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Badersdorf, Kriegerdenkmal

Das Soldatendenkmal bzw. Gefallenendenkmal befindet sich nahe der Kirche in Badersdorf und ist unter der ObjektID: 8051 denkmalgeschützt. Es ist eine quadratische Säule auf einem Bruchsteinsockel. Gekrönt mit der Plastik eines knieenden Soldaten durch eine Frau gestützt vor einem Kruzifix, eingefriedet mit einem schmiedeeisernen Zaun. Die Einweihung fand 1929 statt und war ein großes Dorfereignis. Finanziert wurde es von der Gemeinde und durch Spenden der nach Amerika ausgewanderten Badersdorfer.

Die Namen der Gefallenen im 1. Weltkrieg: AUGUSTIN Anton, BAUER Anton, BAUER Josef, HEIDEN Franz, HEIDEN Josef, HEIDEN Michael, HEIDEN Paul, LATZKO Johann, MAYER Franz, MUHR Franz, SIMON Franz, ZOGMANN Adolf, ZOGMANN Franz und ZOGMANN Josef.

Die Namen der Gefallenen und Vermissten im 2. Weltkrieg: AUGUSTIN Franz, BECK Johann, BECK Josef, BISCHOF Johann, CSECSINOVITS Franz, DEUTSCH Anton, FAHL Johann vermisst, GALLUSS Ferdinand, GLASNER Franz, HORVATH Franz vermisst, KUMMER Ferdinand, KUMMER Johann, KUMMER Josef vermisst, LATZKO Johann, LATZKO Julius, LATZKO Karl vermisst, MAYER Johann, PASSNER Alexander, POMPER Johann, POMPER Willibald, SASSAK Johann, SCHNELLER Josef vermisst, SCHÖCKL Ernst, SCHÖCKL Franz vermisst, SCHWARZ Johann, SOMALOVITS Michael vermisst, STANGL Edmund und STEURER Friedrich.

Die Inschrift lautet:
Wanderer halt ein, gedenke der Brüder,
Die in der Ferne ruhn, nach schrecklicher Pein,
Sie starben für uns, und die Heimat,
Für ihre Seelen fleht dieser kalte Stein,
Vater ich rufe Dich, Gott dir ergeb ich mich!
Errichtet im Jahre 1929 zum Andenken den im Weltkriege 1914-1918 gefallenen Helden.
Gewidmet von der Gemeinde u. allen edlen Spendern mit Hilfe der in Amerika lebenden Landsleuten.

Die Spendernamen aus Amerika sind: Michael SCHABOLD, Franz SCHWARTZ Johann FANK, Josef HEIDEN, Johann HORVATH, Stefan HORVATH und Johann AUGUSTIN.

Güssinger Zeitung vom 8. September 1929: Am Sonntag, den 18. August [1929] fand dieses für unseren Ort auf fernste Zeiten hinaus denkwürdige Fest statt. Es wurde auch mit allem Glanz gefeiert und war daher, wie man es bei den Badersdorfer Festen wegen das schönen Arrangements das man da jedesmal finden kann, schon gewohnt ist, überaus gut besucht. Um die Errichtung des Denkmales, eines Prachtwerwerkes aus dem Atelier des Herrn Rudolf Fiedler in Güssing, hat sicn besonders der Obmann des Denkmalkomitees Herr Gastwirt Joseph Köberl verdient gemacht. Dieser nahm denn auch durch Feuerwehrmannschaft die Enthüllng vor und gab diesem feierlichen Akte ein schönes Geleitwort, mit welchem er den Gruss an die illustren Gäste verband. Unter diesen wurden und seien auch besonders hervorgehoben die Herren: Landtagspräsident Nikolaus Freiberger in Vertretung des Landeshauptmannes, Nationalrat Franz Binder, die Landtagsabgeordneten Leopold Enzenberger und Strinyi, der Vizebürgermeister von Pinkafeld, Kreissekretär Leopold Fiedler, Forstbeamter Tschera aus Rechnitz, Brüder Bauer aus Felixdorf, Rudolf Fiedler, Bildhauer und Steinmetzmeister aus Güssing usw. An Feuerwehrvereinen erschienen folgende: Kirch- und Kohfidisch, Kothezicken, Woppendorf, Schauka [Eisenberg] und Badersdorf. Entschuldigungsschreiben sandten: Herr Oberregierungsrat Hermann Alzner als Leiter der Bezirkshauptmannschaft Oberwart und Herr General Schiebel für das Bundesministerium. Unter Glockengeläute und Pöllerschüssen und Absingung eines Chorals mit Harmoniumbegleitung zogen Priester u. Festgäste zum Denkmal, das zugleich Altar war, und es erfolgte die Weihe, die der Ortspfarrer im Vereine mit Hochwürden Herrn Professor Wächter aus Schauka [Eisenberg] vornahm und die sich überaus feierlich gestaltete. Hochwürden Herr Pfarrer von Mischendorf, der in dem geliebten Badersdorf bestimmt erwartet wurde, kam infolge Arbeitsüberbürdung durch Versehung zweier Pfarren leider zu spät aber wir hatten Gott sei Dank, das Glück, diese gesuchte Persönlichkeit wenigstens bei der Festtafel im Hause Köberls in unserer Mitte zu haben. An die Weihe reihte sich die Feldmesse, bei welcher die Musikkapelle von Oberndorf die Messe von Haydn spielte. Die Pausen wurden ausgefüllt durch stimmungsvolle Präludien. Was der neuernannte Herr Schulleiter Aichner, der von seiner Frau, deren herrliche geschmeidige und durchgebildete Sopranstimme wir bei dieser Gelegenheit zum erstenmale hören konnten sowie von Herrn Oberlehrer Simon aus Kohfidisch und dessen drei Söhnen, absolvierte Lehramtskandidaten, unterstützt wurden, bei diesem Anlasse boten, verdient den Namen vornehmer, geschmackvoller, künstlerischer Leistung. Auch ein Kranz von jungen Badersdorfer Sängerinnen trug wirkungsvoll zur Verstärkung und Ausfüllung des Chores bei. Die Festrede, welche sich der Messe anschloss, und die sich auf das vorher gelesene Evangelium aufbaute, zeichnete im dankbaren Aussätzigen den Österreicher, dem auch nur durch den Glauben geholfen werden könne, und in dem neuen undankbaren die aufs Danken vergassen, jene, die ebenso nicht bloss alles vergassen, sondern sogar das Andenken an die Vergangenheit auslöschen wollten, die inneren Feinde Österreichs. Sie war ziemlich deutlich und dürfte vielleicht sogar von jenem Redner verstanden worden sein, der seine Worte mit der Losung schloss: "Nie wieder Krieg!" Eine Rede voll herrlicher, erhebender Festgedanken hielt hierauf der in Vertretung des Landeshauptmannes entsandte Herr Landtagspräsident Nikolaus Freiberger. Herr Nationalrat Binder sprach in sehr sympatischer, tief zu Herzen gehender Weise von dem seelischen Bedürfnis, dem durch Errichtung eines Denkmales abgeholfen werde; er verwies auf den Tag, da sich diese am ärmsten fühlten, auf Allerseelen. Als letzter Redner trat Herr Abgeordneter Strinyi auf und ergänzte in würdiger Weise die Gedankenkette, die sich um das festliche Ereignis schloss. Es folgte noch ein feierliches Gebet, das eigens für diesen Anlass verfasst wurde und darauf ein gemeinsames Vaterunser. Nun spielte die Musikkapelle das Lied "Ich halt’ einen Kameraden"; es wurde zum Gebet geblasen, die Fahnen senkten sich zur Huldigung, alles stand in stillen Gedanken, in feierlichem Schweigen und es folgte zum Schluss die Übernahme des Denkmales an die Gemeinde durch den Herrn Bürgermeister Golleritz; seine Worte — die letzten — vertieften noch den Eindruck, welche die erhebende Feier auf alle machte; sie klangen aus wie ein Gelöbnis, das auch die Inschrift des Denkmales zum Ausdruck bringt: "Ehre unseren Helden!"
(Güssinger Zeitung vom 8. September 1929).



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