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St. Martin an der Raab

Sankt Martin an der Raab ist eine Marktgemeinde im Bezirk Jennersdorf im Burgenland in Österreich mit 583 Einwohner (Stand 1. Jänner 2022). Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Szent Márton (Rábaszentmárton), der slowenische Name ist Sveti Martin. Durch Sankt Martin an der Raab fließt der aus Oberdrosen kommende Drosenbach sowie die Raab. Der Bach von Raabäcker hat seinen Ursprung in Sankt Martin.

Die Gemeinde St. Martin an der Raab wurde 1970 durch die Zusammenlegung von sechs Gemeinden gebildet und 1979 wurde ihr das Recht zur Führung der Bezeichnung "Marktgemeinde" verliehen (durch VO 47). Erwähnenswert sind die Pfarrkirche von St. Martin/Raab mit ihrem barocken, reich geschmückten Hochaltar, sowie die Glockentürme, von denen sich sechs im Gemeindegebiet befinden. Zahlreiche Vereine, wie der Musikverein, die acht Feuerwehren, sieben Sportvereine, vier Verschönerungsvereine oder der Kulturverein prägen das gesellschaftliche und kulturelle Leben der Bevölkerung.

Außerdem findet man in St. Martin/Raab einen Österreichischen Kameradschaftsbund, der im Jahre 1956 als erster derartiger Verein im Burgenland gegründet wurde. Unter all diesen Vereinen ist wohl besonders der Kulturverein zu erwähnen. Dieser wurde von dem Maler Feri Zotter gegründet. Mit seiner Hilfe wurde aus einem für den Abbruch bestimmten Bauernhaus das sogenannte "Atelierhaus", in das sich inzwischen international bekannte Künstler zurückziehen, um ungestört arbeiten zu können. Unter ihnen waren unter anderem Paul Kont, Johannes Wanke, Peter Handke, Peter Turini, Barbara Frischmuth, Andreas Vitásek u.v.a.

Gemeindegliederung: Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Doiber, Gritsch, Neumarkt an der Raab, Oberdrosen, St. Martin an der Raab und Welten.

Geschichte: Der Ort gehörte, wie das gesamte Burgenland, bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Szent Márton verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.

Bericht in der Güssinger Zeitung vom 24. April 1927: St. Martin an der Raab. (Glockenaufzug.) Die Pfarrgemeinde St. Martin an der Raab hat sich entschlossen anstatt den Kriegsglocken 3 neue Metallglocken einzuschaffen im Gesamtgewicht von über 14 q. Die Weihe und der Aufzug derselben hat am Palmsonntag nachmittags stattgefunden. Trotz des schlechten Wetters ist von Weit und Breit eine grosse Volksmenge erschienen. Vollzählig erschien auch der Heimkehrerverein der Pfarre St.-Martin a. d. Raab unter der Führung des Obmannstellvertreters Josef Poglitsch und die freiwillige Feuerwehr von Eisenberg unter der Führung des Obmann-Stellvertreter Franz Weber. Nach der Eröffnung der Feierlichkeit durch Schäfers Sonntagslied: „Das ist der Tag des Herrn“ vorgetragen vom Männergesangverein St.-Martin an der Raab unter Leitung des Chormeisters Johann Dirnbeck, wurde Dechant Schwartz aus Mogersdorf von 2 Schulmädchen begrüsst. Nacher ging der Zug mit den wunderschön bekränzten Glocken unter Musikklang vom Dorfe hinauf zur Kirche geleitet von der Geistlichkeit, von den weissgekleideten Mädchen, von den erschienenen Vereinen und einer grossen Volksmenge. Als der Festzug bei der Kirche ankam stimmte der Männergesangverein das schöne Lied Beethovens an: „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“, währenddem Herr Dechant Schwarz unter Assistenz des Ortspfarrer und der Herrn Kapläne von Jennersdorf und St. Martin an der Raab die Weihe vornahm. Nachher hielt Dechant Schwarz eine schöne Rede über die Bestimmung der Glocksn. Ein feierliches Te Deum schloss die Feierlichkeit. Noch sei erwähnt, dass während des Aufzuges der Glocken der Kirchenchor unter Leitung des Kantorlehrers Prenner E. jun. schöne Kirchenlieder, der Kath. Mädchenbund der Pfarre St- Martin ein Festspiel, und brave Schulmädchen von St. Martin und Neumarkt schöne Gelegenheitsgedichte vortrugen, die allgemeinen Beifall ernteten.

Bericht in der Güssinger Zeitung vom 17. August 1930: St.-Martin a. Raab. Am 6. August 1930 ereignete sich beim Bade in der Klementmühle ein sehr trauriger Unfall. Die 18 jährige Tochter des allseits bekannten und beliebten Gastwirtes Karner aus St. Martin a.d. Raab ist beim Baden in der Raab ertrunken. Obzwar anwesende Badegäste ihr zur Hilfe eilten, konnte sie nicht gerettet werden. Der Leichnam wurde in Kürze geborgen. Die Beerdigung fand am 8. August unter recht zahlreicher Teilnahme der Bevölkerung in St. Martin a. R. statt. Den schwergeprüften Eltern, welche auf so tragischer Art ihre einzige Stütze verlieren mussten, wendet sich allgem eine Teilnahme zu.

Volksschule: Die Josef Reichl Naturpark-Schule befindet sich in der Hauptstraße 1 in 8383 St. Martin an der Raab. Die Volksschule liegt am östlichen Ortseingang der Marktgemeinde und wurde in den Jahren von 1973 - 1975 erbaut. Die feierliche Einweihung erfolgte am 7. Mai 1977. Im Jahre 1995 wurde der Schuleingang überdacht und das Flachdach durch ein Ziegeldach ersetzt. Eine Generalsanierung (neue Fenster, Türen, Böden, Heizung, Außenfassade) fand in den Jahren 2003 - 2004 statt. Die Sanierung des Dachtraktes über der Pausenaula und Teile des Turnsaaltraktes wurden im Frühjahr 2014 durchgeführt. Im Erdgeschoß befinden sich die Garderoben, eine Aula, die Direktion, das Konferenzzimmer, das Lehrmittelzimmer und ein Mehrzweckraum, der als Werkraum, Küche und Fernsehraum genützt wird.

Feuerwehr Bergen: Am 6. Jänner 1951 wurde auf Initiative von Karl Karner in St. Martin an der Raab-Berg eine Ortsfeuerwehr gegründet. Am 6. Jänner des darauf folgenden Jahres zählte man bereits 45 aktive Feuerwehrmitglieder und 28 Ersatzmitglieder. Zur Verfügung standen damals lediglich ein kleines Spritzenhaus mit etwa 4 m² und eine veraltete Handdruckspritze. Im Jahr 1954 wurde eine gebrauchte Tragkraftspritze erworben. 1969 wurde der Neubau des Feuerwehrhauses vorgenommen. Dieses konnte 1970 seiner Bestimmung übergeben werden. Im Jahr 1986 wurde ein neue Kleinlöschfahrzeuge gekauft. 1995 wurden erstmals Überlegungen angestellt, Das neu gestaltete Feuerwehrhaus wurde am 22. Juni 1997 bei einem feierlichen Festakt seiner Bestimmung übergeben werden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Dreiländereck: Das Dreiländereck befindet sich an der Grenze AT/HU/SLO.
Friedhofskreuz: Das hölzerne Friedhofskreuz befindet sich neben der Kirche.
Hl. Johannes: Die Figur Hl. Johannes befindet sich bei der Mühlstraße 16 (Nähe Clement-Mühle) in Sankt Martin an der Raab. Die Inschrift lautet: "Hl Johannes bitte für uns! Zur Erbauung und zum Andenken an Franz Clement (8.11.1866-16.10.1906) errichet von Gisela Clement 1909".
Künstlerdorf Neumarkt: Sommerakademiekurse von bildender Kunst bis Musik, in Neumarkt an der Raab
Lehmspeicher und denkmalgeschützter Glockenturm in Eisenberg an der Raab
Pfarrkirche St. Martin an der Raab: Die unter der ObjektID: 11519 denkmalgeschützte Pfarrkirche stammt aus Jahr 1746 und wurde im barocken Stil erbaut. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt, der Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1947-1973. Burgenländische Gemeinschaft Ausgabe 1977, Nr.11: Renovierung der Kirche St. Martin: Die wunderschöne aus dem 17. Jahrhundert stammende Pfarrkirche von St. Martin an der Raab wurde jetzt mit Gesamtkosten von über 1 Million Schilling innen und außen renoviert. Für die Inneneinrichtung - hier wurden die barocken Figuren vergoldet und gegen Holzwurmbefall geschützt und die Orgel wurde renoviert - wurden 840.000 Schilling aufgewendet - äußerlich erstrahlt der Turm in neuem Glanz - er bekam ein neues Kupferdach. Finanziert wurde die Renovierung durch ein Sammelergebnis in der Pfarre, durch das Bundesdenkmalamt der Burgenländischen Landesregierung und durch den Bischofshof. 2019 wurde der Kirchenturm restauriert. Der Anlass dazu war, wie bei anderen Kirchen im Bezirk Jennersdorf auch, die bischöfliche Visitation im Jahr 2020.
Rasenkreuz in Eisenberg an der Raab
Römermuseum: 1998 eröffnet
Römische Hügelgräber: unter strengem Denkmalschutz
Steinernes Kreuz am Friedhof: Das steinerne Kreuz befindet sich am Friedhof, die Inschrift lautet: ZUM GEDENKEN DEN UNBEKANNTEN GEFALLENEN UND VERMISSTEN SOLDATEN".

Persönlichkeiten:
Christian Bakanic (* 1980), österreichischer Jazzmusiker, Akkordeonist und Komponist
Joseph Sucher (1843–1908), österreichischer Komponist, Kapellmeister und Dirigent aus Doiber
Feri Zotter (1923–1987), österreichischer Maler und Bildhauer, gründete das "Atelierhaus" in Neumarkt an der Raab
Susanne Gstöttner (* 1928), österreichische Malerin

Personen mit Beziehung zum Ort:
Josef Reichl (1860–1924), österreichischer Mundartdichter, in Sankt Martin an der Raab aufgewachsen
Johannes Wanke (1923–2005), österreichischer Maler, lebte seit 1981 in Neumarkt an der Raab und ebenda verstorben
Walter Pichler (1936–2012), österreichischer Architekt und Künstler, seit 1972 Atelier und Lebensmittelpunkt in St. Martin an der Raab



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