD Johann, EBNER Alexander, EDENHOFER Josef, ENGELMAYER Felix, ERNST Franz, FABIAN Karl, FASCHING Wilhelm, FASSL Ferdinand, FLECK Wilhelm, FLIEGENSCHNEE Ale., FRANZ Erich, FRIEDRICH Günther, FRIESL Eduard, FRIESL Franz, FRIESL Franz, FRÜHSTÜCK Johann, GACHOWETZ Karl, GRABNER Adolf, HAAS Franz, HAGENAUER Siegfried, HALWACHS Josef, HAMMERL Franz, HAMMERL Walter, HATRAKA Rudolf, HEIDER Emmrich, HEIST Adolf, HEROLD Franz, HETFLEISCH Johann, HOTWAGNER Ferdinand, HÜBNER Josef, JOST Johann, JUST Adolf, JUST Felix, JUST Josef, KAINER Josef, KAINRATH Alexander, KAINRATH Hermann, KARNER Friedrich, KARNER Helmut, KARNER Richard, KIRSCHENHOFER K., KISS Johann, KLEIN Josef, KLEINRATH Ernst, KÖBERL Alois, KONETZNY Ferdinand, KOZAK Franz, KRUTZLER Franz, LANG Friedrich, LEHNER Walter, LICHTENECKER Walter, LOSCHY Johann, LUIF Adolf, LUIF Franz, LUKSCHANDER Alfred, MARITSCH Adolf, MEIER Josef, MELZER Oskar, MÜHL Johann, NIEDERMAYER Paul, OTT Erwin, PAUL Franz Josef, PEHN Karl, PETLE Friedrich, PETLE Johann, PETLE Josef, PICKL Anton, PICKL Michael, PLANK Karl, PÖLL Josef, PONGRATZ Karl, POSCH Albert, POSCH Alfred, POSCH Emmerich, POSCH Josef, POSCH Robert, PRADL Franz, PRATH Karl, PRENNER Kornelius, PRIMAS Andreas, PRÖLL Gregor, PROSSER Franz, REINDL Adolf Felix, REINDL Hermann, REINDL Johann, RICHAR Gustav, RIEMER Alois, RIEMER Eduard, RINGHOFER Alexander, RINGHOFER Alois, ROTTENBÜCHER Alexander, RUBAUSCH Friedrich, RUDOLF Gerhard, SAGHY Franz, SCHÄDLER Otto, SCHENDL Johann, SCHINDLER Richard, SCHLAMADINGER A., SCHLAMADINGER F., SCHLAMADINGER J., SCHMIDT Karl, SCHNECKER Franz, SCHRANZ Josef, SCHUCH Johann, SCHUCH Julius, SCHUH Franz, SCHUH Johann, SCHUH Michael, SCHWARZ Franz, SEICHTER Hugo, SEPER Alois, SEPER Johann, SEPER Josef, SIEBLER Fritz, SJÖSTRÖM Ralph, SMOLE Franz Ferd., STEGER Robert, STÖGER Hubert, STREICHER Andreas, STUHL Alois, STUMPFEL Karl, SUPPER Adolf, SUPPER Paul, TAUCHER Josef, TAUSS Josef, TOTH Julius, TSCHANDL Alfred, ULREICH Emil, UNTERECKER Alois, VERTICS Ludwig, WAGNER Franz, WANITSCHKA Oskar, WEGRAHT Josef, WEINREICH Michael, WEINREICH Michael, WEITH Hans, WENZEL Gustav, WENZL Alexander, WENZL Josef, WEYERICH Georg, WÖLFER Julius, WUNDERER Michael, ZARTL Josef und ZARTL Michael.



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