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Heiligenkreuz im Lafnitztal, Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz wurde 1879 gegründet und befindet sich an der Oberen Hauptstraße 19 in Heiligenkreuz im Lafnitztal.

Die freiwilligen Feuerwehren des Burgenlandes, 60 Jahre Burgenländischer Landesfeuerwehrverband 1923-1983: Vor mehr als hundert Jahren fanden sich mutige Männer bereit, die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz zu gründen. Nach den Statuten des Heiligenkreuzer Freiwilligen Feuerwehrvereins vom 6. Juli 1879 wurde Alois Friesl zum Hauptmann und Johannes Schaukowitsch zum Schriftführer bestimmt. Im Jahre 1893 wurde der erste Kommandant Alois Friesl von Müllermeister Wagner abgelöst, der dieses Amt bis 1903 innehatte. In dieser Zeit wurde eine moderne Handdruckspritze mit Sauger angeschafft. Von 1903 bis 1923 war Franz Gröller Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr. Zum Präses wurde der weit über die Grenzen des Landes bekannte Kommerzialrat Karl Wollinger, Mühlenbesitzer in Heiligenkreuz (siehe auch Wollinger-Mühle), für die lange Zeit von 1904-1945, ernannt.

Die Amtszeit des Kommandanten Franz Gröller war durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges gekennzeichnet. Die Reihen der Feuerwehr wurden gelichtet. Zu all dem Elend des Krieges kam eine verheerende Brandkatastrophe am 14. August 1917. Dreizeh Anwesen wurden durch das Feuer vernichtet. Am Ende des 1. WK. waren folgende Männer unter den Gefallenen: Johann Zieger, Josef Schmidt, Franz schaberl, Johann Perl, Aas Mirth, Franz Wagner und Johann Fiedler.

Unter dem Kommandanten Franz Reichl wurde 1929 das neue Ge­rätehaus erbaut und die erste Motorspritze ange­schafft. Von 1931 bis 1940 leitete Johann Toth als Kommandant die Feuerwehr. Die erste Fahne wurde im Jahr 1936 unter Kommandant Johann Toth geweiht, diese kam aber während des 2. Weltkrieges abhanden.

Von 1940 bis 1945 übernahm Rudolf Unger als Kommandant die Führung der Feuerwehr. Der 2. Weltkrieg brachte das Kommando in große Schwierigkeiten. Die Anzahl der Feuer­wehrmänner verringerte sich ständig durch die Einbe­rufungen. Aus diesem Grund wurden junge Männer und al­te Veteranen für den Feuerwehrdienst ausgebildet. Am Ende des 2. Weltkrieges war, neben 75 Prozent aller Häuser, auch das Gerätehaus samt Inventar zur Gänze von den Kampfhandlungen zerstört. Viele eifrige Feuerwehrmänner waren gefallen: Steigerführer Karl Katona, Fm Gustav Käfer, Fm Franz Breitfellner, Fm Johann Nikitscher, Fm Josef Zieger, Fm Johann Gröller, Fm Rudolf Berghold, Fm Franz Gollinger, Fm Gustav Perl und Johann Leitgeb.

Nach dem II. WK.: Am 12. Jänner 1947 wurde die erste Generalversammlung nach Kriegsende abgehalten. 1947 ermöglichte es der Einsatz von Herrn Joseph Pandl, dass eine Motorspritze RW 75, Schlauchmaterial sowie eine Sirene erworben werden konnte. 1948 wurde unter der Führung von Johann Spitzer mit der Planung eines Gerätehauses begonnen. Schon 1949 wurde der Rohbau fertiggestellt. Am 7. September 1952 erfolgte die Einweihung des neuen Gerätehauses. 1953 wurde eine Motorspritze RW 25 durch die Gemeinde vorgenommen. 1956 wurde ein Löschfahrzeug mit Vorbaupumpe angeschafft, Gönner war wiederum Joseph Pandl. Im selben Jahr feierte die Ortsfeuerwehr das 80-jährige Bestandsfest.

Ab 1960: 1960 wurde Karl Mahr (sen.) zum Kommandanten gewählt. 1968 konnte durch die Bemühungen des Gönners Joseph Pandl ein neuer Tanklöschwagen angeschafft werden. Das Fahrzeug war ein Geschenk der Familie Scaife aus den Vereinigten Staaten. 1974 wurde eine Jugendfeuerwehr gegründet, der Jugendbetreuer war Bm Franz Rabel. 1979 wurde das Fest des 100-jährigen Bestandes unter Abhaltung von Bezirkswettkämpfen gefeiert. (Text: Textteile aus dem Buch "Die freiwilligen Feuerwehren des Burgenlandes, 60 Jahre Burgenländischer Landesfeuerwehrverband 1923-1983")

Ab 1980: 1984 wurde ein Kleinrüstfahrzeug unter dem Kommandanten Franz Mahr, jun. angeschafft. Eine kameradschaftliche Freundschaft wurde mit der Feuerwehr Aachen Richterich eingegangen. Ein Öleinsatzfahrzeug wurde 1989 von Löschzugsführer Rüdiger Bertling, von der Feuerwehr Aachen-Richterich (BR) an die Ortsfeuerwehr übergeben. Dies erfolgte kostenlos.

Ab 1990: In der Zeit von 1992 bis 1994 wurde unter dem Kommandanten Ing. Johann Neubauer die General­sanierung des Feuerwehrhauses durchgeführt. Um den Anforderungen einer Stützpunktfeuerwehr ge­recht zu werden, wurde 1996 ein Rüstlösch­fahrzeug 2000 mit hydraulischen Rettungssatz, ange­schafft. Unter der Führung des Kommandanten Manfred Strini wurde 2004 ein gebrauchtes KRF-B angekauft, 2007 wurde das SRF von der Stadtfeuerwehr Jennersdorf übernommen. 2006 unter der Führung vom Kommandanten Manfred Strini mit dem Bau eines neuen Feuerwehrhauses begonnen. 2008 wurde das neue Feuerwehrhaus in einem offiziellen Akt eingeweiht. Das Feuerwehrhaus wurde mit 5 Garagen ausgestattet. Außerdem wurde auch für die Bereiche Atem­schutz, Jugend, Gerätewartung usw. jeweils ein eigener Platz geschaffen. Anlässlich des 130-jährigen Bestandsjubiläums der Feuer­wehr wurde 2009 ein neues MTF eingeweiht.

Ab 2010: Unter HBI Kopeszky wurde 2011 das altgediente KLF verkauft und Anfang 2013 ein neues Versorgungsfahrzeug in Dienst gestellt. Ebenfalls seit Anfang 2013 verfügt die Feuerwehr Heiligenkreuz über ein TLFA 2500, welches, wie einst das Ölfahrzeug im Jahr 1989, vom Löschzugsführer Rüdiger Bertling, und seinen Kameraden der Feuerwehr Aachen-Richterich (BR) kostenlos an die Ortsfeuerwehr übergeben wurde.

Kommandanten der FF Heiligenkreuz:
1879 – 1893 Alois Friesl
1893 – 1903 Wagner
1903 – 1923 Franz Gröller
1923 – 1931 Franz Reichl
1931 – 1940 Johann Toth
1940 – 1945 Rudolf Unger
1947 – 1948 Rudolf Gibiser
1948 – 1960 Johann Spitzer
1960 – 1982 Franz Mahr, sen.
1982 – 1990 Franz Mahr, jun.
1990 – 1998 Ing. Johann Neubauer
1999 – 2009 Manfred Strini
2010 – .... Kopeszky Claus

Güssinger Zeitung vom 25. August 1929, Seite 4: Heiligenkreuz. Der 1. Sept. 1929 steht in der landschaftlich reizend gelegenen tatkräftig vorwärts strebenden Gemeinde Heiligenkreuz i. L. im Zeichen grösser grosszügig angelegter Festlichkeiten. Die Gemeinde begeht an diesem Tage die Weihe des im Laufe eines Jahres erbauten Amts- und Rüsthauses, das nun der Benützung zugeführt wird. Zu gleicher Zeit feiert die freiwillige Feuerwehr dieser Gemeinde ihr 50. Bestands- bzw. Gründungsfest und die Weihe der aus den eigenen Kräften des Vereines angeschafften Motorspritze.

Güssinger Zeitung vom 8. September 1929, Seite 3: Heiligenkreuz. Am 1. September wurde der rührigen Gemeinde Heiligenkreuz ein seltener Festtag zuteil. Der freiwillige Feuerwehrverein feierte sein 50jähriges Gründungsfest, verbunden mit einer Amts- und Rüsthausweihe und einer Motorspritzenweihe. Es war ein Festtag welchen Heiligenkreuz noch niemals erlebte. Schon am Vorabend zeigte sich unter der ganzen Bevölkerung eine freudige erwartungsvolle Stimmung. Mit einer Kranzniederlegung, begleitet durch herzliche Worte des Obmannes Abgeordneten Wollinger (siehe auch Wollinger-Mühle), wurde den verstorbenen Feuerwehrkameraden vor dem Kriegerdenkmale gedacht. Der Sonntag brachte herrliches Wetter für diese grosse Festlichkeit. Die Bezirksvertretung des freiwilligen Feuerwehrvereines aus Jennersdorf, sowie viele Vereine aus Nah und Fern, — auch aus den benachbarten Steiermark und Best of Ungarn — sind zu diesem schönen Feste erschienen. Viele andere Gönner und Freunde der Feuerwehr nahmen ebenfalls teil. Unter den Festgästen waren anwesend: Herr Nationalrats-Präsident Dr. Hans Gürtler samt Gemahlin. Nationalrat Dr Wottava, Landtagsabgeordneter Dr. Minarek, Bundesrat Büchler in Vertretung des Herrn Landeshauptmannes Thullner, Landesfeuerwehr-Inspektor Prof. Karl Unger, Bezirkshauptmann Regierungsrat Dr. Podlaschetzkyj, Landtagsabgeordneter Karl Wollinger, in Vertretung des Bezirksgerichtes Jennersdorf Dr. Josef Bleirer, die Anwälte von Jennersdorf, sowie viele andere. Herr Landesfeuerwehr-Inspektor Dir. Michael Postl war wegen Krankheit verhindert Nach Empfang der Vereine und Festgäste versammelten sich diese vor dem herrlich geschmückten Amts- und Rüsthause und begrüsste alle Anwesenden in recht herzlicher Weise Herr Abgeordneter Wollinger als Obmann des Vereines, sowie Herr Bürgermeister Reichl in Namen der Gemeinde. Hierauf wurde eine Feldmesse von Herrn Pfarrer Neubauer zelebriert wobei der Heiligenkreuzer Kirchenchor unter meisterhafter Leitung des Herrn Oberlehrer Bader die deutsche Messe sehr hübsch zum Vortrag brachte. Die Festpredigt hielt ebenfalls Pfarrer Neubauer» Es folgte nun die Weihe des Amts- und Rüsthauses, sowie der Motorspritze. Als Sprilzenpatinnen fungierten die Damen Frau Irma Wollinger und Frau Gibisser. Es sprachen noch tiefempfunden und sinnreich Herr Vikar Ebenspanger aus Eltendorf, Bez. Hauptmann Reg. Rat Dr. Podlaschetzkyj, welcher die Diplome der verdienstvollen Jubilare und das 25jährige Verdienstkreuz dem Abgeordneten Wollinger mit herzlichen Glückwünschen überreichte. Weiteres sprachen noch in trefflichen Worten Landesverbandsobmann Prof. Unger und Herr Amtmannn Pregler. Es sott nicht unbemerkt bleiben, dass sich besondere Dienste für dieses so seltene Fest, welches allen Teilnehmern wohl recht lange in Erinnerung bleiben wird, Herr Amtmann Pregler und Gemeinderat Gibisser erworben haben. Es folgte nun die Nagelung des Ehrenschildes und eine sehr stramme Defilierung der zahlreichen Vereine vor den Festgästen. Das Festbankett fand im Gastbause Deutsch statt und wurde bei diesem von allen bereits genannten Herren sowie auch von Herrn Nationalrats-Präsidenten Dr. Gürtler sehr schwungvolle Reden gesprochen. Nachmittags wurde die neue Motorspritze vorgeführt und eine kombinierte Schauübung ausgeführt, welche mit regen Interesse verfolgt wurde. In bester Stimmung blieben alle Festgäste bis in den frühen Morgenstunden bei herrlichen Musikklängen beisammen. Diese seltene Feier, welche wirtschaftlich einen grossen Fortschritt für die Gemeinde Heiligenkreuz bedeutet, wurde allseits mit Genugtuung und Anerkennung angesehen und haben sich die strebsamen Heiligenkreuzer unter tadelloser Führung ihrer wackeren Gemeindeführer eines besonderen Lobes verdient gemacht, was vielen anderen Gemeinden, als Beispiel dienen soll (Güssinger Zeitung vom 8. September 1929).



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