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Gattendorf

Gattendorf ist eine Gemeinde mit 1442 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Burgenland im Bezirk Neusiedl am See. Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Gáta (Lajtakáta, Lajtha-Káta), der kroatische Raušer.

Gemeindegliederung: Gattendorf ist der einzige Ort in der Gemeinde.

Geschichte: Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Gáta (Lajtakáta, Lajtha-Káta) verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Gattendorf 1209 als "Kata" in der Grenzbeschreibung von Csallo. Im Gemeindegebiet stand aber schon 1146 eine hölzerne Kapelle. Dort soll nach der Schlacht der zehnjährige Ungarkönig Géza II., Sohn Bélas II., wehrhaft gemacht worden sein. 1264 wurde der Ort von Grenzwächtern für das ungarische Gyepusystem besiedelt, die 1339 von König Karl I. in ihren alten Rechten bestätigt wurden. In der Folge wechselte der Ort häufig den Eigentümer oder gehörte mehreren Grundherren zugleich. Von diesen waren das bedeutendste Geschlecht die Herren von Rauscher. Während ihrer Grundherrschaft wurden um 1550 Kroaten im Ort angesiedelt. Später gehörte der Ort der Familie Esterházy. Nach der Aufhebung der Zins- und Robotleistungen kam der im Besitz der Familie Esterházy verbliebene Gutshof Gattendorf an die Familie Czell, in deren Besitz er heute noch ist.

Von ca. 1720 bis 1938 gab es eine jüdische Gemeinde in Gattendorf, die aber nach einem Höchststand von 206 Personen im Jahr 1857 immer kleiner wurde, sodass sie 1885 an die jüdische Gemeinde von Kittsee angeschlossen werden musste. 1934 wohnten nur mehr 19 Juden in Gattendorf, von denen einige der Shoah zum Opfer fielen. An diese jüdische Gemeinde erinnert heute nur noch der Jüdische Friedhof Gattendorf außerhalb der Ortschaft.

Gattendorf verlor zu Beginn des 20. Jahrhunderts seine kroatische Mehrheit; bis in die Gegenwart ist auch die kroatischsprachige Minderheit - wenn überhaupt – nur mehr auf vereinzelte Sprecher zusammen geschmolzen (Anteil der Kroaten an der Gesamtbevölkerung – 1910: 36,5 %, 1934: 29,8 %, 1951: 5,0 %, 2001: 1,2 %).

Die Gemeinden Gattendorf, Neudorf und Potzneusiedl wurden 1971 durch Zusammenlegung zur Gemeinde Gattendorf-Neudorf. Nach der Trennung der Gemeinden am 1. Jänner 1990 erlangte jede wieder ihre Eigenständigkeit und die Gemeinde Gattendorf wieder ihre Selbstverwaltung.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Altes Schloss: ObjektID: 5965, Obere Dorfstraße 18, das Alte Schloss Gattendorf ein mächtiger Zweiflügelbau mit einer Kernsubstanz aus dem 17. Jahrhundert. Das rustizierte Portal in der siebenachsigen Hauptfront stammt aus dem 17. Jahrhundert und die ionischen Riesenpilaster aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Figurenbildstock, hl. Florian: ObjektID: 5975, der Figurenbildstock des hl. Florian im Kirchhof stammt vom Anfang des 19. Jahrhunderts.
Figurenbildstock, hl. Johannes Nepomuk: ObjektID: 5971, der Bildstock des hl. Johannes Nepomuk vom Anfang des 18. Jahrhunderts steht an einer Straßenkreuzung nordwestlich des Ortszentrums.
Figurenbildstock, Madonna mit Kind: ObjektID: 5974, der Bildstock der Madonna mit Kind steht im Friedhofsgelände und ist mit 1745 bezeichnet.
Friedhof israelitisch: ObjektID: 114601, Untere Hauptstraße 108, der außerhalb des Ortes liegende Friedhof hat eine Größe von 2733 m², worauf sich 120 Grabsteine befinden. Er diente ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch der jüdischen Bevölkerung der nahe liegenden Orte Nickelsdorf und Neudorf bei Parndorf als Begräbnisstätte.
Gräberfeld Bruckenäcker und Zurndorfer Tafel: ObjektID: 68881, Bruckenäcker.
Kapelle hl. Anna: ObjektID: 5968, die Annakapelle wurde südwestlich von Gattendorf auf einer Anhöhe als Grabkapelle für den in Gattendorf ansässigen Familienzweige der Esterházy 1712 von Gräfin Maria Esterházy (1668–1720) errichtet.
Katholische Pfarrkirche Gattendorf: ObjektID: 5964, Hauptplatz 5, die Kath. Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit ist ein mittelalterlicher Bau mit einem dreijochigen Schiff und einem eingezogenen quadratischen Chor. Im Zuge einer Barockisierung in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden der Südwestturm mit Schlitzfenstern sowie Seitenkapellen angebaut- 1977/78 erfolgten eine moderne Erweiterung sowie eine Restaurierung. Der Hochaltar und die weitere Innenausstattung stammen größtenteils aus dem 18. Jahrhundert.
Kreuzwegstationen: ObjektID: 5972
Neues Schloss: ObjektID: 5966, Obere Dorfstraße 20, das Neue Schloss Gattendorf besteht straßenseitig aus einem zweiflügeligen Verwaltungsgebäude. Daran schließt ein dreigeschoßiges Schlösschen mit zehnachsiger Gartenfassade an.
Ölberggruppe: ObjektID: 5973
Steinpfeiler: ObjektID: 5970, der Steinpfeiler an der Ortsausfahrt Richtung Neudorf ist mit 1625 bezeichnet.

Bildung:
Kindergarten
Volksschule

Ehrenbürger der Gemeinde:
Oskar Helmer (1887–1963), Politiker, Innenminister Österreichs der Nachkriegszeit
Ervin Kovács (* 1943), ungarischer Unternehmer und Ehrenbürger der Stadt aufgrund besonderer Verdienste



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