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Andau

Andau ist eine Marktgemeinde mit 2300 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Burgenland im Bezirk Neusiedl am See. Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Mosontarcsa.

Geografie: Andau ist der einzige Ort in der Gemeinde. Er liegt am nordwestlichen Rand der Pannonischen Tiefebene. Durch das günstige Klima und die zahlreichen Sonnentage wird das Gebiet um Andau landwirtschaftlich vielseitig genutzt. Das Areal der Marktgemeinde gehört auch zum Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel. Südlich von Andau, an der ungarischen Grenze, befindet sich der Gutshof Hansaghof.

Herkunft des Namens: Andau wird 1487 als Zantho erstmals urkundlich erwähnt. Diese Form geht auf das ung. Wort szántó ("Acker") zurück; die Siedlung wurde also nach ihrer Lage an einem Acker benannt und die Gegend war ursprünglich von Ungarn besiedelt. Wie dies auch bei ursprünglich slawischen Ortsnamen in Ostösterreich zwischen 800 und 1200 üblich war, hatte man den ungarischen Anlaut /s/ zunächst als [ts] ins Deutsche übernommen. Später wurde dieser Anlaut mit der bei Ortsnamen häufigen mhd. Präposition ze identifiziert, wodurch als vermeintlich eigentlicher Name nur noch Andau übrig blieb. Auf denselben Ursprung geht auch der Name der burgenländischen Gemeinde Antau zurück.

Geschichte: Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland. Im Zuge des Ungarischen Volksaufstandes im Jahr 1956 flohen über 180.000 Menschen aus Ungarn in westliche Staaten. Eine der letzten Möglichkeit dazu war die Brücke von Andau über den Einser-Kanal, über die mehr als 70.000 Flüchtlinge nach Österreich gelangten. Entlang der 9,2 km langen Fluchtstraße von der ungarischen Staatsgrenze bis in den Ort Andau in Burgenland befinden sich Skulpturen, zur Erinnerung an die Flüchtlinge im Jahr 1956. 1956 wurde die Brücke von sowjetischen Truppen gesprengt, 1996 aber wieder aufgebaut und erinnert daher heute an diese Zeit. Mit der Brücke von Andau beschäftigt sich auch ein Film (Der Bockerer III) mit Karl Merkatz in der Hauptrolle.

Wirtschaft: Im Juli 2010 wurde bekannt, dass das Tochterunternehmen des burgenländischen Stromversorgers Burgenländische Elektrizitätswirtschafts Aktiengesellschaft ("BEWAG"), die Austrian Wind Power ("AWP") bis 2013 im Gebiet von Andau und Halbturn den Windpark Andau/Halbturn mit insgesamt 93 Windkraftanlagen mit einer Höhe von bis zu 186 Metern zu errichten plant. Bereits unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorhabens gab es erste Proteste wegen der Anzahl und Höhe der Anlagen. Nachdem die Baugenehmigung Ende 2010 erteilt wurde, befinden sich der Windpark mit nun insgesamt 79 Windkraftanlagen seit Mai 2012 in Bau.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Aussichtsturm: Der Aussichtsturm befindet sich auf der österreichischen Seite neben der Brücke. Organisator war Reg. Rat Josef Wally aus Andau.
Brücke von Andau: Die Brücke von Andau ist eine Holzbrücke über den Einser-Kanal an der österreichisch-ungarischen Grenze im Seewinkel nahe der Ortschaft Andau (ungarisch: Mosontarcsa). Berühmt wurde sie, als nach der Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstands hier zehntausende Menschen nach Österreich flüchteten.
Dreifaltigkeitssäule: Die Dreifaltigkeitssäule befindet sich bei der Ödenburgerstraße 74, an der Straße nach Tadten und ist unter der ObjektID: 5885 denkmalgeschützt. Errichtet um 1920 mit der (schwer entzifferbaren) Inschrift: Errichtet 1920 von der Witwe Unger, geborene Clara Lang zum Andenken an ihre von dem Kriege 1914 vergebens (zurück) erwarteten Kinder.
Fluchtstraße: Entlang der 9,2 km langen Fluchtstraße von der ungarischen Staatsgrenze bis in den Ort Andau in Burgenland befinden sich Skulpturen, zur Erinnerung an die Flüchtlinge im Jahr 1956.
Friedhofskapelle: ObjektID: 5882, Dammweg, die Friedhofskapelle wurde laut Inschrift 1896 erbaut, an der Fassade Marmorgrabkreuz 1830, drei Schmiedeeisenkreuze an der Südwand.
Friedhofskreuz: Das Friedhofskreuz befindet sich am Friedhof neben der Friedhofskapelle. Gewidmet von Theresia Simon, verw. Scheiblhofer, 1975.
Gedenkstein des Österreichischen Roten Kreuzes: Gedenkstein des Österreichischen Roten Kreuz anlässlich des 50. Jahrestages des Ungarischen Volksaufstands bei der Brücke von Andau. Errichtet am 21.10.2006.
Gedenkstein Höchtlgasse: Der Gedenkstein befindet sich bei der Höchtlgasse und erinnert an die Ereignisse von 1956.
Grabdenkmal: ObjektID: 7170, Dammweg, das Grabdenkmal befindet sich östlich der Gruftkapelle auf dem Friedhof. Es handelt sich um eine Steinskulptur eines schlafenden Kindes vom Ende des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts.
Kath. Pfarrkirche hl. Nikolaus: ObjektID: 5880, bei Hauptgasse 20, 747 Kapellenbau, 1829-31 Erweiterung durch Peter Koch, 1931 durch Karl Holey umgebaut und wieder erweitert.
Kriegerdenkmal: Das Soldatendenkmal befindet sich auf der Hauptgasse. Statue eines Soldaten auf Sockel, gestützt auf sein Gewehr, vor einem Kreuz, flankiert von zwei Tafeln links und rechts mit Namen.
Lehndorfer Kreuz: Der Name des Marterl deutet auf die aufgelassene Siedlung Lehndorf in der Nähe von Andau hin.
Mahnmal: Das Mahnmal befindet sich bereits auf der ungarischen Seite des Kanals und war Originalschauplatz für den Film Der Bockerer III.
Meilenstein der Freiheit: Der "Meilenstein der Freiheit, 1956" befindet sich an der Kreuzung Dammweg und Fluchtstraße.
Rotes Kreuz: Das Rote Kreuz befindet sich an der L206, knapp vor der ungarischen Grenze.
Wasserturm: ObjektID: 5883, Albrechtsfeld, der Wasserturm mit einem Glockentürmchen ist das letzte verbliebene markante historische Bauwerk der Domaine Albrechtsfeld.
Weißes Kreuz: Das Weiße Kreuz befindet sich an der L307.

Persönlichkeiten:
Thomas Reeh (1875–1949), Landwirt und Politiker
Josef Peck (1925–1997), Landwirt, Fassbinder und Politiker, von 1963 bis 1992 Bürgermeister von Andau
Josef Schmall (1925–2003), Jurist und Politiker
Johann Schwarz (* 1933), Landwirt und Politiker



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