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Großbachselten

Großbachselten ist ein Ortsteil von Mischendorf im Bezirk Oberwart im Burgenland. Der ungarische Ortsname ist Nagykarasztos. Großbachselten hat 109 Einwohner (Stand: 1.1.2022). Durch Großbachselten fließt der Teichbach, ein rechtsseitiger Zufluss zur Pinka. Er wird auch als die Teich bezeichnet.

Geschichte: Über die Geschichte sowie die wahre Namensherkunft der beiden Orte (Großbachselten, Kleinbachselten) ist nicht viel bekannt. In einer Urkunde wird der ungarische Name "Jobbagyi" genannt; eine andere Urkunde aus dem Jahr 1387 nennt den Ort "Karasztus", das ist ein Dorf mit Karauschen - einer Fischart, die im Teichbach früher wahrscheinlich gefangen wurde. Ganz gewiss wurde "Bachselten" von ungarischen Grenzwächtern besiedelt. In einer Akte aus dem Jahr 1720 wird "Bachselten" als Kurialort - Sitz von Adeligen - bezeichnet. Die adeligen Familien wohnten hauptsächlich in Kleinbachselten, die Gemeinde führte sogar einen eigenen Stempel mit dem "Edelmann". Die Familien in Großbachselten hingegen mussten für die Rotenturmer Herrschaft "Robotdienste" verrichten. Daher gab es zwischen den beiden Ortschaften immer wieder Rivalitäten, die sogar in die jüngste Geschichte reichen. Inzwischen sind jedoch die Vorurteile zur Gänze abgebaut. 1926-1928 erfolgte der Schulbau in Kleinbachselten.

Gemeindezusammenlegung: Im Zuge der Umsetzung des Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes wurden 1971 die Gemeinden Mischendorf, Kotezicken, Kleinbachselten, Großbachselten, Rohrbach an der Teich und Neuhaus in der Wart zur Großgemeinde Mischendorf zusammengelegt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten in Groß- und Kleinbachselten:
Dreifaltigkeitskapelle: Die Dreifaltigkeitskapelle, die sich am nördlichen Ortseingang befindet, wurde in den Jahren 1875–1876 errichtet. Sie ist der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht. Das Altarbild ist im Stil einer Ikone gestaltet und wurde vom ehemaligen Pfarrer Sebastian Edakarottu angefertigt. Unter dem Hauptbild in der Kapelle findet sich ein Bild der Hl. Familie. Am Dreifaltigkeitssonntag wird bei der Kapelle der Kirtagsgottesdienst gefeiert.
Friedhof: Bis zum Jahr 1877 wurden die Verstorbenen der beiden Ortschaften in Mischendorf bestattet. Seit 1877 gibt es sowohl in Groß- als auch in Kleinbachselten einen eigenen Friedhof.
Glockenturm: ObjektID: 8266, Kleinbachselten. Genau auf der Hottergrenze zwischen Groß- und Kleinbachselten wurde im Jahr 1868 ein 7,50 Meter hoher aus Eichenholz in Blockwerkbau ausgeführter Glockenturm errichtet. Er wurde seit dem 18. Jahrhundert wiederholt in seiner jetzigen Form erneuert. Heute ist das Dach statt mit Stroh mit Holzschindeln gedeckt. Die Glocke ist der Maria geweiht und wurde 1951 von der Glockengießerei Josef Pfundner gegossen. Die Glockeninschrift lautet: HL. MARIA, MUTTER DER IMMERWÄHRENDEN HILFE, BITTE FÜR UNS! GROSSBACHSELTEN - KLEINBACHSELTEN 1951. Auf der Glockenkrone befinden sich u.a. das burgenländische Landeswappen sowie das Bischofswappen von Josef Schoiswohl, dem damaligen Apostolischen Administrator des Burgenlandes. Die Glocke wird bei Beerdigungen, jeden Freitag um 15 Uhr sowie täglich um 6, 12 und 19 Uhr betätigt.
Kapelle Petrus und Paulus: Die Kapelle in Kleinbachselten wurde 1934 gebaut, sie ist den Apostelfürsten Petrus und Paulus geweiht. Von außen kann man das Patrozinium erkennen. Auf der linken Seite sieht man ein umgekehrtes Kreuz und auf der rechten Seite ist ein Schwert dargestellt, die an die Art des Märtyrertods der beiden Apostelfürsten erinnert. Die Kapelle hat einen kleinen Turm, welcher eine Glocke beinhaltet.
Kriegerdenkmal: Das Soldatendenkmal befindet sich neben der Kirche, es ist ein freistehendes Denkmal aus Beton, gekrönt mit Kreuz, eingefriedet mit einem Metallzaun und Säule.
Roma-Gedenkstätte: Im Friedhof von Kleinbachselten wurde am 4. Oktober 2008 eine Gedenkstätte für die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Roma enthüllt. Vor dem Jahr 1938 lebten in der Großgemeinde Mischendorf 223 Roma. 150 Roma wurden laut Aufzeichnungen nach Auschwitz deportiert. Darunter waren auch 106 Kinder. Von den 73 Roma haben etwa nur 10 bis 15 die Gräueltaten überlebt.



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