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Kroatisch Tschantschendorf

Westlich von Deutsch Tschantschendorf (Ungarisch: Horvatcsencs, Kroatisch: Hrv. Cenca, Hrvatska Cenca) liegt am rechten Ufer des oberen Strembaches am Fuß einer Hügelkette Kroatisch Tschantschendorf. Die Ortschaft laut Statistik Austria 104 Einwohner (Stand 1.1.2022).

Geschichte: Um 1500 scheint der Ort noch nicht bestanden zu haben, ebenso wie der Nachbarort Tudersdorf. Der Hotter beider Siedlungen dürfte ein Bestandteil des Deutsch Tschantschendorfer Gebietes gewesen sein und wird im Laufe der Jahre sich im Besitze der Adeligen Beed, Radován Tarródy und Tudor befunden haben.

Diese Vermutung bekräftigt die Geschichte von Deutsch Tschantschendorf, nach der dieser Ort vor 1600 von den Güssinger Burgherren unabhängig war und klein. Die Bewohner des Ortes sind wahrscheinlich zu Beginn des 16. Jahrhunderts aus Kroatien geflüchtet und haben sich in den Dienst des ansässigen Kleinadels gestellt. Nach eine in Steuerausweis aus 1582 befinden sieh in "Beed Chench und Radovan Chencb die Inquilini (Söllner) in Curia Nobilitari (auf adeligem Hofgrund) und sprechen kroatisch. Als Kroaten gehörten sie bis 1788 zur kroatischen Pfarre St. Nikolaus und wurden von einem kroatischen Franziskanerpater von Güssing geleitet.

Geografie: Kroatisch Tschantschendorf hat ein Gebiet im Ausmaß von 1,63 km2 mit 216 Einwohnern und 45 Häusern (1929). Der Sprache nach ist der Ort noch ziemlich kroatisch, doch sprechen alle Bewohner auch deutsch. Die erste Urkunde über die Siedlung stammt aus 1582, in der, wie bereits erwähnt, "Beed Chench" als Kroatisch Tschantschendorf, "Radovan Chench" als das heutige Tudersdorf aufgezählt ist. In einem Steuerausweis von 1605 ist der Ort bereits "Horvath Chench" genannt, in dem der Adelige Franz Francsics nach 2 Häusern 4 Gulden Steuer gezahlt hatte. In der Güssinger Taufmatrikel vom Jahre 1686-90 kommen folgende Familiennamen vor: Caszicz, Jelenchich, Radosticz, Fabicz und Fabich, Gardresich, Georgsicb, Pu stobonach, Jandriz, Mikovics, Staudisch, Martincsics, Jandrisovich und Ifkovich. Die Gemeinde findet man auch später im Besitz von Adeligen. Durch Kroatisch Tschantschendorf fließt der Bach von Kroat.-Tschantschendorf.

Die kanonische Visitation aus 1779 berichtet: "Filialis Horvath Csenes habet fere quot domus, tot Dominos terrestres" (fast so viele Grundherren als Häuser) und nach der Visitation von 1812 waren nur mehr Fürst Philipp, Graf Karl Batthyany und die Familie Saladovits Grundberren. Zur Zeit der Grundablöse um 1860 finden wir als Grundherren Fürst Philipp Batthyany mit 15 gewesenen Untertanen, Graf Emerich Batthyany mit 6 gewesenen Untertanen und Alexander Kartsay mit 28 gewesenen Untertanen.

Das Notariat leiteten zunächst die Lehrer von Deutsch Tschantschendorf bis ungefähr 1871, 1872 und noch 1886 gehörte der Ort zum Notariat Gerersdorf, vom Jahre 1900 an zum Kreissekretariat Tobaj. 1818 hatte im Gemeindegebiet Paul Jandrisovits um 30 Gulden ein Kreuz aufstellen lassen. Heute (1929) sind hier 4 öffentliche Kreuze und eine Glocke aus 1641, die im ersten Weltkrieg nicht requiriert werden durfte. Gefallene im genannten Krieg zählte die Gemeinde drei.

Feuerwehr: Die Freiwillige Feuerwehr Kroatisch Tschantschendorf wurde 1937 gegründet. Angeschaft wurde 2010 eine Tragkraftspritze, TS 10 und 2012 ein Kleinlöschfahrzeug. Das 1967 errichtete Feuerwehrhaus wurde 1997 umgebaut und wesentlich vergrößert, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Die Segnung des Feuerwehrhauses fand im Rahmen eines großen Festaktes im Juli 1997 statt. Erstmals wurden 1998 Frauen bzw. Mädchen aufgenommen. Neben einigen Brand- und Technischen Einsätzen war die Hilfeleistung beim Hochwasser 2009, wie für viele Wehren im Bezirk, sicher die größte Herausforderung in der jüngeren Geschichte der Ortsfeuerwehr.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Dreiländereck: Das Dreiländereck wurde 2008 auf einer Seehöhe von 327 Meter von den Gemeinden Kroatisch Tschantschendorf, Sulz und Tobaj errichtet. Ortsvorsteher in Tobaj zu dieser Zeit war Johann Klucsarits. Der Sulzer Vitaweg 2 und der Koglroas-Wanderweg (beginnend in Güssing) führen direkt daran vorbei.
Friedhofskreuz: am Friedhof
Kriegerdenkmal: Steinernes Kreuz mit Jesusfigur auf quadratischen Steinsockel am Dorfplatz, neben der Haltestelle. Die Inschrift lautet: "Zum Gedenken an unsere Gefallenen und Vermissten"



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